Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Hauterkrankungen  »  Psoriasis  »  Psoriasis-Schüben vorbeugen – ist das möglich?

Psoriasis

Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.

Psoriasis
© iStock - webphotographeer

Psoriasis-Schüben vorbeugen – ist das möglich?

Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, d. h. eine Krankheit, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet, und die in Schüben verläuft. Diese Schübe stellen für Betroffene eine immense Belastung dar, verschlechtern sie doch das Hautbild zumindest vorübergehend erheblich. Zwar gibt es keine 100%ige Methode, einem Psoriasisschub vorzubeugen, doch es gibt ein paar Triggerfaktoren, die es auszuschließen gilt. Aus persönlichen Erfahrungen wissen die meisten Psoriasispatienten ohnehin bereits, welche Faktoren bei ihnen einen neuen Schub auslösen können.

Zu den häufigen Auslösern eines Schubs gehören z. B. Infekte. Psoriasispatienten sollten Infektionskrankheiten daher so weit wie möglich vorbeugen, z. B. indem sie sich zum Herbst gegen Grippe impfen lassen, ihr Immunsystem durch gesunde Ernährung und Bewegung stärken und zur Erkältungszeit größere Menschenmengen meiden.

Gesund leben

Bei Psoriasis empfiehlt es sich, möglichst gesund zu leben. Rauchen etwa beeinflusst die Krankheit negativ und kann u. U. die Krankheitsaktivität erhöhen. Das ergaben verschiedene wissenschaftliche Studien, darunter eine 2015 im British Journal of Dermatology veröffentliche Untersuchung, die herausfand, dass eine Psoriasistherapie effektiver bei Patienten war, die gar nicht oder weniger als zehn Zigaretten pro Tag rauchten. Wer mit dem Rauchen aufhört, tut nicht nur seiner Haut etwas Gutes, sondern seinem gesamten Organismus, denn Rauchen schädigt die Lunge und ist eine der Hauptursachen für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch der übermäßige Konsum von Alkohol wirkt sich vermutlich negativ auf den Hautzustand von Psoriasispatienten aus. Alkohol sollten Menschen mit Schuppenflechte daher möglichst nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Wer merkt, dass selbst geringe Mengen Alkohol Einfluss auf den Hautzustand haben, sollte komplett auf das Trinken von Wein, Bier oder Spirituosen verzichten.

Ernährung und Schuppenflechte

Eine spezielle Diät zur Vorbeugung von Schüben gibt es nicht. Allerdings begünstigt Übergewicht die Entstehung der Psoriasis und die Verschlechterung von Hautzuständen, wie auch eine dänische Studie, die im April in der Fachzeitschrift JAMA Dermatology veröffentlicht wurde, gezeigt hat. Eine Gewichtsabnahme kann Psoriasis deshalb u. U. positiv beeinflussen, Schüben vorbeugen und dazu führen, dass eine medikamentöse Therapie besser anschlägt.

Stress vermeiden und abbauen

Auch Stress wird mit Psoriasis-Schüben in Verbindung gebracht. Viele Patienten berichten, dass psychische Belastungen ihren Hautzustand verschlechtern. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Stresshormone im Belastungsfall abzubauen. Besonders gut lässt sich Stress durch Sport und gezielte Entspannung abbauen. Zugleich hat Sport noch eine positive Wirkung auf das Körpergewicht. Wer von Psoriasis betroffen ist, sollte sich daher die Zeit für regelmäßige Bewegung, Yoga, autogenes Training oder das Ausüben einer anderen Entspannungsmethode nehmen. Daneben können Psoriasisbetroffene einiges dafür tun, Stress nicht aufkommen zu lassen. Im Privatleben können Menschen mit Psoriasis ggf. öfter einmal Nein sagen, wenn sie an ihre Belastungsgrenze kommen. Wem das schwerfällt, kann das Neinsagen mit Unterstützung eines Psychotherapeuten oder auch eines Coachs lernen. Zudem hilft es, Prioritäten zu setzen.

Das Köbner-Phänomen bei Psoriasis

Auch durch das sog. Köbner-Phänomen bei Psoriasis kann sich der Hautzustand von Menschen mit Psoriasis verschlechtern. Unter dieser Bezeichnung verstehen Mediziner die Tatsache, dass sich bei Psoriasisbetroffenen Hautreaktionen an Stellen zeigen können, die kurz zuvor besonders gereizt wurden. Das Wort „Reiz“ umfasst dabei viele verschiedene Auslöser, etwa das Auftreten von Wunden, z. B. durch das Aufkratzen der Haut, Insektenstiche, Bisse von Tieren, Verbrennungen oder auch Narben. Genauso kann sich die Psoriasis an Hautstellen entwickeln, die zuvor rasiert oder epiliert oder an denen auf andere Weise Haare entfernt wurden. Auch andere Reize, z. B. Reibung von Kleidung oder Schmuck auf der Haut, Tätowierungen, Piercings u. Ä. können das Köbner-Phänomen in Gang setzen, genauso wie Sonnenbrand, Substanzen aus Medikamenten oder auch Erkrankungen der Haut wie Herpes oder Windpocken.

Vorbeugen lässt sich dem Köbner-Phänomen nur in gewissem Rahmen, etwa durch den Schutz der Haut vor der Sonne, vor Reibung oder Insektenstichen. Auf Tätowierungen und Piercings sollten Menschen mit Psoriasis nicht nur wegen des Köbner-Phänomens besser verzichten. Hautpflegeprodukte sollten möglichst hypoallergen sein. Vor Verletzungen und Erkrankungen lässt sich die Haut zur Vorbeugung des Köbner-Phänomens jedoch nicht immer schützen.

Medikamente und Verletzungen

Medikamente, die gegen andere Erkrankungen als Psoriasis genommen werden, können unter Umständen ebenfalls einen Psoriasisschub begünstigen. Zu diesen Arzneimitteln zählen erfahrungsgemäß u. a. Antidepressiva, einige Antibiotika sowie Blutdrucksenker. Sollte ein Zusammenhang zwischen der Einnahme eines Medikaments und einem Schub deutlich werden, ist es sinnvoll, den Arzt zu bitten, ein anderes Arzneimittel zu verordnen. Das schubbegünstigende Medikament sollte im Folgenden auf die eigene „schwarze Liste“ kommen. Von einem eigenmächtigen Absetzen von Medikamenten ist abzuraten.

Auch Hautverletzungen (Schnittwunden, Brandwunden) können einen Psoriasisschub auslösen. Das Gleiche gilt für andere Hautirritationen, z. B. durch kratzende Kleidung oder Druck auf die Haut. Verletzungen lassen sich zwar nicht immer vermeiden, doch mit Aktivitäten, die ein höheres Verletzungsrisiko bergen, sollten sich Psoriasispatienten unter Umständen etwas zurückhalten.

Weitere mögliche Auslöser

Das Wetter ist ein weiterer Faktor, der einen Psoriasisschub begünstigen kann. So ist Kälte eher ungünstig, während Wärme der Haut in der Regel guttut. Alkohol, der Verzehr von Zitrusfrüchten oder scharfen Speisen sowie das Rauchen wirken sich ebenfalls bei einigen Patienten negativ auf das Hautbild aus. Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung sowie ein gesundes Körpergewicht hingegen können dazu beitragen, dass keine Psoriasisschübe auftreten.

Quellen:
allergikus 1/2019
allergikus 3/2016

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG