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Handekzem

In der Dermatologie werden Entzündungen, Schwellungen und Rötungen der Haut an den Händen allgemein als Handekzem bezeichnet. Ein Handekzem kann in unterschiedlichen Schweregraden und mit verschiedenen Auswirkungen auftreten.

Handekzem
© iStock - Marina Vol

Handekzem

In der Dermatologie werden Entzündungen, Schwellungen und Rötungen der Haut an den Händen allgemein als Handekzem bezeichnet. In Deutschland leiden Statistiken zufolge zirka zehn Prozent der Bevölkerung unter einer solchen, nicht ansteckenden Erkrankung. Gerade die Haut an den Händen ist täglich den unterschiedlichsten Schadstoffen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Der Körper reagiert mit einer natürlichen Schutzfunktion der Haut auf diese Einflüsse. Ist der natürliche Säuremantel geschwächt, können Viren und Bakterien nahezu ungehindert in die obere Hautschicht der Hände eindringen. Die Haut reagiert mit einer Abwehrfunktion – einem Handekzem.

Unterschiedliche Symptome bei einem Handekzem

Ein Handekzem kann in den unterschiedlichen Schweregraden und mit verschiedenen Auswirkungen auftreten. Bei vielen Betroffenen beginnt die Entstehung eines Handekzems mit stark schuppender Haut, Juckreiz und Rötungen der Hände. Im Krankheitsverlauf kann es zu schmerzhafter Bläschenbildung mit anschließenden Rissen in der Haut kommen. Häufig sind beim Handekzem vor allem die Fingerkuppen und die Fingerzwischenräume betroffen. Ist die Schutzbarriere der Haut erst einmal angegriffen, können Viren und Bakterien ungehindert eindringen. Schmerzhafte Blutungen und verstärkte Hornhautbildung können bei einem Handekzem häufig die Folge sein.

Werden die ersten Symptome eines Handekzems zügig behandelt, kann sich die Schutzbarriere der Haut im Normalfall rasch regenerieren und der Patient ist meist nach ein paar Tagen beschwerdefrei. Häufig erkennen Betroffene jedoch den anfänglichen Juckreiz und die Schuppenbildung auf den Händen nicht als den Beginn eines Handekzems, weshalb die ersten Symptome oft untherapiert bleiben und der Säureschutzmantel der Haut weiter geschwächt wird. Bei anschließender Behandlung des Handekzems ist der Heilungsprozess meist langwieriger und der Patient hat manchmal einige Wochen mit den Symptomen zu kämpfen.

Unterscheidung in drei Ausprägungsformen eines chronischen Handekzems

Grundsätzlich kann ein Handekzem durch die unterschiedlichsten Faktoren ausgelöst werden. Leichte und mittelschwere Ausprägungen lassen sich meist erfolgreich behandeln und treten im Normalfall nicht oder nur selten wieder auf. Problematisch wird es bei wiederkehrenden und andauernden Beschwerden. Dermatologen unterscheiden zwischen drei Ausprägungsarten, die zu den chronischen Formen des Handekzems zählen. Als chronisch wird ein Handekzem dann bezeichnet, wenn die Symptome drei Monate lang trotz hautärztlicher Behandlung nicht zurückgehen oder innerhalb eines Jahres mindestens zwei Mal auftreten.

Kumulativ-toxisches Handekzem

Kumulativ- oder irritativ-toxische Handekzeme können durch überdurchschnittlich hohes Kontaktaufkommen mit Wasser oder anderen feuchten und reizenden Substanzen entstehen. Oftmals sind beispielsweise häufiges Händewaschen oder die Arbeit mit Putz- und Lösungsmitteln beruflich begründet und daher schwer zu vermeiden. Diese sogenannte „Feuchtarbeit“ kann zu Hautirritationen führen, die sich zu einem chronischen Handekzem entwickeln kann. Durch häufiges Händewaschen oder den Kontakt mit hautreizenden Mitteln wird die natürliche Schutzfunktion der Haut angegriffen und Bakterien können leichter eindringen. Auch das Tragen von Handschuhen kann eine Störung des Säureschutzmantels der Haut begünstigen. Vor allem bei synthetischen Bestandteilen in Handschuhen schwitzt die Haut schnell und wird so anfälliger für hautschädigende Substanzen.

Kontaktallergisches Handekzem

Als Kontaktallergie wird generell eine Überempfindlichkeit des Körpers auf einen bestimmten Stoff bezeichnet. Das Immunsystem reagiert hierbei, meist verzögert, auf bestimmte Allergene. Kommt die Haut an den Händen wiederholt mit der allergieauslösenden Substanz in Kontakt, kann dies Entzündungssymptome nach sich ziehen, die zu einem Handekzem führen können. Die Allergieauslöser sind vielfältig. Um das Handekzem behandeln zu können, ist eine Identifizierung des allergieauslösenden Stoffes immens wichtig. Bei vielen Patienten besteht eine direkte Verbindung zur Bildung eines Ekzems an den Füßen. Bestimmte Weichmacher und Lösungsmittel in Schuhen, meistens aus Leder, können auch die Ursache für ein kontaktallergisches Handekzem sein.

Atopisches Handekzem

Patienten, die unter erblich bedingten Krankheiten leiden (beispielsweise allergischem Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis), sind relativ häufig von der chronischen Ausprägung eines Handekzems betroffen. Das Immunsystem der Patienten reagiert überdurchschnittlich heftig auf Umwelteinflüsse, weshalb die hauteigene Schutzbarriere beeinträchtigt ist. Bei Menschen, die von dieser sogenannten Atopie betroffen sind, können schon Hitze oder Stress die Entstehung eines Handekzems begünstigen. Oft geht mit der erblich bedingten Überreaktion auf äußere Einflüsse die Anfälligkeit zu einem kontaktallergischen Handekzem einher.

Verhalten bei ersten Symptomen eines Handekzems

Die Symptome, Ursachen und Häufigkeiten eines Handekzems sind von Patient zu Patient unterschiedlich und können deshalb schwer generalisiert werden. Bei möglichen Symptomen, wie Schuppenbildung, Bläschen, starkem Juckreiz und Rissen in der Hautoberfläche sollte jedoch möglichst zügig ein Termin beim Hautarzt vereinbart werden. Bei rascher Behandlung kann so der Gefahr einer chronischen Ausprägung des Handekzems zumindest vorgebeugt werden.

Sabrina Mandel

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