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Darmkrebs

In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus gutartigen Zellwucherungen im Darm, die auch Polypen oder Adenome genannt werden. Darmkrebs kann den Dickdarm, Mastdarm und den Darmausgang, seltener auch den Dünndarm befallen.

Darmkrebs
© iStock - peterschreiber.media

Darmkrebs – ist Vorsorge sinnvoll?

Was ist Darmkrebs und wie häufig wird die Diagnose gestellt?

Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache weltweit sowie auch in Deutschland. Anders ausgedrückt ist für nahezu jeden vierten Todesfall in Deutschland eine Krebserkrankung verantwortlich. Darmkrebs zählt mit Brust-, Prostata- und Lungenkrebs zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland.

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. Durch geeignete Vorsorgemaßnahmen ist eine Früherkennung möglich und gut die Hälfte der Betroffenen überleben die Erkrankung dauerhaft.

Welche Methoden zur Früherkennung gibt es?

Männer ab 50 Jahre und Frauen ab 55 Jahre können alle zehn Jahre das Angebot einer großen Darmspiegelung (Koloskopie) wahrnehmen. Alternativ können Männer und Frauen zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich einen Stuhltest zur Testung auf Blut im Stuhl durchführen lassen. Ist der Stuhl positiv auf Blut getestet worden, schließt sich eine große Darmspiegelung an.

Blut im Stuhl kann vielerlei Ursachen haben, beispielsweise Hämorrhoiden. Nur mithilfe der großen Darmspiegelung lässt sich jedoch Darmkrebs als mögliche Ursache definitiv ausschließen oder bestätigen.

Ab dem 55. Lebensjahr kann sowohl von Männern als auch von Frauen alternativ zur Darmspiegelung alle zwei Jahre ein Stuhltest in Anspruch genommen werden. Man unterscheidet zwei Arten von Stuhltests: chemisch und immunologisch. Heutzutage hat der immunologische Stuhltest den chemischen weitgehend abgelöst, da dieser in der Lage ist, Blut im Stuhl sicher nachzuweisen.

Für Personen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko (beispielsweise bei Verwandten 1. Grades, die an Darmkrebs erkrankt sind) gelten andere Empfehlungen. Sollten Sie betroffen sein, sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Wie wird eine Darmspiegelung durchgeführt?

In der Regel wird eine Darmspiegelung im Rahmen einer kurzen Narkose durchgeführt. Ein etwa fingerdicker Schlauch wird über den After in den Enddarm eingeführt und bis zum Ende des Dickdarms vorgeschoben. Bei spezifischen Fragestellungen können auch Teile des Dünndarms untersucht werden.

Polypen entstehen in Teilen des Dickdarms. Sollten sich während der Darmspiegelung Polypen zeigen, können diese direkt entfernt werden. Abführende Maßnahmen vor einer solchen Untersuchung sind zwingend erforderlich. Nur ein sauberer Darm kann ausreichend gut beurteilt werden.

Was Sie selbst für Ihre Gesundheit tun können:

Vermeiden Sie Übergewicht und sorgen Sie für ausreichende körperliche Aktivität. Nach Möglichkeit bewegen Sie sich täglich 30 Minuten an der frischen Luft. Sie sollten außerdem auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten und auf viel rotes Fleisch sowie Wurstwaren verzichten. Nikotin und regelmäßiger Alkoholkonsum sollten ebenfalls vermieden werden.

Fazit: Ist Vorsorge sinnvoll?

Polypen gelten als Darmkrebsvorstufe. Sie verursachen keine Beschwerden und das Blut im Stuhl ist meist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Um Polypen rechtzeitig zu erkennen, ist es sinnvoll, das Angebot der Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen. Polypen können so frühzeitig entfernt und eine Entartung zu Darmkrebs verhindert werden.

Die Darmspiegelung gehört zu den Vorsorgemethoden, die bereits viele Leben gerettet und viele Krebserkrankungen verhindert hat. Das ist auch wissenschaftlich erwiesen.

Prof. Dr. Jörg F. Schlaak und Dr. Denise Passens

Quelle: Magen, Darm & Co 1/2021

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