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Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.

Asthma
© iStock - AntonioGuillem

Tipps für den Alltag mit Asthma

An einer Patientenschulung teilnehmen

Patientenschulungen sollen Betroffene zu Experten im Umgang mit Asthma machen. Dies ist wichtig, damit sie alltägliche Tätigkeiten möglichst uneingeschränkt erledigen können. Erlernt werden beispielsweise

  • was Asthma ist (Krankheitsinformationen)
  • welche medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien (z. B. Atemtechniken) es gibt
  • wie Risikofaktoren vermieden werden können (z. B. Tabakentwöhnung)
  • welche Mittel es zur Selbstkontrolle gibt (z. B. Symptomtagebuch)
  • wie Bronchialinfekte vorgebeugt, erkannt und behandelt werden können

Allergene meiden

Bei vielen Asthma-Betroffenen verursachen bestimmte Auslöser Beschwerden bis hin zu Anfällen. Zu den häufigsten gehören

  • Pollen
  • Kot der Hausstaubmilbe
  • Tierhaare/-federn
  • Sporen von Schimmelpilzen
  • Substanzen, mit denen man im Beruf in Kontakt kommt (z. B. Mehlstaub)

Mit Allergietests kann der Arzt herausfinden, ob und auf welche Allergene Betroffene empfindlich reagieren. Völlig vermeiden lassen sich diese zwar nicht immer, allerdings können bestimmte Maßnahmen, wie z. B. Pollenschutzgitter, milbendichte Bezüge oder das Meiden von Haushalten mit Tieren, die Belastung reduzieren.

Übrigens: Aufgrund von Kreuzreaktionen kann es vorkommen, dass Asthma-Betroffene mit einer Allergie auch auf Nahrungsmittel empfindlich reagieren. In Lebensmitteln können zudem Stoffe enthalten sein, die zu einer Intoleranz führen. Zu nennen sind hier beispielsweise Sulfite. Diese werden zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet (Trockenfrüchte, Wein, Bier). Zum Vermeiden von Beschwerden sollten diese Produkte gemieden werden.

Bei leichtem bis mittelschwerem Asthma gibt es zudem die Möglichkeit der Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie). Dabei verabreicht der Arzt Betroffenen das Allergen in regelmäßigen Abständen über einen bestimmten Zeitraum. Ziel ist es, den Körper an das Allergen zu gewöhnen.

Medikamente regelmäßig nehmen

Und dies vor allen Dingen richtig. Der Arzt gibt dem Betroffenen nur eine Vorgabe, wie er das Medikament zu nehmen hat. Ausprobieren, wie es besser geht, darf er aber selbst! Beispiel: Wenn ich mein Aerosol nehme, habe ich danach fünf Sekunden die Luft angehalten. Dies war nicht zufriedenstellend. Jetzt, wo ich 12 Sekunden die Luft anhalte, kann sich das Aerosol besser verteilen. Diese Änderung führte zu einem wesentlich besseren Ergebnis. Wichtig: Beim Experimentieren bitte nicht die Medikamentendosis verringern oder erhöhen! Bei Fragen zur richtigen Medikamenteneinnahme helfen übrigens neben dem Arzt auch der Apotheker oder die Videos auf der Internetseite der Deutschen Atemwegsliga e. V.

Richtig inhalieren

Dosieraerosole und Pulverinhalatoren bringen den Arzneistoff schnell in die Lunge. Fehler beim Inhalieren schleichen sich oftmals unbemerkt ein. Die Menge des Arzneistoffs, der den Wirkort tatsächlich erreicht, und damit auch der Therapieerfolg hängen von der richtigen Technik ab. Die Deutsche Atemwegsliga hat auf ihrer Webseite Videos, die die Vorgehensweise bei unterschiedlichen Inhalatoren veranschaulichen, veröffentlicht. Auch Arzt und Apotheker beraten Betroffene zu der richtigen Inhalationstechnik.

Reize

Nicht nur Allergene, sondern auch unspezifische Reize, wie z. B. Rauch, Kälte oder Stadtluft, können Asthma-Beschwerden auslösen. Feinstaub und Ozon sind an warmen Tagen besonders hoch. Dann sollten Menschen mit einer Asthmaerkrankung sich möglichst drinnen aufhalten. Häufig reagieren Betroffene auch empfindlich auf Rauch oder Parfüm.

Entspannungsmethoden

Stress kann Asthma verstärken. Wer Angst vor Asthmaanfällen hat, an Depressionen oder Gefühlsschwankungen leidet, sollte dies mit seinem Hausarzt besprechen.

Eine spezielle Atem- und Entspannungstechnik hilft zudem in Stresssituationen. So neigen Menschen mit einer Asthmaerkrankung in stressigen Situationen häufig dazu, flach und oberflächlich zu atmen. Mit tiefen und entspannten Atemzügen soll die Atmung beruhigt werden.

Sport treiben

Werden Anstrengungen beispielsweise aus Angst vor Atemnot gemieden, nimmt die körperliche Belastungsfähigkeit immer stärker ab. Atemnot kann dann schon bei geringer Belastung auftreten. Dieser Teufelskreis kann mit Sport durchbrochen werden. Sportarten mit kurzen, heftigen Anstrengungsphasen sind dabei weniger geeignet, besser sind Sportarten, die man langsam beginnen und regelmäßig betreiben kann, z. B. Laufen, Schwimmen, Radfahren, Wandern, aber auch Tanzen und Inline-Skating.

In vielen Städten gibt es zudem spezielle Sportgruppen für Asthma-Betroffene. Die Übungen in diesen Gruppen sind speziell auf Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen abgestimmt und orientieren sich an der Belastbarkeit der Teilnehmer.

Auf Ernährung achten

Antioxidantien helfen dem Körper, die freien Radikalen (aggressive Sauerstoffverbindungen) in ungefährliche Moleküle umzuwandeln. Lebensmittel, die Vitamin C, Vitamin E, Beta-Karotin und Selen enthalten, sollten immer auf dem Speiseplan stehen. Und wenn man nicht so viel Obst und Gemüse essen kann, dann tut es auch ein guter Multivitamin- oder Gemüsesaft, der diese Antioxidantien enthält.

Wichtig ist es auch, sich mit der Erkrankung zu beschäftigen. Man sollte nicht an die Worte „Asthma ist nicht heilbar“ glauben, denn das ist nicht korrekt. Richtig ist: „Asthma ist zum jetzigen Forschungsstand der Schulmedizin nicht heilbar.“ Denn Fakt ist, dass die Forschung jedes Jahr etwas weiter kommt. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Betroffenen, ob er jetzt versucht, sein Asthma noch besser zu kontrollieren.

 

Quellen:
COPD & Asthma 3/2020
COPD & Asthma 4/2020

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