Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.
Ein chronisches Beckenschmerzsyndrom äußert sich mit länger als sechs Monaten andauernden Schmerzen im Bereich der Harnblase und des Beckens, durch Schwierigkeiten beim Wasserlassen sowie durch sexuelle Probleme. In den Monaten, in denen vermehrt Pollen unterwegs sind, berichten Patient*innen, die am chronischen Beckenschmerzsyndrom erkrankt sind, vermehrt von schmerzhaften Schüben ihrer Erkrankung.
Da Menschen mit einem chronischen Beckenschmerzsyndrom häufig an Allergien erkrankt sind, haben Forschende aus den USA ermittelt, ob eine erhöhte Pollenkonzentration in der Luft die Becken- und Harnblasenschmerzen verstärken kann.
Die Studie ergab einen Zusammenhang zwischen einem vermehrten Pollenflug und den Schmerzschüben. Allerdings war sie mit 290 Teilnehmer*innen zu klein, um Aussagen treffen zu können.
Möglicherweise können Antihistaminika bei dieser Erkrankung die Schmerzschübe verringern. Denn bei starkem Pollenflug schüttet der Körper von Menschen mit einer Pollenallergie vermehrt Histamin aus, ein Gewebehormon, das entzündliche Prozesse fördert.
Es wird vermutet, dass es die Schmerzen verstärken oder hervorrufen kann. Antihistaminika wirken der Histaminausschüttung entgegen und könnten bei Patient*innen, die sowohl vom chronischen Beckenschmerzsyndrom als auch einer Pollenallergie betroffen sind, Schmerzen lindern.
Quelle: Allergikus 3/2022