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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Wechseljahresbeschwerden als Folge der Therapie

Hitzewallungen, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen können Anzeichen für das Eintreten der Wechseljahre sein. Nach einer Krebsbehandlung kann dies auch jüngere Frauen treffen. Prof. Dr. Joseph Neulen, Universitätsklinikum Aachen, erklärt die Ursachen und was Linderung verschaffen kann.

Warum können nach einer Krebsbehandlung Wechseljahresbeschwerden auftreten?

Oftmals bestehen Krebsbehandlungen aus einer Kombination von mehreren Behandlungsansätzen. Bei soliden Tumoren gehört üblicherweise eine Operation mit begleitender Chemo- und/oder Strahlentherapie zum typischen Therapieschema. Da Chemotherapie und Strahlentherapie nicht ganz zielgerichtet auf das erkrankte Organ oder die erkrankte Stelle im Körper fokussiert werden können, sind oftmals die Eierstöcke im Behandlungsfeld gelegen. Abhängig von der Dosis und den Substanzen können diese dabei – mehr oder weniger ausgeprägt – zerstört werden.

Was hat dies für Konsequenzen?

Dies bedeutet für Frauen nicht nur, dass sie keine Kinder mehr bekommen können, sondern auch, dass die Hormonproduktion in den Eierstöcken erlischt. In der Folge treten dann die typischen Wechseljahresbeschwerden auf, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Schmerzen im Bewegungsapparat, trockene Schleimhäute, depressive Verstimmungen usw.

Die negativen Effekte der systemischen (den ganzen Körper betreffende) Krebsbehandlungen hängen zum einen vom Alter der Frau ab. Je jünger sie ist, umso größer sind ihre Reserven in den Eierstöcken, sodass die Chance besteht, dass nicht gleich das gesamte Organ seine Funktion einstellt. Allerdings ist nach einer systemischen Krebstherapie die Reserve vermindert, weshalb die Frau verfrüht in die Wechseljahre kommen wird.

Zum anderen gibt es bei den Substanzen der Chemotherapie Unterschiede in der Toxizität für die Eierstöcke. Die schädliche Wirkung nimmt mit steigender Dosis zu. Dies trifft auch bei einer Strahlentherapie im Bauchraum zu. Zu beachten ist, dass mit den neuen Antikörpertherapien bei vielen Tumoren das Risiko einer Eierstockschädigung eher geringer ist. Allerdings ist von einigen Antikörpern bekannt, dass sie z. B. eine Entzündung der Hirnanhangsdrüse verursachen und dadurch die Funktion der Eierstöcke aussetzt.

Wie können die Beschwerden behandelt werden?

Dies ist vor allem abhängig von der Art der Tumorerkrankung. Bei vielen Tumoren können typische Wechseljahres-Hormonpräparate ohne Einschränkungen verordnet werden, z. B. bei Lymphdrüsenkrebs oder Tumoren der Verdauungsorgane. I. d. R. können die o. g. Symptome damit zumindest erträglicher werden. Man muss natürlich immer die wichtigen Nebenwirkungen bedenken, wie z. B. Thrombosen. Dieses Risiko kann bei einer Verabreichung der Hormone durch die Haut bereits weitgehend beherrscht werden.

Bei Tumoren – z. B. einige Formen des Brustkrebses – die hormonabhängig wachsen, sollte diese Art der Therapie allerdings nicht oder nur in Einzelfällen nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken verordnet werden. Ist eine Hormontherapie nicht empfehlenswert, so können beim Vorherrschen eines Symptoms wie Hitzewallungen alternative Medikamente versucht werden: z. B. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Allerdings muss die Auswahl sorgfältig getroffen werden, da einige dieser Substanzen die Wirksamkeit antihormoneller Therapien z. B. beim Brustkrebs abschwächen. Sind die Beschwerden eher lokal auf eine Trockenheit der Scheide zurückzuführen, so können entweder lokale niedrig dosierte Estriolpräparate angewandt werden oder seit Neuestem ein systemisch wirkendes Antiestrogen.

Sind Homöopathie und Naturheilkunde zur Linderung der Beschwerden geeignet?

Naturheilkundliche Präparate enthalten z. T. Substanzen, die eine ausgeprägte Hormonwirkung entfalten können, i. d. R. eine estrogenartige Wirkung. Daher sind diese Substanzen mit genau denselben Einschränkungen bei hormonabhängig wachsenden Tumoren anzuwenden wie Hormonersatztherapeutika. Die Wirkung hängt im Übrigen von vielen individuellen Voraussetzungen ab, wie z. B. einer spezifischen Darmflora, die erst aus den pflanzlichen Stoffen entsprechend wirksame hormonähnliche Substanzen herstellen kann. Daher ist die Wirkung zum einen nicht zuverlässig vorherzusagen. Zum anderen weisen sie bei entsprechender Wirkung die gleichen Nebenwirkungsrisiken auf, wie die chemisch definierten Präparate.

Quelle: Leben? Leben! 2/2016

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