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Heroinabhängigkeit

In einer Heroinabhängigkeit befinden sich Menschen, die sowohl physisch als auch psychisch auf den Konsum von Heroin angewiesen sind. Bei Heroin handelt es sich um eine stark süchtig machende Droge aus der Gruppe der Opioide.

Heroinabhängigkeit
© iStock - Dmitrii Balabanov

Heroinabhängigkeit

In einer Heroinabhängigkeit befinden sich Menschen, die sowohl physisch als auch psychisch auf den Konsum von Heroin angewiesen sind. Bei Heroin handelt es sich um eine stark süchtig machende Droge aus der Gruppe der Opioide.

Was ist Heroin?

Heroin war nicht immer die illegale Droge, als welche es heute bekannt ist. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Morphium das Mittel der Wahl, um Schmerzen zu lindern und Patienten zu beruhigen. Doch dann erkannte man, dass Patienten im Laufe der Behandlung eine Abhängigkeit entwickelten und regelrecht süchtig nach Morphium wurden. Daraufhin begann die Wissenschaft nach Alternativen zu suchen, die das Morphium ersetzen könnten. Im Rahmen einer chemischen Reaktion kombinierte man Morphin und Essigsäure. Das Ergebnis war Diacetylmorphin, welches im weiteren Verlauf den Namen Heroin (aus dem Griechischen von Heros = Held) erhielt.

Heroin sollte die Stelle von Morphium in der Behandlung von Schmerzen einnehmen. Darüber hinaus wurde es zur Beruhigung und zur Behandlung von diversen anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Husten, Kreislaufbeschwerden und sogar psychischen Erkrankungen eingesetzt. Es sollte sogar als angeblich nicht süchtig machendes Medikament den Menschen helfen, die unter einer Abhängigkeit von Morphium oder auch Opium litten.

Aber auch hier stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass die Einnahme von Heroin in die Abhängigkeit führt und dass diese Heroinabhängigkeit sogar stärker ausgeprägt war als die Abhängigkeit von Morphium. Daher fand man Heroin ab den 1930er-Jahren unter den verschreibungspflichtigen Betäubungsmitteln. Der Umgang mit diesen Betäubungsmitteln war bis Anfang der 1970er-Jahre in Deutschland durch das Opiumgesetz geregelt. Heute ist es das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Im Rahmen des BtMG ist der Besitz von Betäubungsmitteln, also auch Heroin, ohne offizielle Erlaubnis verboten. Wer dennoch Heroin bei sich trägt und damit erwischt wird, macht sich strafbar.

Wie wird Heroin hergestellt?

Die Kapseln des Schlafmohns enthalten einen Saft. Dieser wird getrocknet und so Rohopium gewonnen. Durch weitere Trennverfahren entsteht aus Rohopium das bekannte Morphin. Um aus Morphin Heroin zu gewinnen, wird das Morphin mit Essigsäure aufgekocht und so verbunden. Es entsteht Heroin in pulverisierter oder kristalliner Form.

Auf dem Schwarzmarkt ist allerdings kein reines Heroin erhältlich. Um die Gewinnspanne zu maximieren, wird Heroin zum Beispiel mit Milchpulver oder mit Ascorbinsäure (auch bekannt als pulverisiertes Vitamin C) gestreckt. Ist das pure Heroin bereits von minderer Qualität, werden auch gern weitere Medikamente wie Valium oder Rohypnol als Streckmittel verwendet.

Aus welchen Ländern kommt Heroin?

Hauptsächlich kommt Heroin aus dem sogenannten goldenen Dreieck oder aber aus dem goldenen Halbmond. Hinter der Region „Goldenes Dreieck“ verbergen sich die Länder Myanmar (ehem. Burma), Thailand und Laos und ihre gemeinsamen Grenzen. Die Region mit dem Namen „Goldener Halbmond“ umfasst den Norden von Indien, Afghanistan, Pakistan und einen Teil der nördlichen Türkei. In diesen Ländern stellt der Drogenhandel einen nicht unerheblichen Wirtschaftszweig dar, doch der Preis dafür ist hoch. Statistisch betrachtet sind zum Beispiel in Pakistan ebenso viele Einwohner der Heroinabhängigkeit verfallen wie in der gesamten EU zusammengerechnet.

Wie wird Heroin eingenommen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Heroin einzunehmen. Die bekannteste ist das Spritzen, doch auch die weniger bekannten Varianten wie das Rauchen von Heroin oder das Schniefen sind möglich. Alle Varianten der Einnahme von Heroin wirken sich unterschiedlich auf den Körper aus, da die Menge des zugeführten Heroins stark von der Einnahmeform abhängt.

Beim Rauchen von Heroin lässt sich die Menge des eingenommenen Heroins auch während des Konsums beeinflussen. Diese Möglichkeit haben Menschen, die Heroin schniefen oder spritzen nicht. Sie entscheiden vor der Einnahme wie viel Heroin sie glauben zu benötigen und nehmen dann die vorher vorbereitete Menge ein. Beim Schniefen oder Spritzen von Heroin ist die Gefahr einer Überdosis also höher als beim Rauchen von Heroin.

Wann stellt sich eine Heroinabhängigkeit ein?

Eine Heroinabhängigkeit oder auch Heroinsucht stellt sich schneller ein, als es viele Konsumenten für möglich halten. Bereits nach kurzer Zeit des regelmäßigen Konsums von Heroin beginnt eine psychische und körperliche Abhängigkeit. Darüber hinaus wird der Körper immer toleranter gegenüber dem Heroin, sodass die zugeführte Dosis regelmäßig höher werden muss, um die annähernd gleiche Wirkung zu erzielen.

Aufgrund ihrer Heroinabhängigkeit geraten die meisten Konsumenten über kurz oder lang in einen Teufelskreis. Sie müssen immer mehr Geld zur Befriedigung ihrer Heroinabhängigkeit aufbringen, Geld, das dann an anderen Stellen fehlt. Nicht selten beginnen Menschen in Heroinabhängigkeit im Laufe ihrer Drogenkarriere zu verwahrlosen. Das Heroin und seine Beschaffung bestimmen den Tagesablauf der Heroinabhängigen. Daher ist auch ein hohes Maß an Beschaffungskriminalität keine Seltenheit.

Wie viele Menschen leiden an einer Heroinabhängigkeit?

Genaue Zahlen, wie viele Menschen tatsächlich unter einer Heroinabhängigkeit leiden, gibt es nicht. Nach letzten Schätzungen wird vermutet, dass in Deutschland etwa zwischen 100.000 und 150.000 Einwohner unter einer Abhängigkeit von Heroin leiden. Europaweit beläuft sich die Zahl von Menschen mit Heroinabhängigkeit auf ca. 1,7 Millionen.

Melissa Seitz

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