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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Mein Beitrag zur Therapie

Wie Patientinnen den Heilungsprozess unterstützen können

Die erste Krebszelle im Körper entsteht unbemerkt. Ein Schaden an ihrem Erbgut ist dafür verantwortlich, dass sie beginnt, sich ungehemmt zu teilen. Immer mehr Krebszellen entwickeln sich, ein Tumor entsteht. Wird er entdeckt, müssen sich Betroffene nicht nur mit Ängsten, Sorgen und Nöten auseinandersetzen. Denn mit der Entdeckung beginnt auch die Therapie: Bestrahlung, Operation, Chemotherapie oder Antihormontherapie.

Dank der Fortschritte in der Medizin sind die Möglichkeiten zahlreich – und die Heilungschancen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Doch der Weg durch die Therapie ist für die Patientinnen häufig auch ein anstrengender Marathon, körperlich wie emotional. Experten, vom Onkologen bis zum Strahlentherapeuten, vom Chirurgen bis zur Breast Care Nurse, treffen Therapieentscheidungen für und mit Frauen, die häufig das Gefühl haben, die Selbstbestimmung an der Kliniktür abgegeben zu haben.

Selbst aktiv werden

Doch neben den notwendigen Therapien gibt es viele Möglichkeiten, wie Betroffene den Kampf gegen den Krebs und den Heilungsprozess selbst unterstützen können. Wer selbst aktiv wird, fühlt sich der Krankheit meist weniger ausgeliefert. Gesunde Ernährung, angepasste Bewegung, Entspannungstechniken oder Homöopathie sind nur einige Beispiele der sog. Komplementärmedizin.

Diese ergänzenden Maßnahmen können helfen, die mit der Therapie einhergehenden Nebenwirkungen zu lindern und so die Lebensqualität zu verbessern, mit der Erkrankung und der damit einhergehenden Therapie besser zurechtzukommen. Wichtig ist, unterstützende Maßnahmen immer mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, auch in dem Bewusstsein, dass diese ergänzenden Behandlungen den Krebs selbst nicht heilen können.

Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert das Körpergefühl und die Lebensqualität. Das Rückfallrisiko wird reduziert, wie Studien (z. B. mit Brustkrebspatientinnen) belegen. Vor allem Ausdauertraining, wie z. B. Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, hat einen positiven Effekt auf Wohlbefinden und Gesundheit. Dieser stellt sich am ehesten ein, wenn Betroffene drei bis vier Mal in der Woche rund 30 Minuten Sport treiben. Grundsätzlich sind alle Sportarten erlaubt. Sie sollten aber an die aktuelle körperliche Fitness angepasst sein.

Mithilfe von regelmäßiger Bewegung können zudem Symptome eines Lymphödems gelindert werden. Hier ist die sog. Entstauungsgymnastik besonders geeignet, um die Schwellung zu reduzieren. Wichtig ist, dass die Gymnastik immer nur in Kompression stattfinden sollte.

Auch, wer unter Fatigue leidet, kann das Gefühl der Erschöpfung durch Bewegung lindern. Dies gilt für rund ein Drittel der Betroffenen. Idealerweise integrieren sie die Bewegung in den Tagesablauf, bewegen sich morgens und abends jeweils eine Stunde, etwa bei einem Spaziergang. Für Fatigue-Patientinnen gilt aber: Sie sollten sich nicht verausgaben und in der Bewegung immer unter ihrem Leistungsniveau bleiben.

Patientinnen sollten grundsätzlich immer langsam mit dem Sport beginnen und sich schrittweise steigern. Wichtig ist darüber hinaus das Gespräch mit dem Arzt, um sicherzustellen, dass der Bewegung nichts entgegensteht, etwa eine Herz-Kreislauf-Störung oder eine Anämie.

Ernährung

Körperfett und Muskelmasse können sich als Folge der Krebstherapie reduzieren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen ist deshalb wichtig, um den Körper mit Energie zu versorgen. Deshalb gehört unbedingt Obst und Gemüse auf den Speiseplan. Mithilfe von eiweißreicher Kost kann einer Mangelernährung und einem damit einhergehenden ungewollten Abbau von Muskel- und Fettmasse entgegengewirkt werden.

Bleibt der Appetit aus und fällt das Essen schwer, kann es helfen, in einer entspannten Atmosphäre zu essen, gemeinsam zu essen oder ggf. auch, sich während des Essens ein wenig abzulenken (z. B. durch Fernsehschauen). Gerade, wenn das Essen schwerfällt, sollten Patientinnen das essen, was ihnen besonders gut schmeckt. Auch mehrere kleinere Portionen am Tag, anstelle von wenigen, größeren Portionen können ein geeignetes Rezept sein, wenn sich der Hunger nicht so recht einstellen will.

Pflanzliche Arzneimittel, Homöopathie und Co.

