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Rosazea

Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Vor allem Rötungen, aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea.

Rosazea
© iStock - Lipowski

Rosazea

Rosazea ist eine Hauterkrankung, die mit einer Entzündung verbunden ist und vorwiegend im Gesicht auftritt. Der Name der Krankheit, die meist in Schüben auftritt und chronisch verläuft, leitet sich ab von dem lateinischen Wort „rosaceus“, was rosafarben bedeutet. Auch bekannt ist Rosazea unter dem Namen Kupferrose oder Rotfinnen. Vor allem Rötungen (daher der Name Rosazea), aber auch Pusteln, Hautknötchen und Äderchen, die oberflächlich erweitert sind, kennzeichnen die Rosazea. Ausprägung und Verlauf können sehr unterschiedlich sein und von leichten Teilrötungen bis hin zu einer Rötung des ganzen Gesichts reichen.

Rosazea kann nicht geheilt, aber mit geeigneten Methoden kontrolliert werden. Neben unterschiedlichen systemischen, z. B. medikamentösen Behandlungen, können z. B. dauerhafte Hauterscheinungen wie rote Äderchen lokal mittels eines Lasers behandelt werden.

Die Ursachen von Rosazea sind noch nicht vollständig geklärt. Angenommen wird u. a., dass die Regulation der Blutversorgung der Gesichtshaut gestört ist.

Erstes Auftreten im mittleren Alter

Die Hauterkrankung betrifft überwiegend Menschen im mittleren bzw. höheren Lebensalter. Meistens tritt sie erstmalig im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren auf und prägt sich zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr vollständig aus. Trotz des relativ späten Auftretens der Krankheit können bereits vor dem 20. Lebensjahr erste Anzeichen für die Krankheit auftreten. Diese ersten Anzeichen sind u. a. Rötungen, die wiederkehren und von längerem Bestand sind. In Ausnahmefällen kann sich die Krankheit auch im Kindesalter manifestieren.

Männer sind i. d. R. weniger häufig von Rosazea betroffen als Frauen, wobei sie, wenn sie an Rosazea erkranken, meistens an einer schwereren Form leiden als Frauen. So leiden hauptsächlich männliche Rosazea-Patienten an der Ausbildung einer sog. Knollennase (Rhinophym), die durch starke Wucherungen der Talgdrüsen zustande kommt. Durch chirurgische Abtragungen kann die Knollennase behandelt werden.

Der keltische Hauttyp ist vermehrt von Rosazea betroffen

Besonders häufig sind unter den Betroffenen Personen des sog. „keltischen Hauttyps“ zu finden, d. h. Menschen mit roten Haaren und heller Haut, die z. T. viele Sommersprossen haben. Dieser Umstand findet sich auch in den Beobachtungen wieder, dass die Krankheit in Nordeuropa, wo der hellhäutige bzw. keltische Hauttyp vermehrt zu finden ist, häufiger auftritt als in Südeuropa, wo mehr Menschen mit dunklerem Hautyp leben.

Der Verlauf von Rosazea ist phasen- bzw. schubförmig und wird – zwecks besserer Beschreibung und Diagnosestellung – in drei Stadien eingeteilt:

  1. Entzündungen und Rötungen der Gesichtshaut
  2. chronische Rötungen
  3. großporige, verdickte und knotige Haut

Sonderformen der Rosazea

Neben der in diesen Phasen ablaufenden Rosazea gibt es des Weiteren Sonderformen. Die Rosacea conglobata ist eine Form der Rosazea, die hauptsächlich bei Frauen auftritt. Die Betroffenen leiden unter Abszessen und verhärteten Plaques. Bei einem sog. persistierenden Rosazea-Ödem, das eher selten ist, kommt es durch die Schwellungen zu veränderten Gesichtskonturen. Feste Knötchen, die bräunlich oder rötlich gefärbt sind, sind kennzeichnend für die sog. granulomatöse Rosazea. Oft befinden sich hierbei die Knötchen auf einer Haut, die ansonsten relativ normal erscheint. Wenn Rosazea-Betroffene zu lange mit Glukokortikoiden (z. B. Kortison) behandelt werden, kann es u. U. zu einer sog. steroidinduzierten Rosazea kommen. Nach einer anfänglichen Besserung durch die Medikamente kommt es u. a. zu Knoten und einer Verdünnung der Haut. Die gramnegative Rosazea ist durch gelbe Pusteln und tiefe Knoten gekennzeichnet.

Als schwerste Form der Krankheit wird die Rosacea fulminans genannt. Sie tritt vor allem bei jungen Frauen oder Schwangeren auf und kennzeichnet sich durch große Knoten und viele Pusteln. Die nach einer Region in Frankreich benannte Variante Morbus Morbihan weist eine Beteiligung der Lymphgefäße auf und zieht Ödeme mit sich, die kaum eindrückbar sind. Zusätzlich zu Beschwerden an der Gesichtshaut kann es bei an Rosazea Erkrankten zu Entzündungen an den Augen kommen, die u. a. mit Trockenheit einhergehen (okuläre Rosazea/Ophthalmorosazea). Diese Entzündungen können sich am Rand des Lides, an der Binde- bzw. Hornhaut oder an der Regenbogenhaut befinden. Letzteres stellt eine besonders schwere Ausprägung der Augenbeteiligung dar, die in einigen Fällen der Rosazea im restlichen Gesichtsbereich vorausgeht.

Bestimmte Faktoren, wie z. B. extreme Temperaturen oder Sonneneinstrahlung, können Rosazea negativ beeinflussen bzw. verstärken. Betroffenen wird daher neben regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und der individuell abgestimmten Therapie empfohlen, die entsprechenden Verstärkungsfaktoren möglichst zu vermeiden.

In Zusammenhang mit einer Erkrankung an Rosazea können Mischformen mit Akne (Entzündungen im Talgdrüsenbereich) oder mit perioraler Dermatitis (Gesichtsausschlag mit Bläschenbildung hauptsächlich um Mund und Augen) auftreten.

Psychische Probleme als Folge der Rosazea

Da die Rosazea eine Krankheit ist, die sich äußerlich zeigt, kann es bei Betroffenen zu psychischen Problemen bzw. zu einem verminderten Selbstwertgefühl kommen. Reaktionen wie verwunderte Blicke oder indiskrete Bemerkungen anderer bezüglich der Krankheit können verletzen und belasten. Die Betroffenen fühlen sich u. U. hässlich und dabei machtlos gegenüber diesem Zustand. Besonders dadurch, dass Rosazea meist erst im mittleren Alter auftritt und dadurch ein direkter Vergleich zum vorherigen Aussehen gezogen werden kann, können vermehrt negative Gedanken aufkommen, bei denen z. B. Misserfolge auf das äußere Erscheinungsbild bezogen werden oder das Gefühl entsteht, dass alle Menschen in der Umgebung starren.

Bei manchen Betroffenen kann es durch die psychische Belastung zu einer sog. Vermeidungshaltung kommen, bei der das Haus bzw. die Wohnung nicht mehr verlassen wird. Bei Begegnungen mit anderen Menschen herrscht Unsicherheit und die Gedanken sind ständig auf die Krankheit gerichtet. In einer Psychotherapie kann an den negativ geprägten Verhaltensmustern gearbeitet werden. Auch ein Austausch über das Internet oder während Treffen mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein beim Umgang mit der Rosazea.

Stefanie Zerres

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