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Elektroenzephalografie (EEG)

EEG ist die Kurzform für Elektroenzephalografie und für das Elektroenzephalogramm. Bei einer Elektroenzephalografie werden die Hirnstromwellen gemessen und in Wellenform dargestellt.

Elektroenzephalografie
© iStock - yacobchuk

Elektroenzephalografie (EEG)

EEG ist die Kurzform für Elektroenzephalografie und für das Elektroenzephalogramm. Bei einer Elektroenzephalografie werden die Hirnstromwellen gemessen und in Wellenform dargestellt. Das Gehirn verarbeitet alles, was es wahrnimmt, in elektrische Signale. Darum können die Ströme im Gehirn bei einer Elektroenzephalografie (EEG) mithilfe von Elektroden gemessen werden. Die Elektroenzephalografie (EEG) wird auch Hirnstromkurve genannt. Die Methode der Diagnose per EEG (Elektroenzephalografie) wird bereits seit rund 50 Jahren eingesetzt.

Bei einer Elektroenzephalografie (EEG) messen Elektroden auf der Kopfhaut die Gehirnströme. Diese werden aufgezeichnet. Das Ergebnis wird in unterschiedlichen Wellenmustern festgehalten. Anhand dieser typischen Wellen ist es dem Arzt möglich, zu diagnostizieren, ob ein Patient etwa an Epilepsie oder anderen Erkrankungen und Störungen im Gehirn leidet. Die Elektroenzephalografie (EEG) wird auch bei Kindern oder Schwangeren eingesetzt. Die Untersuchung ist schmerzfrei und kann meist ohne Risiken beliebig oft wiederholt werden. Auch bei bewusstlosen Menschen kann die Elektroenzephalografie (EEG) zur Ermittlung ihrer Hirnaktivität eingesetzt werden. Wird eine Elektroenzephalografie (EEG) zur Abklärung einer Krankheit durchgeführt, werden die Kosten in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Wann ist eine EEG (Elektroenzephalografie) sinnvoll?

Wenn ein Patient etwa unter Kopfschmerzen leidet, wird häufig zunächst durch Gespräche versucht zu klären, welche Ursachen für die Beschwerden verantwortlich sind. Lässt sich auf diesem Weg keine Ursache herausfinden, können technische Verfahren wie die Elektroenzephalografie dabei helfen, bestimmte Ursachen auszuschließen. Die Elektroenzephalografie (EEG) wird heutzutage häufig zur Diagnose von Schlaganfällen, Epilepsie und Entzündungen im Gehirn eingesetzt. Mithilfe der Elektroenzephalografie werden solche Störungen im Gehirn nachgewiesen, die mit einer Computertomografie oder einer Kernspintomographie nicht erfasst werden können. Zur Ermittlung z. B. eines Gehirntumors nutzt man eher die Computertomografie.

Durchführung einer Elektroenzephalografie (EEG)

Vor der Elektroenzephalografie sollte der Patient mit dem Arzt klären, ob er zuvor auf bestimmte Getränke oder Medikamente verzichten sollte. Zur Messung der Gehirnströme werden bei einer Elektroenzephalografie (EEG) auf der Kopfhaut des Patienten rund 20 Elektroden angeordnet. Dazu werden sie in eine Haube eingehakt. Die Elektroenzephalografie (EEG) dauert etwa eine halbe Stunde.

In einigen Fällen kann die Elektroenzephalografie (EEG) auch auf 24 Stunden ausgeweitet werden. In dieser Zeit werden die Spannungsunterschiede zwischen jeweils zwei Elektroden in unterschiedlichen Kombinationen gemessen. Um herauszufinden, ob ein Patient etwa unter Epilepsie leidet, wird die Elektroenzephalografie (EEG) häufig unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt und durch eine sogenannte Flackerlichtuntersuchung ergänzt. Bei dieser muss der Patient in eine Folge heller und dunkler Lichtblitze blicken, die sich in schneller Reihenfolge abwechseln. Man spricht dabei von der sogenannten Photostimulation.

