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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Brustkrebs bei jungen Frauen

Etwa sieben Prozent der Brustkrebspatientinnen sind bei der Diagnosestellung jünger als 40 Jahre.

Bei jungen Frauen kann die Brustkrebserkrankung anders verlaufen als bei älteren, und dies beginnt schon bei der Diagnose. In dieser Altersgruppe werden weniger Früherkennungsuntersuchungen für Brustkrebs angeboten und wahrgenommen: Ab dem 30. Lebensjahr tastet der Frauenarzt/die Frauenärztin im Rahmen der jährlichen gynäkologischen Krebsvorsorge die Brust und die Achsellymphknoten ab. Dies nehmen viele junge Frauen nicht regelmäßig in Anspruch. Die Mammografie ist ab dem 50. Lebensjahr eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Daher werden junge Frauen meist mit einem selbst ertasteten Knoten in der Brust oder der Achselhöhle bei Gynäkolog*innen vorstellig; in einer Studie amerikanischer Radiologen war dies bei über 90 Prozent der Fall. Die Knoten waren mit durchschnittlich 3,5 cm Durchmesser auch größer als die bei der Früherkennung entdeckten. Aber selbst wenn eine Untersuchung mittels Ultraschall oder Mammografie durchgeführt wird, ist die Treffsicherheit der Verfahren im dichten Brustgewebe bei jüngeren Frauen geringer. Hinzu kommen die zyklusabhängigen Veränderungen in der Brust. All dies trägt zu dem hohen Anteil an selbstentdeckten und dann oft schon weiter fortgeschrittenen Tumoren bei.

Familiäre Belastung abklären

Die beiden häufigsten Gene, die mit Brustkrebs in Verbindung stehen, sind BRCA1 und BRCA2. BRCA ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung „breast cancer“ für „Brustkrebs“. Bei bekanntem Familienrisiko für Brustkrebs gibt es bei einigen Krankenkassen Früherkennungsprogramme für Frauen, die ab dem 25. Lebensjahr beginnen.

Kinderwunsch und Familienplanung

Wer in jungen Jahren an Brustkrebs erkrankt, hat häufig noch keine Kinder oder wünscht sich weitere. Wenn eine Chemotherapie ansteht, sollte man die Familienplanung vorher durchdenken, denn eine Chemotherapie kann die Eierstöcke schädigen. Es kommt zu einem Follikelverlust in den Eierstöcken, wodurch diese ihre Funktion frühzeitig einstellen. Wenn keine Follikel mehr zur Verfügung stehen, bleibt der Kinderwunsch unerfüllt.

Daher sollten junge Brustkrebspatientinnen das Thema Familienplanung vor Beginn einer Chemotherapie oder Bestrahlung mit ihrem Arzt besprechen. Die meisten Brustzentren überweisen betroffene Frauen und ihre Partner zur Fertilitätsberatung an ein Kinderwunschzentrum. Die Kosten für fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen (z.B. Einfrieren von Eizellen) werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen bei Krebserkrankungen übernommen.

Während der Therapie sollte die Frau nicht schwanger werden. Dazu ist eine sichere Verhütung erforderlich. Auch wenn man während der Chemotherapie oder anschließenden Antihormontherapie keine Regelblutung hat, bedeutet das nicht, dass man nicht schwanger werden kann. Eine antihormonelle Therapie mit Tamoxifen unterdrückt zwar bei vielen Frauen den Eisprung, aber das ist nicht immer der Fall.

Auf hormonabhängige Verhütungsmethoden wie etwa die Antibabypille sollte man allerdings verzichten, da die meisten Mammakarzinome hormonabhängig sind. Empfohlen werden Barrieremethoden wie Diaphragma oder Kondom.

Nach Abschluss der Therapie sollten Paare ihren Kinderwunsch nicht lange aufschieben, da die Fruchtbarkeit der Frau nach einer Chemotherapie reduziert ist. Eine nachfolgende antihormonelle Therapie kann dafür ausgesetzt und nach der Schwangerschaft wieder aufgenommen werden, heißt es in den Leitlinien zur Brustkrebstherapie. Dort ist auch zu lesen, dass eine Schwangerschaft die Prognose nicht verändert. Wer sich nach der Krebsbehandlung ein Kind wünscht, kann diesen Wunsch umsetzen, ohne sich wegen eines Rückfalls Sorgen machen zu müssen.

Quelle: Leben? Leben! 4/2021

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