Die Weltgesundheitsorganisation definiert Krampfadern als sackförmig oder zylindrisch erweiterte, oberflächliche Venen. Die Erweiterung der Venen kann umschrieben oder streckenförmig sein und ist meistens mit einer Schlängelung oder Knäuelbildung verbunden.
Das Krampfadernleiden wird in medizinischen Fachkreisen als Varikose bezeichnet, die Krampfadern haben den ärztlichen Fachausdruck Varizen. Der Begriff Krampfadern hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen: Er entstammt dem Wort „krumpe Ader“. Der medizinische Fachbegriff Varizen entstammt dem lateinischen Wort „Varis“ (übersetzt: Knoten).
In der deutschen Bevölkerung sind Veränderungen an den Venen im Bein ein häufig auftretendes Phänomen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Krampfadern (Varizen) als sackförmig oder zylindrisch erweiterte, oberflächliche Venen. Die Erweiterung der Venen kann umschrieben oder streckenförmig sein und ist meistens mit einer Schlängelung oder Knäuelbildung verbunden.
An beinahe allen Stellen des menschlichen Körpers können Krampfadern auftreten. So führt eine Leberzirrhose z. B. gelegentlich zu erweiterten Venen unter der Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus). Auch im Bereich der Schamlippen und des Schamhügels oder des Hodens gibt es Krampfadern.
Nach dem Robert Koch-Institut (RKI) gehören Veränderungen an den Venen der Beine zu den weit verbreiteten Phänomenen in Deutschland. Nur bei etwa 10 % der deutschen Bevölkerung treten keine Auffälligkeiten auf, 59 % zeigen Besenreiser oder Ähnliches. Unter schwerwiegenden Symptomen einer chronischen Erkrankung der Venen – Krampfadern, Flüssigkeitsansammlungen (medizinischer Fachbegriff: Ödeme) oder offene Beine – leiden dagegen die übrigen 30 % der Bevölkerung. Einer von tausend Erwachsenen bekommt laut Robert Koch-Institut (RKI) eine Thrombose. Pro Jahr versterben mehr als 7.000 Deutsche an einer Lungenembolie.
Ca. 150.000 Varizeneingriffe (Eingriffe an Krampfadern) an ca. 95.000 Patienten werden pro Jahr allein im stationären Bereich vorgenommen, nicht dazugezählt sind die ambulanten Krampfadernoperationen sowie oberflächliche Verödungsbehandlungen.
Der leichte Rückgang der Krankheitskosten in den letzten Jahren sei, so das RKI, vor allem auf die häufigere Inanspruchnahme kostengünstiger ambulanter Eingriffe anstelle der stationären Behandlung von Krampfadern zurückzuführen.
Aufgrund der Alterung der Bevölkerung ist nach dem RKI zwar eine Zunahme der Krampfaderneingriffe zu erwarten, allerdings dürfte sich die Tatsache, dass Varizen (Krampfadern) und auch Thrombosen häufiger ambulant behandelt werden, auf die weitere Kostentwicklung auswirken. Die Einschätzung der Kostenentwicklung von der Therapie von Krampfadern sei allerdings nur schwer abzuschätzen.
Das Krampfaderleiden (medizinischer Fachausdruck: Varikose) entsteht durch einen bindegewebigen Umbau der oberflächlichen Venen der Beine. Daraufhin erweitert sich das Gefäßvolumen der Venen und es kommt zu einer Schlussunfähigkeit der Venenklappen.
In den Venen erfolgt der Rücktransport des Blutes in Richtung Herzen. Die Venenklappen verhindern, dass das Blut wieder in Richtung Füße zurückfließt. Sind diese Klappen defekt oder geschädigt, wird der Transport des Blutes durch die Venen von den Füßen in Richtung Herzen erschwert.
Man unterscheidet das primäre Krampfaderleiden, das aus ungeklärter Ursache, vermutlich angeboren oder erblich bedingt, zu einer Schwäche der Venenwände und/oder der Venenklappen führt. Auch eine altersbedingte Schwäche der Venenklappen oder -wände führt zu der Ausweitung der Venen – die Venenklappen schließen nicht mehr richtig, was in ärztlichen Fachkreisen als Venenklappeninsuffizienz bezeichnet wird. Durch die fehlende Schlusskraft der Venenklappen staut sich das Blut in den Venen und dehnt diese permanent aus. Durch den dauernden Rückstau des Blutes in den Beinen kann es zu Hautveränderungen kommen. Der Arzt spricht vom Vorliegen einer chronisch venösen Insuffizienz.
Das primäre Krampfaderleiden ist in jedem Lebensalter zu finden, sein Auftreten nimmt jedoch nach den Leitlinien zum Krampfadernleiden mit steigendem Lebensalter zu. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. 95 % der Patienten sind von diesem primären Venenleiden ohne bekannte Ursache (medizinische Fachkreise sprechen von einer idiopathischen Klappenfunktionsstörung) betroffen. Es tritt i. d. R. ab dem 30. Lebensjahr auf.
Bei lediglich 5 % der Patienten mit Krampfadern liegt eine sekundäre Form der Varikose vor. Der Grund für die Krampfadern liegt hier in einer Abflussbehinderung von oberflächlichen zu tiefer gelegenen Venen. Man spricht von einem sekundären Krampfaderleiden. Ursache für diese Abflussbehinderung kann ein Blutgerinnsel (Thrombose) in der tiefen Hauptvene oder ein Tumor, z. B. im Bauchbereich sein. Steigt der Blutdruck innerhalb des Venensystems beispielsweise durch eine Rechtsherzschwäche, eine Schwangerschaft oder eine Thrombose, kann eines sekundären Krampfaderleiden entstehen.
Je nachdem, welcher Abschnitt der Venen befallen ist sowie nach klinischen Kriterien, unterscheidet man folgende Hauptformen der Krampfadern:
Subjektiv werden die Stauungserscheinungen bei Varizen (Krampfadern) als Schwere und Müdigkeit in den Beinen wahrgenommen. Auch ein Spannungsgefühl in den Beinen weist auf Krampfadern hin. Oft haben die Betroffenen ein Gefühl des Platzens bei längerem Stehen und regelrechte Krampfadern-Schmerzen. Sowohl im Liegen als auch bei Bewegung treten diese Symptome auf. Nächtliche Fuß- und Wadenkrämpfe, ebenso wie starker Juckreiz in den Beinen, können weitere Beschwerden bei Krampfadern sein.
Birgit Lindner