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Regelschmerzen

Fast zehn Prozent aller Frauen zwischen zehn und 50 Jahren haben so starke Regelschmerzen, dass sie nur schwer ihren Alltag bewältigen können. Sie leiden vor und während ihrer monatlichen Regelblutung unter krampfartigen Bauch- und Rückenschmerzen, den sogenannten Regelschmerzen.

Regelschmerzen
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Entstehung von Regelschmerzen

Verantwortlich für die Entstehung von Regelschmerzen sind Hormone, die im Verlauf des monatlichen Zyklus im Körper einer Frau ausgeschüttet werden. Zu den wichtigsten Sexualhormonen zählen Östrogen und das Gelbkörperhormon Progesteron aus der Familie der Gestagene. Zwei Hormone der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) – FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) – nehmen ebenfalls eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus und bei der Entstehung von Regelschmerzen ein. In wenigen Fällen verursacht eine organische Erkrankung die Regelschmerzen.

Primäre Regelschmerzen

Mediziner unterscheiden hier zwischen Primären Regelschmerzen (Primäre Dysmenorrhoe) und Sekundären Regelschmerzen (Sekundäre Dysmenorrhoe). Primäre Regelschmerzen beginnen bei den meisten Frauen bereits nach dem Einsetzen der ersten Menstruation und dauern in vielen Fällen bei den Betroffenen bis zu den Wechseljahren. Oftmals treten Regelschmerzen nach einer Schwangerschaft in abgeschwächter Form auf.

Regelschmerzen durch Hormone

In jedem Menstruationszyklus reifen unter dem Einfluss des Hormons FSH Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heran. Schließlich setzt sich ein Follikel durch, das als einziges weiter wächst und sich zur Eizelle entwickelt. Während dieser Reifung werden in den Eierstöcken zunehmend Östrogene produziert. Diese sorgen für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Hat das Östrogen nach ungefähr zwei Wochen – in der Mitte des Monatszyklus – eine bestimmte Konzentration im Blut erreicht, schüttet die Hypophyse vermehrt LH aus. Es kommt zum Eisprung. Dabei wird die gereifte Eizelle vom Eierstock in einen der beiden Eileiter abgegeben. Dieser hat die Aufgabe, das Ei in die Gebärmutter zu befördern. Die reife Eizelle kann jetzt etwa 24 Stunden lang vom männlichen Samen befruchtet werden.

Vorbereitung auf Schwangerschaft

Das leere Eibläschen – auch Gelbkörper (Corpus Luteum) genannt – verbleibt dagegen nach dem Eisprung im Eierstock. Er stellt nun die Hormonproduktion um und stellt jetzt vor allem Progesteron bzw. Gestagen. Dieser Botenstoff bereitet die Gebärmutter auf eine befruchtete Eizelle vor und bewirkt zunächst eine weitere Verdickung der Gebärmutterschleimhaut. Anschließend lagern sich in die verdickte Schleimhaut zahlreiche Nährstoffe ein. Gleichzeitig sinkt der Östrogen-Spiegel im weiblichen Körper. Wird das durch den Eileiter wandernde Ei durch männlichen Samen befruchtet, nistet es sich in die Gebärmutterschleimhaut ein. Dies ist der Beginn einer Schwangerschaft.

Kontraktionen und Regelschmerzen

Kommt es nicht zur Befruchtung, verkümmert der Gelbkörper innerhalb der nächsten zehn bis elf Tage. Der Eierstock stellt die Produktion von Progesteron bzw. Gestagen ein. Durch den Hormonentzug wird die Gebärmutterschleimhaut schlechter durchblutet und stirbt teilweise ab. Sie wird dünner und beginnt sich mit Hilfe von Kontraktionen von der Gebärmutter abzulösen. Die monatliche Blutung setzt ein – und kann Regelschmerzen bedingen.

Regelschmerzen in Zyklen

Der erste Tag der Regelblutung ist der erste Tag des neuen Zyklus: Wieder reifen Follikel heran. Auch die Gebärmutterschleimhaut wird unter dem Einfluss des erneut steigenden Östrogen-Spiegels wieder dicker. Während des Menstruationszyklus wird die alte Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Die Entstehung der neuen Schleimhaut ermöglicht im nächsten Zyklus wieder eine Schwangerschaft.

Regelschmerzen durch Prostaglandine

Auslöser für die Entstehung der Regelschmerzen sind körpereigene Schmerzbotenstoffe, die sogenannten Prostaglandine. Sie werden im Gelbkörper sowie im Mutterkuchen (Plazenta) gebildet und bewirken die Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur, die zur Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut führt. Durch die Muskelkontraktion kommt es zu einer geringeren Durchblutung der Gebärmutter, was auch zur Entstehung der Regelschmerzen beitragen kann. Je höher der Prostaglandin-Gehalt im Körper einer Frau ist, umso stärker sind meist die Regelschmerzen.

Die Entstehung Primärer Regelschmerzen ist auf die Periode zurückzuführen. Andere Erkrankungen der Geschlechtsorgane sind in diesem Fall meist nicht die Ursache für die Regelschmerzen. Gerade junge und sehr schlanke Frauen leiden an Primären Regelschmerzen.

Sekundäre Regelschmerzen

Bei Sekundären Regelschmerzen sind organische Erkrankungen – wie z. B. Endometriose, Zysten, Polypen, Myome – verantwortlich für die Entstehung der Regelschmerzen. Auch mechanische Verhütungsmittel – wie u. a. die Spirale – können u. U. Regelschmerzen verursachen. Stress und seelische Belastungen können die Entstehung von Regelschmerzen verstärken.

Regelschmerzen durch Übergewicht

Auch das Körpergewicht kann eine Rolle im Menstruationszyklus und bei der Entstehung von Regelschmerzen spielen. Untergewicht bringt häufig die Hormonausschüttung und damit die Menstruation zum Stillstand. Übergewicht kann zu unregelmäßigen Blutungen einhergehend mit Regelschmerzen führen.

Regelschmerzen durch Stress

Stress ist ein weiterer Faktor, der die Hormonausschüttung im weiblichen Körper und die Menstruation beeinflussen kann. Die Monatsblutung bleibt in einigen Fällen sogar ganz aus. Befürchten Frauen, schwanger zu sein, kann der Stress mitunter zum späteren Einsetzen der Menstruation führen. Das verspätete Einsetzen der Periode kann in einigen Fällen ebenfalls von Regelschmerzen begleitet sein. Sport sowie eine psychische und körperliche Ausgeglichenheit sorgen in den meisten Fällen für eine komplikationsfreie Menstruation ohne Regelschmerzen. Zuviel Sport und Überanstrengung können die Hormonausschüttung jedoch u. U. insoweit beeinflussen, dass die eventuell Menstruation ganz ausbleibt.

Andrea Kristian

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