Frauen unterscheiden sich durch mehrere Aspekte von Männern: die körperlichen Unterschiede sind am augenfälligsten, doch auch in der Hormonbildung und anderen körperlichen Eigenschaften grenzen sich Frauen und Männer voneinander ab.
Der Frauenarzt/die Frauenärztin wird bei einer Untersuchung feststellen, ob die Symptome auf organische Ursachen zurückzuführen sind. So können z. B. Narben (etwa nach einer Geburt) für die Schmerzen verantwortlich sein.
Hormonelle Umstellungen (wie u. a. in den Wechseljahren) können das Eindringen des Penis ebenfalls schmerzhaft machen, weil die Schleimhäute trocken werden und die Haut dünner und empfindlicher. In diesen Fällen helfen z. B. Zäpfchen und Salben.
Neben gynäkologischen Ursachen, wie z. B. Endometriose oder eine Gebärmutter- und Scheidenabsenkung, können aber auch Darmerkrankungen, eine Blasenentzündung oder die Einnahme von Medikamenten usw. Einfluss auf die Sexualität haben.
Neben körperlichen Gründen hat verminderte sexuelle Lust oder ein Schmerzempfinden beim Sex häufig psychische Ursachen. Ein schlechtes Selbstwertgefühl, die Angst vor dem Versagen beim Geschlechtsverkehr, Probleme in der Partnerschaft oder Erkrankungen wie Depressionen können dahinterstecken. Sind die Auslöser sexueller Probleme seelischer Natur, kann Psycho- oder Paartherapie helfen.
Frauen können so lernen, ihre sexuellen Sorgen, aber auch ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen – und zu äußern. Gemeinsam mit dem Partner können Betroffene in einer Paarberatung herausfinden, wie das sexuelle Erleben für beide eine schöne Erfahrung sein kann.
Außerdem können im Gespräch auch mögliche andere Konfliktfelder besprochen und bearbeitet werden. Nicht selten sind Probleme in der Partnerschaft dafür verantwortlich, dass Frauen sich von ihrem Partner entfernen – seelisch und körperlich – und kein Interesse an Sexualität haben.
Es kann vorkommen, dass mangelndes Wissen über Sexualität zu Verunsicherung beiträgt und die Lust auf Geschlechtsverkehr schmälert. Ein Sexualtherapeut/eine Sexualtherapeutin kann das Paar informieren, etwa zu unterschiedlichen Stellungen, der Stimulation vor dem Geschlechtsverkehr, aber auch zu Selbstbefriedigung.
Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 1/2022