Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).
Bei wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden ist es daher sinnvoll, zwei Wochen lang ein Ernährungstagebuch zu führen, um mögliche Zusammenhänge zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und den Symptomen aufzudecken. Länger andauernde Symptome sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
Die häufigste Ursache von Magen-Darm-Beschwerden sind Infektionen, die durch Krankheitserreger ausgelöst wurden. Meistens werden diese Erreger über verunreinigte Nahrungsmittel oder Wasser aufgenommen und sondern im Magen- und Darmtrakt Gifte ab, die die Magen- oder Darmschleimhaut schädigen. Die Folge sind Magenschmerzen, Durchfall oder Erbrechen.
Viele dieser Infektionen sind harmlos und gehen rasch wieder vorbei. Doch es gibt Erreger (z. B. Salmonellen), die schwere Krankheitsverläufe mit – im schlimmsten Fall tödlichen Ausgang – nach sich ziehen können. Bei besonders starken Beschwerden sollten Erkrankte daher unbedingt zum Arzt/zur Ärztin gehen, vor allem wenn sie geschwächt sind.
Bei kleinen Kindern können Infektionen recht schnell zur Austrocknung des Körpers führen, wenn es nicht gelingt, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
Treten regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Magen-Darm-Beschwerden auf, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen in der Nahrung enthaltene Stoffe wie Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker) oder Histamin die Ursache sein.
Auch eine Nahrungsmittelallergie, die in vielen Fällen im Kindesalter erstmals auftritt und sich häufig durch weitere Symptome wie Hautausschlag, Schwellungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum äußert, kann vorliegen.
Kommen nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Symptome wie Luftnot, Schwindelgefühl oder im schlimmsten Fall eine Bewusstseinstrübung oder der Verlust des Bewusstseins hinzu, ist an einen anaphylaktischen Schock zu denken, der sofort notärztlich behandelt werden muss. Zu den Nahrungsmitteln, die besonders häufig, vor allem im Kindesalter, allergische Reaktionen hervorrufen, gehören Hühnereiweiß, Kuhmilch, Soja und Erdnüsse.
Menschen, die von einer Pollenallergie betroffen sind, entwickeln zudem häufig sogenannte Kreuzallergien. In diesen Fällen reagiert ihr Körper sowohl auf bestimmte Pollen überempfindlich als auch auf Nahrungsmittel, deren Eiweiße denen der Allergene in den Pollen ähneln. Wer z. B. auf Birkenpollen allergisch reagiert, kann eine Allergie gegen Äpfel entwickeln. Eine solche Kreuzallergie macht sich ebenfalls häufig durch Magen- und Darm-Beschwerden nach dem Verzehr dieser Nahrungsmittel bemerkbar.
Anhaltende oder häufig wiederkehrende Magen- und Darmbeschwerden können unter Umständen auch schwerwiegendere Ursachen haben, z. B. Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre oder auch Krebserkrankungen. Um abzuklären, ob eine solche Erkrankung vorliegt, ist in der Regel eine Magen- oder Darmspiegelung notwendig.
Verlaufen diese Untersuchungen ergebnislos und ist eine andere Erkrankung (Allergie, Unverträglichkeit usw.) ausgeschlossen, kann unter Umständen auch ein Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom vorliegen. Bei diesen handelt es sich um eine häufig durch Stress oder andere seelische Belastungen hervorgerufene Störung des Magen-Darm-Trakts.
Quelle: Allergikus 1/2021