Meistens wird die Elektroenzephalografie (EEG) bei einem Patienten im Wachzustand durchgeführt. Dabei liegt oder sitzt der Patient. Wichtig ist, dass sich der Patient während der Durchführung der Elektroenzephalografie (EEG) entspannt, da sich Unruhe ungünstig auf die Ergebnisse der Elektroenzephalografie (EEG) auswirken kann. Das Ergebnis wird in Wellen aufgezeichnet. Beurteilt werden die Ergebnisse der Ströme im Gehirn bei einer Elektroenzephalografie (EEG) etwa anhand der Wellenhöhe und Frequenz. Bedeutsam bei einer Elektroenzephalografie (EEG) ist es auch, ob beide Gehirnhälften symmetrisch arbeiten.

Formen der EEG (Elektroenzephalografie)

Es gibt unterschiedliche Formen der Elektroenzephalografie (EEG): Eine Form der Elektroenzephalografie ist die sogenannte Schlafentzugs-EEG. Die Schlafentzugs-EEG wird dann genutzt, wenn der Arzt beim Patienten eine Epilepsie vermutet. Eine Nachtschlaf-EEG wird durchgeführt, wenn der Arzt vermutet, dass es insbesondere in der Nacht zu epileptischen Anfällen bei dem Patienten kommt. Diese Art der Elektroenzephalografie (EEG) kann mit dem nötigen Tragegerät auch zu Hause durchgeführt werden. Eine weitere Form der Elektroenzephalografie (EEG) ist die Video-EEG. Dieses ermöglicht es, EEG und Patient gleichzeitig aufzuzeichnen. So können direkte Rückschlüsse zwischen dem klinischen Ablauf eines Anfalls und den Gehirnströmen während eines Anfalls gezogen werden.

Diagnose mithilfe der EEG (Elektroenzephalografie)

Mithilfe der Elektroenzephalografie (EEG) kann der Arzt die Hirnstromwellen des Patienten beurteilen. Dieses erfolgt unter Berücksichtigung des Alters und der Krankengeschichte des Patienten. Bei der Elektroenzephalografie (EEG) betrachtet der Arzt Alphawellen, Betawellen, Thetawellen und Deltawellen. Diese Hirnstromwellen zeigen die Aktivitäten im Gehirn an. Die Aktivität des Gehirns im Ruhezustand, wenn der Patient die Augen geschlossen hält, lässt sich etwa durch die Alphawellen beurteilen, während die Betawellen die geistige Hirnaktivität zeigen, wenn Sinnesreize auf den Patienten einwirken. Bei Kindern und Jugendlichen können bei einer Elektroenzephalografie Zwischenwellen, die Thetawellen, betrachtet werden. Bei Erwachsenen hingegen treten sie selten auf, meist nur bei Müdigkeit oder im Schlaf. Einen Hinweis auf Schädigungen im Gehirn eines erwachsenen Menschen geben während der Elektroenzephalografie die Deltawellen, die bei Kindern nicht bedenklich sind. Bei gesunden Menschen können Deltawellen auftreten, wenn sich der Patient im Tiefschlaf befindet.

Die Diagnosen, die ein Arzt mithilfe einer Elektroenzephalografie (EEG) stellen kann, sind vielfältig. Durch ein Elektroenzephalogramm kann der Arzt z. B. an den Herdbefunden erkennen, ob der Patient unter Tumoren leidet oder ob er einen Schlaganfall erlitten hat. Er erkennt durch die Elektroenzephalografie (EEG) auch Krampfpotenziale, die auf eine Epilepsie hinweisen können. Um in diesem Fall eine eindeutige Diagnose stellen zu können, kann es allerdings vorkommen, dass wiederholt ein Elektroenzephalogramm erstellt werden muss. Es ist häufig auch notwendig, die Elektroenzephalografie unter bestimmten Bedingungen durchzuführen, unter denen der betroffene Patient vermehrt zu Krämpfen neigt.

Daniela Lukaßen

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