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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS und weitere Erkrankungen

Wenn neben MS noch eine zweite Erkrankung vorliegt, sprechen Mediziner*innen von einer Komorbidität. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass über 50 Prozent aller MS-Patient*innen Komorbiditäten aufweisen, was sowohl die MS-Therapie als auch die Behandlung der Zweiterkrankung erschweren kann.

Das deutsche MS-Register führte eine Studie durch, bei der die Daten von rund 3.500 an MS Erkrankten ausgewertet wurden. Dabei ergab sich, dass fast 58 Prozent der Betroffenen eine Komorbidität aufwiesen, mehr als eine Komorbidität wurde bei rund 38 Prozent registriert. Am häufigsten traten mit 21 Prozent neurologische bzw. psychiatrische Zweiterkrankungen auf, gefolgt von Erkrankungen, die Herz und Kreislauf betrafen, danach folgten Stoffwechselerkrankungen und Allergien. Weitere Untersuchungen zeigten ähnliche Ergebnisse.

Die Zweiterkrankungen wirkten sich in einer großen Zahl von Fällen auch auf MS aus. So zeigte sich bei Betroffenen, dass sie häufiger MS-Schübe aufwiesen bzw. die MS-bedingten Schädigungen (Läsionen) im zentralen Nervensystem weiter fortschritten. Auch mussten sie häufiger im Krankenhaus behandelt werden und sie waren eher von Behinderungen betroffen bzw. vorhandene Einschränkungen verstärkten sich, neue MS-Symptome traten ebenfalls häufiger auf und bestehende verstärkten sich.

Komorbiditäten können Untersuchungen zufolge auch die Einleitung einer verlaufsmodifizierenden Therapie hinauszögern. Als Ursache hierfür vermuten die Wissenschaftler*innen u. a., dass MS bei anderen Erkrankungen weniger schnell erkannt wird. Hinzu kommt, dass bei einigen Zweiterkrankungen manche MS-Medikamente nicht verordnet werden dürfen. Einer serbischen Studie zufolge besteht zudem unter einer verlaufsmodifizierenden Therapie eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Komorbidität zu entwickeln.

Wichtig ist, dass bei MS und bestehenden Komorbiditäten die Therapien aufeinander abgestimmt sind, um das Risiko für mögliche Nebenwirkungen zu verringern. Das bedeutet für betroffene MS-Patient*innen, die verschiedenen Ärzt*innen über vorliegende Erkrankungen und die verordnete Medikation zu informieren.

Quelle: Befund MS 3/2022

03.02.2023
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