Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Allergien und Unverträglichkeiten  »  Pollenallergie|Heuschnupfen  »  Pollenallergie: Auswirkungen des Klimawandels  »  Pollenflug und Klimawandel

Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

Pollenallergie
© iStock - mladenbalinovac

Pollenflug und Klimawandel

Der Klimawandel hat nicht nur Einfluss darauf, wann welche Pollen in der Luft zu finden sind. Er erhöht auch die Menge der Pollen in der Luft.

Für die Messung, welche Pollen sich in der Luft befinden, wird das sogenannte Pollen-Monitoring eingesetzt, bei dem die Zahl und die Art der Pollen gemessen werden, die gerade unterwegs sind. Damit lassen sich auch Zahlen aus verschiedenen Jahren vergleichen und Veränderungen ermitteln.

Durch die warmen Temperaturen startet in Deutschland der Pollenflug für viele Pflanzen im Jahr früher und es gibt mehr Pollen. Allerdings werden vermutlich in der Zukunft bestimmte Pflanzen wie Birke aufgrund der erhöhten Temperaturen keine optimalen Bedingungen mehr finden. Dafür werden sich voraussichtlich andere Pflanzen, z. B. Olivenbäume weiter Richtung Norden ausbreiten und damit auch andere Pollen in Deutschland vorkommen.

Pollenflug verlängert sich

Die Zeit, in der sich keine Pollen in der Luft befinden, wird, davon gehen Forschende aus, mit zunehmender Temperaturerwärmung immer kürzer. Der Grund: Die Pflanzen beginnen bei steigenden Temperaturen eher zu blühen und Pflanzen, die eingewandert sind, wie Ambrosia, produzieren selbst dann noch Pollen, wenn die ursprüngliche Pollensaison bereits weitgehend beendet war.

Schon im Dezember beginnt – abhängig von den jeweiligen Temperaturen – heute oft die Hasel zu blühen, Ambrosia blüht bis in den Oktober hinein. Für Menschen mit einer Pollenallergie bedeutet das unter Umständen, dass sie einer längeren und höheren Pollenbelastung ausgesetzt sind.

Pollen werden aggressiver

Mit steigenden Temperaturen steigt auch die allergene Wirkung der Pollen, allerdings nur bis zu einem gewissen Maß. Wird es zu warm, sind die Pollen wieder weniger allergen. Mildere Winter bringen einen früheren Pollenflug mit mehr Baumpollen. Bei den Gräsern bleibt die Blütezeit in etwa gleich, allerdings wandern andere Gräser ein und die Aggressivität der Pollen nimmt auch hier wahrscheinlich zu.

Eine der Ursachen für eine höhere Aggressivität der Pollen liegt vermutlich darin, dass mit dem Klimawandel auch die Menge der in der Luft enthaltenen Schadstoffe wie Feinstaub steigt. Diese können sich mit den Pollen verbinden, sodass sich die allergene Wirkung der Pollen verstärkt.

Neue Allergien

Wandern weitere Pflanzenarten nach Deutschland ein und werden hier ansässig, können Allergien gegen weitere Pollen entstehen. Menschen, die bereits im Urlaub gegen diese Pollen sensibilisiert wurden, müssen sich dann auch in Deutschland vor ihnen schützen.

Hyposensibilisierung empfohlen

Menschen mit einer Pollenallergie wird empfohlen, eine sogenannte Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt, durchführen zu lassen, sofern die Behandlung für die jeweilige Pollenart zur Verfügung steht.

Mithilfe dieser Therapie wird der Körper allmählich an das Allergen gewöhnt, mit dem Ziel, die Beschwerden einzudämmen und einem Etagenwechsel der Allergie von der oberen auf die unteren Atemwege und damit einem allergischen Asthma vorzubeugen.

Quelle: Allergikus 4/2022

13.04.2023
Copyrights © 2024 GFMK GMBH & CO. KG