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Schimmelpilzallergie

Eine Schimmelpilzallergie äußert sich durch verschiedene Beschwerden, die durch das Einatmen von Schimmelpilzsporen hervorgerufen werden. Zu den Symptomen einer Schimmelpilzallergie gehören unter anderem Niesanfälle, Fließschnupfen, Husten und Asthma.

Schimmelpilzallergie
© iStock - AndreyPopov

Entstehung einer Schimmelpilzallergie

Schimmelpilze sind kleine Organismen, die von zahlreichen feinen Fäden, dem Myzel, gebildet werden. Die Vermehrung findet meist auf ungeschlechtlichem Weg statt. Hierfür bilden die Schimmelpilze mikroskopisch kleine Sporen, die über die Luft verbreitet werden. Schimmelpilze kommen praktisch überall vor: Im Außenbereich sind sie vermehrt im Rasen, Kompost, Laub, in der Erde und an Getreide zu finden. Innerhalb des Hauses kommen Sporen vor allem in feuchten und warmen Räumen wie Badezimmer, Keller, Küche sowie Schlafzimmer vor. Auch Räume mit Luftbefeuchtern und Klimaanlagen sind gefährdet. Zudem begünstigen Gegenständen, die sich nahe an der Wand befinden, wie Bilder oder Möbelstücke das Pilzwachstum. Einige Schimmelpilze befallen auch Lebensmittel.

Die Entstehung einer Schimmelpilzallergie setzt voraus, dass der Betroffene über einen längeren Zeitraum Schimmelpilzen ausgesetzt ist. Werden die Sporen der Pilze regelmäßig eingeatmet, kann sich eine Sensibilisierung des Immunsystems einstellen und es kann zur Entstehung einer Schimmelpilzallergie kommen. Infolgedessen treten die typischen allergischen Symptome einer Schimmelpilzallergie auf, wie Niesen, Schnupfen, Augenjucken oder Husten. In schweren Fällen von Schimmelpilzallergie kann es auch zu asthmatischen Anfällen oder einem anaphylaktischen Schock kommen.

In seltenen Fällen ist die Schimmelpilzallergie angeboren. Meist zeigt sich eine Schimmelpilzallergie, wenn innerhalb eines Gebäudes ein Schimmelbefall auftritt.

Entstehung einer Allergie

Der menschliche Körper verfügt über bestimmte Abwehrmechanismen, die ihn vor schädlichen Fremdeinflüssen schützen. Eine Allergie tritt auf, wenn das Immunsystem wenigstens einmal Kontakt mit dem Allergen, also dem allergieauslösenden Stoff, hatte. Bei diesem Kontakt wird die – eigentlich harmlose – Substanz vom Immunsystem als gefährlich eingestuft.

In dieser Sensibilisierungsphase wird die Produktion von Abwehrstoffen (Antikörpern) in Gang gesetzt. Diese setzen sich an den Mastzellen fest, und sind für den Fall eines erneuten Allergenkontakts bereit. Erfolgt dieser, beginnt die Reaktionsphase, in der die entstandenen Antikörper auf den allergieauslösenden Stoff reagieren. Dazu setzen sie Botenstoffe (Histamine) frei, die beim Kontakt mit den Rezeptoren des Körpergewebes (Haut, Schleimhäute) die allergische Reaktion auslösen. In der Regel entwickeln sich Allergien eher langsam. Beeinflusst wird die Entstehung von Erbanlagen, Umwelteinflüssen und auch dem seelischen Zustand des Betroffenen. In manchen Fällen werden die Abwehrreaktionen im Laufe der Zeit heftiger.

Allergien werden in vier unterschiedliche Typen unterteilt: Sofort- und Spättyp, zelltoxische Reaktion und Immunkomplex-Reaktion. Am häufigsten sind die beiden ersten Formen. Beim Soforttyp reagiert der Körper direkt nach dem Kontakt mit dem Allergen. Beispiele für diesen Allergietyp sind unter anderem Pollen-, Insektengift-, Tierhaar- und Schimmelpilzallergien.

Beim Spättyp reagiert der Körper erst nach 24 bis 72 Stunden auf den Kontakt mit dem Allergen. Dies ist zum Beispiel bei einer Nickelallergie, einer Latexallergie oder einer Arzneimittelallergie der Fall.

Unsichtbare Auslöser einer Schimmelpilzallergie: Schimmelsporen

Der Auslöser einer Schimmelpilzallergie ist nicht der Schimmelpilz an sich, sondern nur ein mikroskopisch kleiner Teil davon: die Schimmelsporen, die eingeatmet werden. Diese Auslöser, die zur Entstehung einer Schimmelpilzallergie führen, leben auf Früchten und Gemüse, auf Brot und Käse, aber auch an Wänden und hinter Tapeten. Optimale Bedingungen bieten den Auslösern einer Schimmelpilzallergie neben Biotonnen und Komposthaufen auch Räume mit Klimaanlagen und Luftbefeuchtern. Schimmelpilze sind nicht immer deutlich sichtbar, meist bleiben sie dem menschlichen Auge verborgen.

Schimmelpilze in veredelten Lebensmitteln

Da Schimmelpilze und deren Enzyme zur Veredelung von Lebensmitteln (Gorgonzola, Roquefort) oder zur Fermentierung von Weinen verwendet werden, kann eine Schimmelpilzallergie auch als Nahrungsmittelallergie auftreten. Dies ist bei der Schimmelpilzallergie jedoch eher selten der Fall. Weit häufiger als Edelpilze sind die sogenannten Schwärzepilze, die man als Wand- oder Lebensmittelschimmel kennt, für die Entstehung einer Schimmelpilzallergie verantwortlich.

Schimmelpilze in Wohnräumen

Durch moderne Methoden zur Isolierung von Fenstern und Wohnungen hat sich oft das Innenraumklima in Wohnungen verändert. Die Ausbreitung von Schimmelpilzen – und damit auch die Entstehung von Schimmelpilzallergien – kann dadurch begünstigt sein. Während der kalten Jahreszeit sind hauptsächlich xerophile Schimmelpilze vorhanden. Diese fühlen sich im trockenen Staub auf Textilien wohl.

Schimmelpilzsporen im Freien

Von Schimmelpilzallergie Betroffene können den Auslösern häufig begegnen: Einige Schimmelpilzarten verbreiten sich hauptsächlich in feuchter Luft, zum Beispiel bei Regen oder Nebel, während andere Sporen trockene Luft bevorzugen. Letztere können durch Sport oder Gartenarbeit aufgewirbelt werden.

Da von Schimmelpilzallergie Betroffene nicht nur auf Schimmelpilze in ihren eigenen vier Wänden, sondern auch auf jene im Freien reagieren können, kann eine Schimmelpilzallergie leicht mit einer Pollenallergie verwechselt werden. Wenn zum Beispiel bestimmte Getreide- oder Baumarten von Schimmelpilzen befallen sind, legen sowohl die Beschwerden der Schimmelpilzallergie als auch der Zeitraum, in dem sie auftreten, den Verdacht einer Pollenallergie nahe.

Andrea Fiedler-Boldt

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