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Schädelhirntrauma

Als Schädelhirntrauma wird eine Verletzung des Kopfes bezeichnet, bei der sowohl der äußere Schädelknochen als auch das Schädelinnere, das Gehirn, betroffen sind. Zu einem Schädelhirntrauma kommt es meist aufgrund äußerer Gewalteinwirkung.

Schädelhirntrauma
© iStock - RoBeDeRo

Schädelhirntrauma

Als Schädelhirntrauma wird eine Verletzung des Kopfes bezeichnet, bei der sowohl der äußere Schädelknochen als auch das Schädelinnere, das Gehirn, betroffen sind. Zu einem Schädelhirntrauma kommt es meist aufgrund äußerer Gewalteinwirkung. Dabei zählen Verkehrsunfälle und Stürze ebenso zu den Ursachen wie Schläge oder Stöße auf den Kopf. Statistiken zufolge ist das Schädelhirntrauma die häufigste Todesursache bei Erwachsenen unter 45 Jahren.

Für die Diagnose und zur Spezifizierung eines Schädelhirntraumas haben Neurologen eine Art Checkliste entwickelt, anhand derer eine erste Einschätzung über die Schwere und die Ausprägung des Schädelhirntraumas erfolgen kann.

Bewertung und Einschätzung des Schädelhirntraumas anhand der Glasgow-Koma-Skala

Ein erstes Kriterium zur Einschätzung des Zustands des Patienten ist die Dauer der Bewusstlosigkeit. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die Schwere des Schädelhirntraumas unmittelbar mit der Zeitspanne der Bewusstlosigkeit zusammenhängt. Je länger diese anhält, desto schwerer ist höchstwahrscheinlich die Schädigung des Gehirns.

Bei Verdacht auf ein Schädelhirntrauma sollte deshalb möglichst bereits am Unfallort eine Untersuchung nach der Glasgow-Koma-Skala erfolgen. Nach dieser Skala werden drei essenzielle Fähigkeiten des Wachbewusstseins des Patienten nach Punkten bewertet, um so eine Kategorisierung des Schädelhirntraumas vornehmen zu können. Bei einem gesunden und wachen Patienten liegt der Wert der Glasgow-Koma-Skala bei 15 Punkten.

Bewertet werden die Fähigkeiten, die Augen zu öffnen sowie die sprachlichen und die schmerzlichen Reaktionen des Patienten. Kann der Patient beispielsweise nach einem Sturz spontan die Augen öffnen, ist ansprechbar und bewegungsfähig, liegt der Wert der Glasgow-Koma-Skala bei 13 bis 15 Punkten und es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine leichte Gehirnerschütterung. Bei Beeinträchtigungen einer oder mehrerer Fähigkeiten liegt die Bewertung entsprechend niedriger. Je niedriger der Wert der Glasgow-Koma-Skala, desto schwerer ist das Schädelhirntrauma.

Ist der punktemäßige Wert nach der Glasgow-Koma-Skala ermittelt worden, lässt sich die Schwere des Schädelhirntraumas in drei Grade unterteilen.

Gehirnerschütterung – Schädelhirntrauma 1. Grades

Liegt der nach der Glasgow-Koma-Skala ermittelte Wert bei 13 bis 15 Punkten, ist von einer Gehirnerschütterunghttp://www.curado.de/gehirnerschuetterung-25355/, in der Fachsprache Commotio cerebri genannt, auszugehen. Eine Gehirnerschütterung ist die leichteste Form des Schädelhirntraumas.

Durch einen Stoß oder Schlag auf den Kopf kommt es zu einer Verletzung des Gehirns, die in einer akuten, jedoch vorübergehenden Funktionsstörung resultiert. Eine Bewusstlosigkeit des Patienten von bis zu einer halben Stunde sind bei einem Schädelhirntrauma 1. Grades nicht ungewöhnlich.

Hinzu kommen meist Symptome wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindelgefühl und nicht selten eine Gedächtnislücke, die sich über Zeit des Unfallhergangs erstreckt. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einer retrograden Amnesie, die bei einer Gehirnerschütterung jedoch höchstens 24 Stunden andauert.

Bei einem Schädelhirntrauma 1. Grades sollten sich innerhalb von vier Tagen die Gehirnfunktionen normalisiert haben und die Begleiterscheinungen verschwunden sein. Längerfristige Folgeschäden sind bei einer Gehirnerschütterung nicht zu erwarten.

Gehirnprellung – Schädelhirntrauma 2. Grades

Wenn die Bewertung der Untersuchung nach der Glasgow-Koma-Skala bei 9 bis 12 Punkten liegt, gehen Mediziner von einer Contusio cerebri, einer Gehirnprellung, aus. Diese mittelschwere Art des Schädelhirntraumas bringt meist eine längere Zeit der Bewusstlosigkeit und retrograden Amnesie mit sich.

Hinzu kommen neurologische Störungen, wie Schwierigkeiten beim Sprechen, Doppelbilder, mangelndes Schmerzempfinden und sogar vorübergehende Lähmungserscheinungen. Patienten mit einem solchen Schädelhirntrauma 2. Grades müssen meist auf der Intensivstation behandelt werden.

Die Regeneration der Gehirnfunktionen dauert wesentlich länger als bei einem leichten Schädelhirntrauma. Häufig sind Patienten noch Jahre nach der Gehirnprellung durch Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Konzentrationsprobleme beeinträchtigt.

Gehirnquetschung – Schädelhirntrauma 3. Grades

Die schwerste und gefährlichste Form des Schädelhirntraumas ist die Gehirnquetschung, in der Fachsprache als Compressio cerebri definiert. Das Schädelhirntrauma 3. Grades kann für den Patienten lebensbedrohlich werden.

Durch einen besonders harten Schlag oder Stoß auf den Kopf wird das Gehirn eingeklemmt und es kommt zu Blutungen oder Ödemen. Ein Ödem ist eine Wasseransammlung im Gewebe, die bei einem Schädelhirntrauma in einem Druckanstieg im Gehirn resultiert. Der Patient verliert meist sofort das Bewusstsein und fällt ins Koma.

Die Folgen eines schweren Schädelhirntraumas sind häufig gravierend. Neben starken Krämpfen und Lähmungserscheinungen sind die psychischen und physischen Schäden meist irreparabel.

Offenes und geschlossenes Schädelhirntrauma

Neben der Spezifizierung nach dem Schweregrad des Schädelhirntraumas wird weiterhin zwischen einem geschlossen oder einem offenen Schädelhirntrauma unterschieden. Wie der Name schon sagt, ist die Hirnhaut bei einem geschlossenen Schädelhirntrauma intakt.

Bei einem offenen Schädelhirntrauma ist die harte Hirnhaut verletzt und es gibt eine unmittelbare offene Schädigung zwischen Gehirn und Schädeldecke. Dadurch kann Hirnwasser, das Liquor, aus dem Kopf auftreten und schädigende Umwelteinflüsse können direkt auf das Gehirn wirken, was die die Gefahr einer Infektion beträchtlich ansteigen lässt.

Sabrina Mandel

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