Krebserkrankungen sind ein wichtiger Faktor in der Frauengesundheit. Bei Frauen ist die Erkrankung der Brustdrüse die häufigste Form der Krebserkrankung.
Andererseits fällt es wohl jeder Frau leichter, sich selbst zu mögen, wenn sie sich gepflegt und ansprechend aussehend fühlt. Gerade während einer Krebserkrankung, die den Körper stark verändern kann, hilft Kosmetik, den Kontakt zu sich selbst aufrechtzuerhalten. Ein gepflegtes Aussehen gibt auch Sicherheit im Umgang mit anderen Menschen und hilft dabei, sich „hinauszutrauen“.
Einmal, besser zweimal am Tag eine Reinigung der Haut mit lauwarmem Wasser, einer milden Lotion oder einer Reinigungsmilch ist eine gute Grundlage für die Pflege. Seien Sie dabei sanft zur Haut. Eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen, ist der zweite Schritt.
Achten Sie daher auch im Umgang mit Kosmetika auf Hygiene:
Ein wenig Abdeckstift oder Abdeckcreme („Concealer“) lässt Hautirritationen und Augenringe verschwinden. Der Concealer sollte einen Ton heller als die eigene Hautfarbe sein. Je flüssiger ein Concealer ist, desto besser gleicht er farbliche Unterschiede wie Augenringe aus. Störende Hautveränderungen lassen sich dagegen eher unter einem etwas festeren Concealer verstecken.
Durch die Grundierung, die über den Concealer gelegt wird, erscheint der Teint ebenmäßiger. Die Wahl des Make-ups hängt vom Farbton Ihrer Haut ab, der sich durch die Krankheit auch verändern kann. Daher kann man ab und zu eine Angehörige oder Freundin fragen, ob der Farbton noch passt.
Etwas Rouge auf den Wangen, aufgetragen unterhalb der Wangenknochen, und zwar vom Haaransatz ausgehend in Richtung Nase oder Kinn, gibt zusätzlich ein frischeres Aussehen. Wählen Sie einen sanften, nicht zu dunklen Farbton und benutzen Sie einen breiten Pinsel zum Auftragen.
Ein dezentes Lipgloss oder ein Lippenstift bringt Farbe ins Gesicht und vervollständigt das Make-up. Wählen Sie eine sanfte Farbe, bei gleichzeitiger Benutzung von Rouge besser ein farbloses Lipgloss. Vorsicht ist bei matten Lippenstiften geboten: Sie trocknen die Lippen aus.
Fragen Sie Ihr Behandlungsteam um Rat, bevor Sie neue kosmetische Produkte verwenden. Bei manchen Krebsbehandlungen (z. B. mit zielgerichteten Medikamente) und auf frische Narben sollte kein Make-up aufgetragen oder auf Produkte mit bestimmten Inhaltsstoffen verzichtet werden. An einigen Kliniken gibt es auch speziell geschulte Kosmetikerinnen, die Krebspatientinnen beraten.
Bei Chemotherapien kann es vorkommen, dass die Dichte der Augenbrauen abnimmt oder die Haare – wie auch die Kopfhaare – gänzlich ausfallen. Nachgezogene Brauen wirken natürlicher, wenn Sie zwei verschiedene Augenbrauenstifte verwenden: einen dunkleren in der Farbe des Kopfhaars oder der Perücke und zusätzlich einen etwas helleren.
Ganz wichtig während der gesamten onkologischen Behandlungszeit ist ein Sonnenschutz. Verwenden Sie eine Tagescreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor und tragen Sie Sonnenschutzmittel auf, wenn Sie nach draußen gehen. Die Haut ist empfindlich und kann zudem verschiedene Veränderungen entwickeln, die mit erhöhter Lichtsensitivität einhergehen.
Einige Wochen nach Behandlungsbeginn können z. B. bei verschiedenen medikamentösen Therapien Pigmentveränderungen der Haut auftreten, die in Form und Farbe variieren: weißlich, bräunlich bis gelb und orange, fleckig. Meistens verblassen die Pigmentierungen nach einigen Monaten.
Möglicherweise können Sie während der Krebstherapie nicht Ihre gewohnten Pflege- und Kosmetikprodukte benutzen, weil sie Bestandteile wie z. B. Alkohol enthalten, die der gereizten und empfindlichen Haut nicht guttun. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, worauf Sie achten müssen, und gönnen Sie sich die jetzt gerade passenden Produkte.
Quelle: Leben? Leben! 3/2021