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Fatigue

Fatigue ist die vom französischen Wort für Müdigkeit oder Erschöpfung abgeleitete Bezeichnung für eine Nebenwirkung, die mit vielen chronischen Krankheiten auftritt.

Fatigue
© iStock - dragana991

Therapie von Fatigue

Die unterschiedlichen Ursachen für Fatigue können nach erfolgreicher Diagnose behandelt werden. Erst in den letzten Jahren ist man dazu übergegangen, nicht nur die Blutarmut zu behandeln. Auch die Therapie des Muskelabbaus durch Bewegungsmangel aus Angst vor weiterer Erschöpfung infolge von Fatigue und eine Therapie psychischer Ursachen der Fatigue mithilfe verhaltenstherapeutischer Maßnahmen werden inzwischen verordnet. Daneben können auch medikamentöse Maßnahmen dem Betroffenen helfen, mit der Fatigue besser umgehen zu können.

Die Therapie der Anämie bei Fatigue

Um die Blutarmut (Anämie) als eine der häufigsten Ursachen zu behandeln, werden dem Körper mittels Transfusion rote Blutkörperchen zugeführt oder die körpereigene Produktion der roten Blutkörperchen hormonell angeregt. Beide Methoden der Therapie führen zu einer Vermehrung des Sauerstoffs im Blut und damit zu einer Steigerung der Energie und der Leistungsfähigkeit des von Fatigue Betroffenen. Studien haben ergeben, dass die Therapie ab einem Hämoglobinwert von etwa zehn Gramm pro Deziliter Blut erfolgen sollte.

Da die Therapie durch eine Bluttransfusion mit Infektions- und Unverträglichkeitsrisiken verbunden sein kann, wird für Patienten, die die Belastung der Erkrankung und der Therapie schlecht vertragen, die hormonelle Therapie von Fatigue bevorzugt. Dazu wird ein Wirkstoff, der die Bildung roter Blutkörperchen reguliert und von gesunden Menschen in ausreichendem Maß in den Nieren gebildet wird, unter die Haut (subkutan) oder in die Vene (intravenös) zur Therapie verabreicht. Ein Vorteil der Transfusion ist ein schnellerer, etwa drei Wochen anhaltender Effekt, der nach Bedarf wiederholt werden kann. Auch schlägt die Therapie bei manchen Patienten mit Antikörperreaktionen nicht an und muss zugunsten der Transfusion beendet werden.

Therapie weiterer physischer Ursachen

Die Therapie der Fatigue kann neben der Bekämpfung der Erschöpfung auch einen Einfluss auf die gesamte Therapie nehmen. Die Therapiemaßnahmen können ohne Fatigue als weitaus erträglicher empfunden werden und der Alltag ohne Fatigue bietet eine reelle Chance, sich von den Therapiemaßnahmen zu erholen. Neben der Therapie der Blutarmut können die für die Fatigue verantwortlichen Stoffwechselstörungen, Hormonstörungen sowie Störungen der Schilddrüse oder der Nebennieren medikamentös behandelt werden.

Sport und Bewegung bei der Therapie von Fatigue

Oft reduzieren chronisch Kranke ihre Aktivitäten auf ein Minimum und Sport wird als zu belastend und kontraproduktiv empfunden. Nachteile der Bewegungsarmut sind das Auftreten von Muskelschwächen oder gar der Muskelabbau und die daraus erfolgende mögliche Entwicklung einer Fatigue. Eine Reduzierung der Anstrengungen im Krankheits- und Therapieverlauf auf ein Minimum ist nicht ratsam, weil ein anhaltender Bewegungsmangel negative Effekte auf die Leistungsfähigkeit und damit auf den Krankheitsverlauf haben kann.

Eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit ist durch ein gezieltes, auf den Patienten und sein Krankheitsbild abgestimmtes Bewegungsprogramms möglich, das mit dem behandelnden Arzt besprochen wird. Dabei ist es wichtig, den Patienten weder zu über- noch zu unterfordern. Ausdauersportarten wie Jogging, Schwimmen und Radfahren und bereits regelmäßiges zügiges Spazierengehen sind gut geeignete Bewegungsmöglichkeiten für Patienten, die an Fatigue leiden. Die Folge sind der Aufbau von Muskelmasse, eine Verbesserung der Herzfrequenz und, damit einhergehend, eine mögliche Verbesserung des psychischen Zustandes. Die sportliche Betätigung sollte nicht erst nach Abschluss der Therapie, sondern mit Beginn der Therapie verordnet werden und sollte bei Fieber, Ernährungsmangel und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems unterbrochen werden.

Therapie von psychisch bedingter Fatigue

Fatigue kann neben den physischen Ursachen ihren Ursprung auch in der psychischen Belastung haben, der chronisch Kranke ausgesetzt sind. Eine andauernde negative Verstimmung, Motivations- und Antriebslosigkeit sind Faktoren, die Müdigkeit und Erschöpfung hervorrufen können. Eine Behandlung dieser seelischen Belastungssymptome mithilfe von Antidepressiva ist zwar möglich, aber bekämpft nicht die Ursachen der Fatigue und wird allgemein von Ärzten nicht empfohlen.

Bevorzugte Therapiemethoden bei psychisch bedingter Fatigue sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie Gesprächstherapien in Einzelsitzungen oder Gruppengesprächen sowie Entspannungs- und Meditationstechniken, die hilfreich und fördernd auf das Wohlbefinden wirken können. Die Unterrichtung des Umfeldes über den Erschöpfungszustand ist hilfreich.

Schlafen lernen

Trotz anhaltender Müdigkeit leiden viele Fatigue-Patienten unter Schlafstörungen. Regelmäßiges schlafen will gelernt sein: Patienten, die an Fatigue leiden, sollten darauf achten, dass sie jeden Tag zur selben Uhrzeit schlafen gehen und aufwachen, die Schlafdauer auf ein vor der Erkrankung als erholsam empfundenes Maß festlegen, nach dem Aufwachen sofort aufstehen und bei Einschlafstörungen nicht liegen bleiben. Tagsüber sollten sie nicht länger als etwa eine Stunde schlafen. Im Rahmen einer allgemein gesunden und ausgewogenen Ernährung sollten chronisch Kranke, die an Fatigue leiden, abends auf schwere Mahlzeiten und koffeinhaltige Getränke und Alkohol verzichten. Ein leichtes Schlafmittel kann schwere Einschlafstörungen bekämpfen, sollte aber eine kurze Wirkdauer besitzen und dadurch am nächsten Tag nicht mehr nachwirken.

Barbara Kliem

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