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Besenreiser

Mit dem Begriff Besenreiser werden kleine rote oder blaue Äderchen bezeichnet, die an den Beinen, genauer an Knöcheln, Knien und Oberschenkeln, auftreten.

Besenreiser
© iStock - dimid_86

Besenreiser

Mit dem Begriff Besenreiser werden kleine rote oder blaue Äderchen bezeichnet, die an den Beinen, genauer an Knöcheln, Knien und Oberschenkeln, auftreten. Ihr Aussehen ist baum- oder netzartig und erinnert an Reiser oder Reisig, welches früher zu Kehrbesen zusammengebunden wurde. Aus dieser Ähnlichkeit entstammt auch die Bezeichnung. Die Äderchen, die als Besenreiser benannt werden, sind Venen, die direkt unter der Hautoberfläche liegen und ins subkutane Fettgewebe hineinreichen.

Besenreiser gehören zur Gruppe der Venenleiden, zu denen unter anderem auch Krampfadern (Varizen), Venenentzündungen (Thrombophlebitis) und Venenverschlüsse (Thrombosen) zählen. Medizinisch versteht man unter einem Besenreiser eine Art Mini-Krampfader, entsprechend zählt das Phänomen zur Gruppe der Varikosen (Krampfaderleiden). Besenreiser entstehen aufgrund einer Erweiterung der Venen, die undichte Venenklappen zur Folge hat. Dies ermöglicht einen Blutstrom entgegen der eigentlichen Fließrichtung.

Venen

Venen sind Gefäße, die Blut aus den herzfernen Regionen zum Herzen zurückführen. Im Körperkreislauf enthalten sie entsprechend sauerstoffarmes Blut. Meistens entspricht ihr Verlauf dem von Arterien, die Blut vom Herzen in die verschiedenen Körperregionen transportieren. Insbesondere an Armen und Beinen wird jedoch deutlich, dass der menschliche Körper mehr Venen als Arterien beinhaltet, da sich hier an einigen Stellen kein paralleler Verlauf von Venen und Arterien findet.

An den Beinen können drei verschiedene Venentypen unterschieden werden, die tiefen Beinvenen, die oberflächlichen Beinvenen und die Perforansvenen. Von den tiefen Beinvenen werden 90 % des Blutes aus den Füßen zum Herzen zurückgeführt, die restlichen 10 % werden vom oberflächlichen Beinvenensystem transportiert. Perforansvenen stellen Verbindungen zwischen dem oberflächlichen und dem tiefen Beinvenensystem her.

Venenklappen

Im Gegensatz zu Arterien sind Venen mit Venenklappen ausgestattet, die verhindern, dass Blut im Gefäß in die falsche Richtung, also vom Herzen weg, fließen kann. Genauer handelt es sich dabei um sogenannte Taschenklappen. Dies sind Ausstülpungen der Gefäßwand, die wie ein Ventil wirken. Fließt Blut zum Herzen, legen sie sich an die Venenwand und lassen es ungehindert vorbeifließen. Will Blut in die entgegengesetzte Richtung fließen, schließen sich die Klappen und versperren den Weg.

Symptome von Besenreisern

Die Besenreiser an den Beinen verursachen für gewöhnlich keine Schmerzen, manche Frauen verspüren jedoch ein leichtes Brennen an den betroffenen Stellen. Im Gegensatz zu den großen Krampfadern sind die Mini-Krampfadern, der Besenreiser, meist ein kosmetisches Problem. Die Betroffenen leiden unter dem Makel an den Beinen und möchten diesen wieder loswerden, einen medizinischen Grund für eine Behandlung gibt es im Allgemeinen nicht.

Bei der Ausbildung von großen Krampfadern (Varizen) ist dies anders, da sie zu Durchblutungsstörungen führen können. Besenreiser sind jedoch ein erster Hinweis für eine Venenschwäche, die in einem späteren Stadium die Ausbildung von Krampfadern bedingen kann. Oftmals sind sie das erste Anzeichen eines ernsten Venenleidens. Daher sollte beim Auftreten von Besenreisern medizinisch abgeklärt werden, ob sich bereits in tieferen Gewebeschichten Krampfadern gebildet haben.

Zahlen und Fakten zu Besenreiser

Entgegen der verbreiteten Annahme, dass von Besenreisern nur Frauen betroffen sind, treten diese auch bei Männern auf. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation bezifferte den Anteil der Personen im Alter von 35 bis 49 Jahren, die unter Besenreiser leiden, für Frauen mit 55 % und Männer mit 18 %.

Couperose

Im Zusammenhang mit Besenreiser fällt häufig der Begriff Couperose. Auch bei einer Couperose werden Gefäße unter der Haut sichtbar, allerdings treten diese im Gegensatz zu den Besenreiser nicht an den Beinen, sondern vorwiegend im Gesicht auf. Die sichtbare Gefäßstruktur ist im Vergleich stärker verzweigt und netzartiger.

Ein weiterer großer Unterschied im Vergleich zu Besenreisern ist, dass der Couperose keine erweiterten Venen, sondern eine vermehrte Durchblutung der Arterien zugrunde liegt. Somit gehört sie nicht zur Gruppe der Varikosen, sondern zu der der Teleangiektasien (Gefäßerweiterung von Arterien). Die Couperose ist, wie auch die Besenreiser, i. d. R. ein kosmetisches Problem und keine Erkrankung im eigentlichen Sinne. Der Verlauf ist i. d. R. beschwerdefrei, wenn man von den zum Teil starken psychischen Leiden der Betroffenen absieht. Insbesondere im Gesicht lässt sich das Auftreten der störenden Äderchen nicht verstecken, was einigen Betroffenen sehr peinlich ist und wodurch sich andere regelrecht entstellt fühlen.

Lydia Köper

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