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Mukoviszidose

Bei einer Mukoviszidose wird durch einen Gendefekt in den körpereigenen Drüsengeweben klebriger, zähflüssiger Schleim produziert, was gravierende Störungen der Körperfunktionen hervorrufen kann.

Mukoviszidose
© iStock - SDI Productions

Was ist eine pulmonale Aspergillose?

Bei einer pulmonalen Aspergillose handelt es sich um eine Pilzinfektion der Lunge. Aspergillen sind Schimmelpilze, die viele Sporen bilden und weltweit verbreitet sind. Draußen wachsen sie beispielsweise auf Heu, im Komposthaufen, in Biotonnen sowie in der Blumenerde. In der Wohnung gedeihen sie beispielsweise hinter Tapeten, auf Brot, Papier, Baumwollstoffen, in alten Polstermöbeln oder Dämmstoffen.

Beim Einatmen gelangen die Schimmelpilzsporen in den Körper. Während sie für Gesunde in der Regel keine Gefahr darstellen, können sie bei Allergie-Betroffenen eine allergische Reaktion bzw. bei Immungeschwächten eine Infektion verursachen:

  • allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA), bei der die Pilze in der Lunge und den Bronchien eine allergische Reaktion auslösen
  • Aspergillom, bei dem die Schimmelpilze in Form eines größeren, kugelförmigen Gebildes aus Pilzbestandteilen und Schleim z. B. Lunge oder Nasennebenhöhle besiedeln
  • invasive pulmonale Aspergillose (IPA), bei der die Pilzsporen tief in das Lungengewebe eindringen

Allergische bronchopulmonale Aspergillose

Diese seltene allergische Erkrankung betrifft hauptsächlich Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie Mukoviszidose oder Asthma bronchiale. Betroffene leiden unter Husten sowie zähem Schleim, der schlecht abgehustet werden kann. Häufig bilden sich Aussackungen der Bronchien, sogenannte Bronchiektasen. Zur Behandlung werden Kortikosteroide eingesetzt. Auch Antipilzmittel (Antimykotika) kommen infrage.

Aspergillom

Diese Ausprägung der Aspergillose tritt gehäuft bei einer Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems mit Medikamenten), aber manchmal auch bei Menschen mit schwerer COPD auf. Aspergillome können – abhängig von ihrer Größe – Atemnot verursachen. Weitere Beschwerden sind Husten und Auswurf. Aspergillome werden in der Regel chirurgisch entfernt. Ist dies technisch oder aufgrund einer zu geringen Lungenfunktion nicht möglich, erhalten Betroffene in der Regel drei bis vier Monate Antipilzmittel (Antimykotika).

Invasive pulmonale Aspergillose

Meist kommt es zu Fieber. Aber auch Husten, Bluthusten, Schmerzen im Brustbereich sowie Atemnot sind möglich. Die invasive pulmonale Aspergillose tritt bei Immunschwäche beispielsweise im Rahmen von AIDS, einer Krebserkrankung oder zu wenig weißen Blutkörperchen (Leukopenie) auf. Behandelt wird mit verschiedenen Antipilzmitteln (Antimykotika), die entweder über die Vene oder als Tablette verabreicht werden.

Vorbeugung

Risikopatient*innen sollten Infektionsquellen möglichst meiden, indem sie Erde, Kompost oder Biomüll aus dem Weg gehen. Regelmäßiges Stoßlüften sowie ausreichendes Heizen verringert die Luftfeuchtigkeit und reduziert die Schimmelpilzbelastung in der Wohnung.

Quelle: COPD & Asthma 2/2022

29.12.2022
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