Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.
In der Reha werden Betroffene nicht genau untersucht und ihre Medikation wird unter Umständen angepasst, sie erhalten zudem Behandlungen (z. B. Physiotherapie, Erlernen von Atemübungen) und Schulungen, in denen sie lernen, besser mit ihrer Krankheit umzugehen.
Hinzu kommt: Insbesondere eine stationäre Reha bietet Erkrankten die Möglichkeit, sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung voll und ganz auf sich selbst zu konzentrieren, was im Alltag in diesem Ausmaß oft nicht möglich ist.
Eine Reha müssen Patient*innen – oder bei Kindern die Eltern – beim zuständigen Träger der Rehabilitation (in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung oder die gesetzlichen Krankenkassen) beantragen. Der Arzt/die Ärztin muss die medizinische Notwendigkeit der Reha bestätigen. Für Kinder unter zwölf Jahren, für die eine medizinische Reha sinnvoll ist, ist eine Begleitung durch ein Elternteil möglich.
Es gibt die Möglichkeit, eine Reha ambulant durchzuführen, doch bei Asthma ist eine stationäre Reha oft sinnvoller, vor allem für einen Klimawechsel, z. B. bei allergischem Asthma wegen starker. Viele auf Asthma spezialisierte Reha-Kliniken liegen in Regionen, in denen die Pollenbelastung gering ist. Am Meer oder im Hochgebirge können Erkrankte deshalb besser durchatmen. Das Ziel der Reha, die Linderung der Beschwerden, ist deshalb oft leichter zur erreichen.
Die therapeutischen Maßnahmen, die in einer Reha bei Asthma durchgeführt werden, orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen. So steht bei Raucher*innen z. B. ein Rauchstopp an erster Stelle. In einer Gruppe ebenfalls Betroffener fällt es oft leichter, auf Rauchen zu verzichten.
Neben der medikamentösen Einstellung kommen z. B. Atemtherapie oder das Erlernen der richtigen Inhalationstechnik von Medikamenten, unter Umständen auch physikalische Anwendungen wie Bäder oder Massagen in Betracht. Besonders wichtig ist bei Asthma Bewegung. Denn Patient*innen, die aktiv sind, können oft besser mit ihren Beschwerden umgehen. Betroffene lernen dabei zudem, ihre körperliche Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen und Warnsignale für Belastungsasthma zu erkennen.
Wichtiger Bestandteil einer Reha sind Patientenschulungen. Menschen mit Asthma erfahren, wie sie beim Asthma-Anfall gelassen bleiben und welche Körperhaltungen und Atemtechniken es ihnen erleichtern, wieder durchzuatmen. Sie lernen, Asthma-Auslöser zu vermeiden. Oft ist auch eine Ernährungsberatung Teil der Reha, bei Bedarf auch psychologische Unterstützung oder eine sozialrechtliche Beratung.
Menschen mit Asthma, die eine Reha beantragen, können gleich im Reha-Antrag die Klinik vermerken, in der sie die Reha verbringen möchten. Patient*innen haben nämlich ein Wunsch- und Wahlrecht, das Rehabilitationsträger beachten müssen, sofern der Wunsch angemessen ist.
Quelle: Allergikus 3/2022