Vom Verlauf einer Schwangerschaft spricht man ab dem Zeitpunkt der Befruchtung bis zum Zeitpunkt der Geburt. Während der gesamten Schwangerschaft hat die schwangere Frau Anspruch auf Betreuung und Vorsorge.
Während die vorbereitenden Wehen von vielen Frauen als Ziehen oder leichte Krämpfe im Bauch empfunden werden, sind die mit den Eröffnungswehen einhergehenden Schmerzen deutlich stärker. Sie sind zu Beginn der Geburt meist im unteren Rücken und später im unteren Bauch und unter Umständen auch in den Oberschenkeln zu spüren.
Zwar kommen auch die Eröffnungswehen zunächst unregelmäßig, die Abstände zwischen den Wehen verkürzen sich allerdings und die Wehen selbst dauern immer länger an. Darin unterscheiden sie sich von den Vor- und Senkwehen. An der Dauer und Intensität der Wehen können Frauen erkennen, ob sich die Geburt ankündigt.
In dieser Zeit öffnet sich der Muttermund bis auf zehn Zentimeter. Bei Erstgebärenden können die Eröffnungswehen bis zu zwölf Stunden dauern. Frauen, die bereits Kinder haben, haben zwischen zwei und acht Stunden Eröffnungswehen – wobei die Dauer von Frau zu Frau stark variieren kann. Die Eröffnungsphase der Geburt ist beendet, wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist.
Anschließend folgt die sogenannte Austreibungsphase, in der die Wehen stärker werden und häufiger auftreten (Austreibungswehen). In dieser Zeit bewegt sich der Kopf des Babys Richtung Beckenboden. Am Ende verursacht der Kopf des Babys dabei durch den Druck auf den Darm die Presswehen. Ist der Kopf am Beckenboden angekommen, können Frauen durch Mitpressen während der Wehe ihr Baby dabei unterstützen, das Licht der Welt zu erblicken.
Wehen sind wichtig, damit das Kind auf natürlichem Wege geboren werden kann. Doch wenn das Baby noch nicht ausreichend entwickelt ist, sollte dies bestmöglich verhindert werden. Dies gilt vor allem für die Zeit vor der 34. Schwangerschaftswoche, da dann die Lunge des Babys noch nicht ausreichend entwickelt ist.
Um Wehen zu verhindern, sollten Frauen in jedem Fall körperliche Belastung vermeiden und sich Ruhe gönnen. Dies kann dazu führen, dass vorzeitige Wehen nicht zur Frühgeburt führen. Meist werden Frauen darüber hinaus Medikamente mit Magnesium verschrieben, die die Muskulatur entspannen. Die Kontraktionen der Gebärmutter klingen so im Idealfall ab. Auf Geschlechtsverkehr sollte bei frühzeitigen Wehen verzichtet werden.
Reicht dies nicht aus, können Frauen in einem Krankenhaus mit Medikamenten behandelt werden, die die Wehen hemmen. Diese Behandlung ist zwischen der 24. und 34. Woche möglich.
Sogenannte Wehenhemmer kommen in der Regel zum Einsatz, wenn sich der Gebärmutterhals bereits verkürzt hat oder der Muttermund bereits etwas geöffnet, die Fruchtblase aber noch nicht geplatzt ist.
Ist der Geburtstermin bereits verstrichen, müssen sich Frauen ggf. damit befassen, wie Wehen ausgelöst werden können. Dabei ist es zunächst unbedenklich, wenn das Baby noch einige Tage länger im Bauch verbleibt. Solange es Kind und Mutter gut geht, muss die Geburt nicht eingeleitet werden. Ärztinnen und Ärzte empfehlen eine Einleitung der Geburt ab dem siebten Tag nach dem errechneten Termin, spätestens nach dem zehnten Tag.
Zur Einleitung kann ein Gel mit Prostaglandin verwendet werden, das auf den Muttermund aufgetragen wird. Möglich ist darüber hinaus der Einsatz einer Infusion mit Oxytocin. Beide Hormone lösen Wehen aus.
Möchten Frauen nach dem errechneten Termin selbst die Wehen auslösen, kann eine Stimulation der Brustwarzen helfen. Dadurch wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Auch durch Geschlechtsverkehr kann ggf. eine Geburt eingeleitet werden, da sich im Sperma ebenfalls Prostaglandin befindet.
Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 1/2022