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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Schwere allergische Symptome vermeiden

Schwere allergische Symptome bergen die Gefahr einer Anaphylaxie. Darunter verstehen Mediziner*innen eine plötzlich auftretende körperliche Reaktion, die den ganzen Organismus erfasst und unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. In der Regel gehen einer Anaphylaxie nach dem Kontakt mit einem Allergen leichtere Beschwerden voraus. Dazu gehören z. B. Juckreiz, ein brennendes Gefühl in den Handflächen oder den Fußsohlen. Oft verspüren Betroffene Angstgefühle, manche wirken desorientiert. Kinder sind zu Beginn einer Anaphylaxie häufig besonders unruhig oder still.

Haut und Schleimhäute können zu Beginn einer Anaphylaxie oft stark jucken, sich röten oder anschwellen, sogar wenn kein Kontakt mit dem Allergen an den betroffenen Stellen des Körpers bestand. Auch kann sich eine Anaphylaxie mit einem Brennen im Mund und Schwellungen sowie Speichelverlust und einer veränderten, oft kloßigen Sprache äußern.

Kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen (Ödemen) im Bereich des Kehlkopfs, fällt oft die Atmung schwer – in einem solchen Fall ist schnelle Hilfe nötig, denn es kann zu Atemnot und eventuell zum Atemstillstand kommen. Bei Patienten mit Asthma schwellen die Schleimhäute in den Atemwegen an, was ebenfalls lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Auch starke, meist krampfartige Bauchschmerzen, zum Teil mit unwillkürlichem Harn- oder Stuhlabgang können Zeichen einer Anaphylaxie sein. Letztlich kann sich Anaphylaxie auch auf das gesamte Herz-Kreislaufsystem auswirken – bis hin zu Bewusstseinseinschränkungen bzw. Bewusstlosigkeit und Herzstillstand. Gründe genug, schnell zu handeln, wenn Anzeichen einer Anaphylaxie auftreten.

Was begünstigt eine Anaphylaxie?

Besonders häufig kommt es bei einer Insektengiftallergie zu einer Anaphylaxie, weil durch den Stich einer Biene oder Wespe das Gift direkt in den Körper eindringen und sich auf den gesamten Körper auswirken kann. Auch bei Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Erdnüsse) oder Medikamente treten Anaphylaxien oft auf. Bei einem schlecht eingestellten Asthma ist die Gefahr einer Anaphylaxie ebenfalls erhöht.

Was tun im Notfall?

Ist eine Allergie bereits bekannt und traten bereits schwere allergische Symptome auf, erhalten Patienten in der Regel ein Notfallset für den Fall eines anaphylaktischen Schocks. Oft können sie dann vorbeugend Medikamente einnehmen, um die Symptome in Schach zu halten. Familienangehörige oder Freunde sollten in jedem Fall über die Allergie und ihre möglichen Folgen informiert sein, damit sie im Notfall richtig handeln können.

Wichtig ist es, als Erstes den Auslöser zu entfernen, falls möglich, z. B. den Stachel einer Biene aus der Haut zu ziehen. Im Anschluss sollten Notfall-Medikamente gegeben werden, d. h. Adrenalin mit dem Autoinjektor in die Haut des Betroffenen spritzen und ein Antihistaminikum und/oder Kortison verabreichen. Dann sollte unbedingt der Notarzt gerufen werden.

Bei Atemnot sollte der Patient hingesetzt werden. Bei einem Schock sollten die Beine hochgelagert werden – nicht über Kopf, sondern ungefähr in einem 30-Grad-Winkel. Sollte Bewusstlosigkeit eintreten, müssen Patienten in die stabile Seitenlage gebracht sowie Puls und Atem kontrolliert werden. Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Beatmung) sind angezeigt, falls es zu einem Atem- oder Kreislaufstillstand kommt.

Vorbeugung

Bei einer Allergie, die mit schweren Symptomen einhergeht, sollte – falls möglich – eine sogenannte Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie) erfolgen, um die Gefahr einer Anaphylaxie zu verringern. Dabei handelt es sich um eine umgangssprachlich als Allergieimpfung bezeichnete Therapie, mit der der Körper durch die Verabreichung ansteigender geringer Dosen an das jeweilige Allergen gewöhnt werden soll. Als Folge fallen die allergischen Symptome geringer aus bzw. verschwinden im besten Fall völlig.

Wie bei allen Allergien gilt besonders bei der Gefahr schwerer Beschwerden, das Allergen weitgehend zu vermeiden. Das ist, z. B. im Fall einer Insektengiftallergie, nicht immer möglich. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Betroffene stets Notfallmedikamente bei sich tragen. Kindern sollten diese mit in den Kindergarten oder die Schule gegeben werden, die Betreuer*innen müssen darüber informiert sein, wie sie mit den Medikamenten im Notfall umgehen.

Quelle: Allergikus 4/2020

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