Wer mit pflanzlichen Arzneimitteln Nebenwirkungen der Therapie lindern möchte, sollte sich vorab unbedingt über mögliche Wechselwirkungen mit den Medikamenten und Maßnahmen der schulmedizinischen Behandlung informieren. Nur so können unerwünschte Nebeneffekte vermieden werden. Deshalb gilt: Vor der Einnahme sollten Patientinnen mit dem behandelnden Arzt sprechen.

Grundsätzlich ist es aber möglich, mithilfe dieser Methoden Nebenwirkungen, wie z. B. Übelkeit und Erbrechen, abzumildern. So wird etwa die Misteltherapie häufig zur Linderung von Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsabnahme oder Müdigkeit angewandt. Ihre Wirksamkeit ist bis heute nicht abschließend geklärt, wenn auch einige Studien belegen, dass sie vor allem die Symptome des Fatigue-Syndroms reduzieren kann. Auch Ginseng kann gegen schwere Erschöpfungszustände (Fatigue) helfen, ist aber nicht für Frauen mit hormonabhängigem Tumor geeignet. Salbeiextrakt kommt darüber hinaus gegen Hitzewallungen zum Einsatz oder Traubensilberkerze gegen Wechseljahresbeschwerden.

Zudem kann auch Akupunktur helfen, dass die Nebenwirkungen der Therapie die Lebensqualität weniger stark beeinträchtigen. Sie wird gegen Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie eingesetzt und erzielt Erfolge bei Knochenschmerzen während einer Antihormontherapie.

Entspannung

Entspannungstechniken können helfen, Anspannungen, Ängste, Verkrampfungen zu lösen. Patientinnen können die Behandlung und ihre Folgen dann häufig besser verkraften und verarbeiten. Dazu gehören autogenes Training, Yoga, Qigong, aber auch verschiedene Möglichkeiten der Kunst-, Tanz- oder Musiktherapie.

So können Betroffene sich in der Kunsttherapie beispielsweise ganz auf das Zeichnen konzentrieren und Sorgen und Nebenwirkungen einmal für einen Moment vergessen. Das Musizieren kann helfen, sich der eigenen Fähigkeiten wieder bewusst zu werden und noch vorhandene Ressourcen zu aktivieren. Zudem können sich Betroffene in der Musiktherapie ihrer Gefühle bewusst werden, erspüren, was sie bewegt und ihre Emotionen dann auch verarbeiten. Studien belegen, dass die Musiktherapie, ebenso wie andere Entspannungstechniken auch, Symptome wie z. B. Schmerzen oder Fatigue erfolgreich lindern kann.

Psyche stärken

Eine schwere Erkrankung wie der Krebs ist immer eine enorme psychische Belastung, unabhängig von der Schwere der Erkrankung und der Dauer der Therapie. Dennoch können Patientinnen ihre Psyche stärken, indem sie die Krankheit als Chance begreifen. Denn Krisen bergen auch immer die Möglichkeit eines Neuanfangs. Betroffene können die Krankheit nutzen, um herauszufinden, was sie in ihrem Leben vielleicht verändern, welche Ziele sie noch erreichen wollen.

Experten, wie Psychoonkologen (ambulant und stationär), der Sozialdienst im Krankenhaus oder Krebsberatungsstellen können helfen, die Krankheit und die damit einhergehenden Ängste und Sorgen zu verarbeiten. Die Psyche hat zwar auf die Entstehung von Krebs keinen Einfluss, aber auf den Verlauf der Erkrankung in Bezug auf die Lebensqualität. Das bedeutet: Eine stabile psychische Verfassung hilft, die Lebensqualität trotz Krebs möglichst gut zu erhalten.

Doch nicht nur die Gespräche mit Experten können die Krankheitsverarbeitung unterstützen, sondern auch der Austausch mit der Familie und Freunden. Betroffene sollten soziale Kontakte nach Möglichkeit nicht meiden. Studien zeigen, dass sich dies negativ auf die Lebensqualität auswirken kann. Wichtig ist allerdings, dass Patientinnen sich gezielt mit Menschen umgeben, die ihnen guttun. Dies können auch andere Betroffene sein, die Ängste und Sorgen nachvollziehen und ggf. auch wertvolle Tipps geben können.

Wichtig ist darüber hinaus eine bewusste Freizeitgestaltung. Einigen Frauen hilft der Aufenthalt in der Natur z. B. bei einem Spaziergang. Hobbys sollten gerade während der Therapie und in der Zeit danach nicht zu kurz kommen. Gerade in dieser Zeit kann es auch gelingen, neue Interessen zu entdecken oder alte Leidenschaften wieder mehr zu pflegen, die in der Hektik des Alltags häufig zu kurz kommen.

Quelle: Leben? Leben! 3/2018

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