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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
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Zöliakie

Rund 400.000 Menschen leiden in Deutschland an Zöliakie, einer chronisch entzündlichen Erkrankung des Dünndarms. Ihr Immunsystem reagiert auf das Klebereiweiß Gluten, das in Weizen, Roggen und anderen heimischen Getreidearten vorkommt.

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie). Die Bezeichnung Zöliakie wurde früher meist für das Krankheitsbild im Kindesalter verwendet, während beim Erwachsenen eher von einheimischer Sprue die Rede war, die nicht mit der tropischen Sprue – einer Infektionskrankheit – verwechselt werden sollte.

Gluten: Der Kleber im Getreide

Gluten, das zum größten Teil aus Proteinen besteht, ist in bestimmten Getreidesorten vorhanden. Verbindet sich Gluten mit Wasser, bildet sich das sog. Klebereiweiß. Dieses Klebereiweiß lässt aus Mehl und Wasser einen elastischen Teig entstehen, der sich gut formen lässt. Zöliakie-Betroffene müssen glutenhaltiges Getreide ein Leben lang meiden. Auch Spuren des Klebereiweißes können bereits den Darm schädigen. Getreidesorten, die Gluten enthalten, sind z. B. Roggen, Weizen und Gerste. Dementsprechend findet sich Gluten in all jenen Lebensmitteln, die aus diesen Getreidesorten hergestellt wurden, z. B. Brot, Brötchen, Kuchen und Nudeln.

Häufig ist jedoch auch in Lebensmitteln Gluten enthalten, in denen man es nicht vermutet (z. B. Joghurt- und Quarkzubereitungen, Pommes frites, Kartoffelchips, Wurstwaren etc.). Diesen Erzeugnissen wird Gluten aus lebensmitteltechnologischen Gesichtspunkten zugesetzt (z. B. als Geliermittel, Stabilisator oder Emulgator), um die Eigenschaften des Nahrungsmittels zu verbessern. Absolut glutenfreie Produkte erkennt der Verbraucher am Siegel der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (DZG) und dem Hinweis „glutenfrei“.

Vorkommen in Deutschland

Wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich von dieser Erkrankung betroffen sind, ist nicht bekannt. Experten schätzen, dass in der Bundesrepublik ungefähr jeder 250. Mensch an Zöliakie leidet. Erstmalig tritt die Erkrankung häufig bei Kleinkindern auf, nachdem getreidehaltige Breie zugefüttert werden. Ein erster Erkrankungsgipfel liegt daher bei etwa neun Monaten bis zu zwei Jahren. Ein zweiter Anstieg der Erkrankungshäufigkeit findet sich im Alter von rund 40 Jahren. Auffallend oft geht eine Zöliakie bzw. Sprue mit anderen Erkrankungen einher. So haben z. B. rund 10 % der Menschen mit Glutenunverträglichkeit außerdem Diabetes Typ 1http://www.curado.de/Diabetes-mellitus-26/.

 

Einheimische Sprue oft mit Osteoporose assoziiert

Studien belegen darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen Zöliakie und Osteoporose: 3,4 % der Menschen mit Osteoporose litten zudem an Zöliakie, während in der gesunden Kontrollgruppe nur 0,2 % eine Glutenunverträglichkeit hatten. Dies wurde durch eine Dünndarmbiopsie nachgewiesen. Dabei fanden die US-amerikanischen Forscher heraus, dass die Konzentration an Zöliakie assoziierten Antikörpern mit der Knochendichte in Verbindung steht. Je mehr Antikörper im Blut enthalten waren, desto geringer war die gemessene Knochendichte.

Antje Habekuß

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