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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

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© iStock - koto_feja

Rückkehr in den Job: Medizinisch-beruflich orientierte Reha

Vielen Krebspatienten wünschen sich, so schnell wie möglich, an den Arbeitsplatz zurückkehren und ihr normales Leben wieder führen zu können. Doch nicht immer ist dies problemlos möglich, auch wenn die Therapie erfolgreich abgeschlossen ist. Lange Fehlzeiten durch Arbeitsunfähigkeit oder die starken psychischen Belastungen, die im Zuge der Krebserkrankung auftreten, machen es mitunter schwierig, das alte Berufsleben wieder aufzunehmen. Die Betroffenen fürchten häufig, dass sie den Anforderungen ihres Jobs nicht mehr gerecht werden können.

Diesen Problemlagen begegnet die Deutsche Rentenversicherung in den letzten Jahren mit der sog. Medizinisch-beruflich orientieren Rehabilitation (MBOR). Im Gegensatz zur „normalen“ Rehabilitation liegt der Fokus hier vor allem darauf, die Ressourcen der Rehabilitanden so zu stärken, dass für sie eine Rückkehr ins Berufsleben wieder möglich wird. Das kann sowohl in den alten Arbeitsplatz als auch in einen anderen, neu angestrebten Job sein. So schreibt die Deutsche Rentenversicherung: „Die primäre Zielstellung der MBOR besteht in der wesentlichen Besserung oder Wiederherstellung der erheblich gefährdeten oder bereits geminderten Erwerbsfähigkeit, um den Anforderungen am (alten oder angestrebten) Arbeitsplatz nachhaltig gerecht werden zu können. Dies geschieht durch die Verbesserung der personalen Ressourcen der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bzw. den Abbau von Barrieren im beruflichen Verhalten und Erleben.“

Falls dies nicht möglich sein sollte, steht, so die Deutsche Rentenversicherung, eine „möglichst nahtlose Überleitung in eventuell erforderliche nachfolgende Leistungen im Mittelpunkt, um die Bedingungen des Arbeitsplatzes und -verhältnisses an die dauerhaft geminderte Erwerbsfähigkeit anzupassen. Ggf. sind Qualifizierungen anzuregen, z. B. im Rahmen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.“

Doch wie läuft einer solche MBOR ab? Zu Beginn steht eine ausführliche Diagnostik. Bei dieser werden Anforderungen des Berufslebens und die Fähigkeiten der Rehabilitanden erfasst. Rehabilitanden mit einer sog. besonderen beruflichen Problemlage werden dabei zum einen von den Rehakliniken selbst während der üblichen Reha identifiziert oder auch vom Sozialdienst. Anschließend werden mit dem Rehabilitanden Therapieziele vereinbart. Dabei beruhen, so die Deutsche Rentenversicherung, besondere berufliche Problemlagen auf vielen Faktoren, es spielen verschiedene biopsychosoziale Faktoren eine Rolle, die die Problematik bestimmen und aufrechterhalten. „MBOR-Behandlungsansätze sind daher multimodal gestaltet und machen ein multiprofessionelles Reha-Team erforderlich. Das Team trägt zunächst die Ergebnisse der multiprofessionellen anforderungsorientierten Diagnostik zusammen und entwickelt daraus einen gemeinsamen Therapieplan. Während der Behandlung werden Ziele und Zielerreichung regelmäßig überprüft und die Ziele gegebenenfalls modifiziert“, heißt es.

Zu den Maßnahmen, die in der MBOR angewendet werden, gehören beispielsweise die bereits erwähnte berufsbezogene Diagnostik sowie weiterhin soziale Arbeit mit dem Ziel der Erarbeitung von Lösungsansätzen für die individuelle berufsbezogene und sozialrechtliche Problemsituation und der Motivierung der Rehabilitanden. Des Weiteren gehören dazu Therapiegruppen und/oder edukative Gruppen, die die Bewältigung von belastenden Situationen im Erwerbsleben und die Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Teilnehmenden, thematisieren und umgekehrt auch die Auswirkungen der chronischen Erkrankung oder Behinderung auf das Erwerbsleben behandeln. Außerdem ein Arbeitsplatztraining der typischen, arbeitsüblichen Bewegungsabläufe, die für die Bewältigung der Arbeitsanforderungen notwendig sind. Ziel ist eine Steigerung der Leistungsfähigkeit hinsichtlich der physischen Anforderungen am Arbeitsplatz, so die Deutsche Rentenversicherung. Die Belastungserprobung MBOR ist eine diagnostische Leistung, die dazu dient, die persönliche, psychische und physische Belastungsfähigkeit von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden einzuschätzen. Dabei werden möglichst realitätsnahe Arbeitsbedingungen bereitgestellt.

Für eine MBOR braucht es eine spezialisierte Einrichtung mit entsprechendem Fachpersonal, daher kann sie nur in ausgewählten, spezialisierten Rehakliniken erbracht werden, betont die Deutsche Rentenversicherung.

Quelle: Befund Krebs 3/2014

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