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Bindehautentzündung

Ein stark gerötetes Auge ist oft Hinweis auf eine Bindehautentzündung, die häufigste Augenerkrankung. Der Fachbegriff für Bindehautentzündung lautet Konjunktivitis und hat seinen Ursprung in der Bezeichnung Konjunktiva, dem medizinischen Begriff für die Bindehaut.

Bindehautentzündung
© iStck - offstocker

Therapie einer Bindehautentzündung

So unterschiedlich, wie die Ursachen für eine Bindehautentzündung sind, so verschieden sind auch die Methoden der Therapie. Bedenkt man, dass eine Bindehautentzündung sowohl Anzeichen einer akuten Infektion durch Bakterien als auch eine allergische Reaktion auf Blütenpollen sein kann, ist es nicht verwunderlich, dass in beiden Fällen zu unterschiedlichen Therapien gegriffen wird. Die meisten Formen der Bindehautentzündung sind ungefährlich und heilen schnell ab. Die Therapie erfolgt grundsätzlich ambulant.

Hausmittel zur Therapie von Bindehautentzündung?

In Fachbüchern und auf Seiten im Internet lässt sich nachlesen, dass eine Bindehautentzündung mit einfachen Hausmitteln selbst zu therapieren sei. Von der eigenverantwortlichen Therapie ist allerdings abzuraten. Jede Form der Bindehautentzündung sollte umgehend einem Augenarzt vorgezeigt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Augenerkrankung erfolgreich behandelt wird und der Bindehautentzündung keine schwerwiegenderen Erkrankungen zugrunde liegen. Zudem können einige oftmals genannte Hausmittel gefährliche Körperreaktionen hervorrufen. Auf die häufig empfohlene Anwendung von Kompressen mit Kamille reagieren manche Menschen mit allergischen Reaktionen der Augen.

Therapie der infektiösen Bindehautentzündung – bakterielle Bindehautentzündung

In den meisten Fällen sind Bakterien die Ursache für eine Bindehautentzündung. Mit einer Antibiotika-Therapie ist die Augenerkrankung meist leicht in den Griff zu bekommen. Auch Chlamydien lassen sich so erfolgreich behandeln. Um das richtige Antibiotikum für die Therapie auswählen zu können, muss dem Arzt bekannt sein, um welchen Erreger es sich handelt. Durch einen Bindehautabstrich und Untersuchungen im Labor stellt dies im Normalfall kein Hindernis dar.

Ist ein wirksames Antibiotikum gefunden, wird es direkt am Auge eingesetzt. In Form von Augentropfen oder Salben werden die Wirkstoffe in den Bindehautsack eingebracht und so lokal auf die entzündete Region aufgetragen. Auch Breitband-Antibiotika finden Verwendung. Bei schwerwiegenden Fällen von Bindehautentzündung mit unklarer Ursache wird manchmal auf Verdacht mit einem Breitband-Antibiotikum behandelt, wenn andere Therapieformen nicht anschlagen.

Bei einer Therapie mit Antibiotika ist grundsätzlich Ausdauer des Patienten nötig. Auch wenn die störenden Symptome bereits merklich abklingen, muss das Antibiotikum zwingend so lange wie vom Arzt verordnet weiter eingenommen werden. Handelt es sich um eine durch Chlamydien ausgelöste Bindehautentzündung, sollten Intimpartner des Patienten ebenfalls behandelt werden. Nur so kann der sog. Ping-Pong-Effekt der gegenseitigen Ansteckung vermieden werden.

Therapie der infektiösen Bindehautentzündung – virale Bindehautentzündung

Handelt es sich um eine durch Viren ausgelöste Infektion, ist eine Therapie mit Antibiotika nicht wirksam. In diesen Fällen muss sich oft damit begnügt werden, die Symptome der Bindehautentzündung zu lindern. Meist heilt eine virale Bindehautentzündung innerhalb kurzer Zeit problemlos ab. Augentropfen helfen gegen trockene Augen, kalte Kompressen lindern Beschwerden wie Jucken oder Brennen und lassen die Schwellung des Auges zurückgehen. Im Falle von Herpesviren können Medikamente gegen den Herpesvirus eingesetzt werden kann.

Therapie der nicht-infektiösen Bindehautentzündung

Bei einer durch einen Fremdkörper ausgelöste Irritation des Auges reicht meist das vorsichtige Ausspülen des Auges durch den Arzt aus, um den Auslöser der Bindehautentzündung zu entfernen. Infolgedessen werden lediglich die Symptome der Bindehautentzündung behandelt. Bei einem allgemein trockenen Auge werden Tränenersatzmittel verschrieben. Diese ersetzen den Tränenfilm vorübergehend so gut wie möglich und sollten keine Konservierungsstoffe enthalten.

Die Therapie einer allergischen Bindehautentzündung beschränkt sich zunächst, wie auch bei der durch Viren ausgelösten Form, auf das Bekämpfen der Symptome. Mit Augentropfen und kühlenden Auflagen werden die typischen, bei Bindehautentzündung auftretenden Beschwerden nach Möglichkeit gelindert. Eine wirksame dauerhafte Therapie der allergischen Bindehautentzündung setzt voraus, dass der Auslöser der allergischen Reaktion ausfindig und unschädlich gemacht wird. Wenn nötig wird mit sog. Antihistaminika behandelt. Auch kortisonhaltige Medikamente können verschrieben werden. Diese sind mit Vorsicht zu verwenden, da sie die körpereigene Immunabwehr beeinträchtigen können, und sollten nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle verwendet werden.

Bei Kontaktlinsenträgern reicht oft schon eine Tragepause, die gründliche Reinigung der Linsen und das Austauschen von Linsenbehälter und Aufbewahrungsflüssigkeit aus, um die Ursache der Bindehautentzündung zu beseitigen und eine erneute Entzündung zu verhindern.

Dauer der Therapie einer Bindehautentzündung

Je nach Ursache der Bindehautentzündung kann die Therapiedauer nur wenige Tage betragen oder sich über einen längeren Zeitraum hinweg ziehen. Während bakterielle Infektionen meist innerhalb von zwei bis drei Tagen abklingen, dauert der Heilungsprozess bei einer viralen Bindehautentzündung meist etwas länger. Problematisch ist der Befall von Herpesviren. Trotz zunächst erfolgreicher Behandlung kann die Bindehautentzündung wiederholt ausbrechen.

Franziska Köhler

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