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Intraoperative Strahlentherapie

Bei der intraoperativen Strahlentherapie wird während der Operation, direkt nach der Entfernung des Tumorgewebes, bestrahlt. Der Patient liegt dabei also noch in Narkose.

Bestrahlung
© iStock - Mark Kostich

Intraoperative Strahlentherapie

Es besteht die Möglichkeit bei einer adjuvanten Strahlentherapie neben der Behandlung nach der operativen Entfernung des Tumors auch eine Intraoperative Strahlentherapie durchzuführen. Dabei wird während der Operation, direkt nach der Entfernung des Tumorgewebes, bestrahlt. Der Patient liegt dabei also noch in Narkose.

Vorteile der Intraoperativen Strahlentherapie

Eine externe Bestrahlung erfolgt in vielen Fällen mit einem Linearbeschleuniger. Eingesetzt werden Elektronenstrahlen oder ultraharte Röntgenstrahlen. Bei der Intraoperativen Strahlentherapie hingegen wird mit weichen Röntgenstrahlen gearbeitet. Diese dringen weniger weit in das Gewebe ein als die ultraharten Strahlen, weshalb ein Vorteil der Methode in der schonenderen Behandlung des Normalgewebes liegt. Strahlenempfindliche gesunde Organe und Gewebe wie Darmschlingen, Nieren, Nerven und Gefäße können aus dem Bestrahlungsfeld ausgelagert und so geschützt werden. Durch die gezieltere Behandlung kann eine höhere Strahlendosis eingesetzt werden. Ca. 20 bis 30 % der Gesamtdosis der Strahlentherapie können so unmittelbar nach der Entfernung des Tumorgewebes verabreicht werden.

Ablauf der Bestrahlung

Die Intraoperative Strahlentherapie stellt praktisch einen zusätzlichen Schritt einer adjuvanten Strahlentherapie dar. Wie bei jeder anderen Strahlentherapie auch wird für den Patienten eine Gesamtdosis festgelegt, die im Hinblick auf die Verträglichkeit fraktioniert, also in kleineren Portionen über mehrere Tage, verabreicht wird. Dazu wird ein bestimmtes Behandlungsschema festgelegt. Besteht die Möglichkeit einer Intraoperativen Strahlentherapie, so wird ein großer Teil der Gesamtdosis, nämlich 20 bis 30 %, sofort verabreicht. Die weitere Bestrahlung erfolgt dann in vielen Fällen in Form einer regulären externen Strahlentherapie. Die intraoperative Behandlung hat zur Folge, dass die gesamte Dauer der Strahlentherapie verkürzt wird, weil die Gesamtdosis durch den hohen noch während der Operation verabreichten Anteil in weniger Fraktionen erreicht werden kann. So können unter Umständen 5 bis 8 Bestrahlungstage eingespart werden.

Anwendung einer Intraoperativen Strahlentherapie

Die Intraoperative Strahlentherapie hat sich insbesondere bei Weichteilsarkomen, Rektum-, Magen-, Pankreas- und Nierenzellkarzinomen sowie gynäkologischen Tumoren als sehr erfolgreich erwiesen.

Besonders große Erfolge wurden bei einem Einsatz in der Brustkrebstherapie erzielt. Wird der Tumor in einer brusterhaltenden Operation entfernt, ist eine Strahlentherapie zwingend erforderlich. Nur so können eventuell noch im Gewebe enthaltene Tumorzellen, die durch die Operation nicht entfernt werden konnten, abgetötet werden. In einer Studie konnte belegt werden, dass die Intraoperative Strahlentherapie beim Brustkrebs die adjuvante Behandlung, die in der Regel sechs Wochen dauert, um eine Woche verkürzt, wobei die Wirksamkeit der Therapie erhöht ist. In den ersten fünf Jahren nach der Operation war die Rückfallquote beim Einsatz einer Intraoperativen Strahlentherapie reduziert.

Lydia Köper

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