Die Selbsthilfegruppe für Asthma, COPD Emphysem in Potsdam und Umgebung stellt sich vor

Die Selbsthilfegruppe für Asthma-, COPD- und Emphysem-Betroffene wurde im September 2005 gegründet. Da der damalige Leiter schwer an COPD erkrankt war und 2007 schließlich starb, übernahm ich im Januar 2007 die Leitung. Mein Name ist Bärbel Lück und ich leide seit 1984 an schwerem Asthma bronchiale.

Kurz etwas zu meiner Krankengeschichte: Zu Beginn der Krankheit wusste ich nicht, was Asthma bedeutet. Eine falsche und nicht ausreichende Behandlung verschlimmerte das Asthma, die Asthmaanfälle häuften sich und wurden immer schwerer, weswegen ich jedes Mal ins Krankenhaus musste. Mein Beruf als Erzieherin (im Dreischichtsystem) konnte ich nicht mehr ausüben, 1994 wurde ich berufsunfähig. Händeringend suchte ich damals Menschen, welche an Asthma erkrankt waren – ich fand eine Selbsthilfegruppe, in der ich mich mit anderen austauschen konnte. Während dieser Zeit hat mich eine sehr gute Lungenärztin durch die schwere Zeit begleitet. Jetzt bin ich seit 1996 fast beschwerdefrei.

Was mir in dieser Zeit wichtig war, als ich die Gruppe 2007 übernommen habe: Ich wollte meine Erfahrungen einschließlich meines Wissens über die Krankheit Asthma weitergeben. In der Zwischenzeit hat sich jedoch das Krankheitsbild der Gruppe verändert, Asthma trat in den Hintergrund. Das Krankheitsbild COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist die Haupterkrankung. Die Mitglieder sind bemüht, die Öffentlichkeit über COPD und Asthma aufzuklären, da die Krankheit COPD noch immer nicht ausreichend bekannt ist. 2008 hat der Lungenarzt Dr. H. Müller eine Lungensportgruppe gegründet (es gibt jetzt in Potsdam drei Lungensportgruppen und eine für schwer COPD-Erkrankte).

Gerade bei COPD und Asthma ist Bewegung sehr, sehr wichtig. Aus diesem Grund nehmen die meisten Mitglieder am Lungensport teil, es geht ihnen nun gesundheitlich besser. Unsere Selbsthilfegruppe trifft sich normalerweise einmal im Monat. Wir tauschen Erfahrungen aus, sprechen über Medikation, Mobilität, Ernährung und Alltagsprobleme. Fachvorträge organisiere ich auch in regelmäßigen Abständen.

Als Leiterin in einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Lungenerkrankungen sehe ich es als meine Aufgabe an, mich mit den neuesten Forschungsergebnissen sachkundig zu machen und dieses Wissen auch den Teilnehmer*innen anzubieten: Über meine monatlichen Flyer informiere ich die Mitglieder über die Forschungsergebnisse. Um unsere Treffen aufzulockern, wurden Sommerfeste sowie Ausflüge in die nähere Umgebung von Potsdam organisiert. Auch an den jährlich stattfindenden Lungentagen und COPD-Läufen nehmen wir regelmäßig teil.

Derzeit können aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Treffen und Veranstaltungen mehr stattfinden. Was macht man aber, wenn keine Treffen mehr stattfinden können? Schließlich sollte der Kontakt unter den Mitgliedern bestehen bleiben. Ich entschied mich daher, die Zeitschriften (COPD & Asthma, Allergikus etc.) per Post an die Mitglieder zu verschicken. Den monatlichen Flyer versuche ich in dieser trostlosen Zeit künstlerisch zu gestalten, ohne dass der Inhalt an Information verliert. Es kommt gut an. Telefonisch bin ich immer zu erreichen. Durch all diese Aktivitäten konnten wir den Kontakt aufrecht halten.

Durch die jahrelangen Treffen sind ein enger Kontakt sowie Freundschaften entstanden. Jedoch muss ich mitteilen, dass ich die Gruppe nur noch bis Jahresende leiten werde. Grund ist der bevorstehende 80. Geburtstag im November. Vielleicht finde ich eine Nachfolgerin oder Nachfolger – mal sehen. Bei den Mitgliedern möchte ich mich für ihre Treue und Zusammenarbeit bedanken.

Bärbel Lück

Quelle: COPD und Asthma 1/2021