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Schwangerschaft

Die Schwangerschaft wird in der Medizin auch als Gestation oder Gravidität bezeichnet. Sie bezeichnet den Zeitraum ab der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt. Durchschnittlich dauert eine Schwangerschaft etwa 267 Tage.

Schwangerschaft
© iStock - FilippoBacci

Wie werdende Mütter die Schwangerschaft genießen können

Eine Schwangerschaft dauert insgesamt 40 Wochen, eine Zeit, in der im Körper der werdenden Mutter und des Kindes viel passiert. Aus einem Zellklumpen entsteht ein kleiner Mensch, der hören, sehen, atmen, schreien kann – und, der das ganze Leben auf den Kopf stellt.

Und zwar bevor er auf der Welt ist. Denn, damit sich der Embryo zu einem gesunden Kind entwickeln kann, muss der weibliche Körper viel leisten. Doch eine Schwangerschaft kann nicht nur körperlich anstrengend sein, sondern auch emotional. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage, ob es dem Kind gut geht. Eine Frage, die die ganze Schwangerschaft von Beginn an begleitet.

„Die Frauen möchten heute alles unter Kontrolle haben“, weiß auch Hebamme Mariangela Bonsignore-Scheuffele, Guldental, die seit vielen Jahren Mütter (und Väter) in der Schwangerschaft und nach der Geburt begleitet. Ihr Tipp: „Die Frauen sollten sich mehr auf ihre Intuition verlassen, ihrem Gefühl vertrauen. Das geht heute oft verloren. Die Frauen können davon ausgehen, wenn es ihnen gut geht, geht es auch dem Kind gut“, betont sie. Auch deshalb sollten Frauen in der Schwangerschaft ganz besonders auf ihr Wohlbefinden achten, sich gesund ernähren, ausreichend schlafen und zu viel Stress vermeiden – was nicht immer einfach ist. Auch Sport ist während der Schwangerschaft erlaubt, solange er der Mutter guttut und das Kind nicht gefährdet.

Veränderungen akzeptieren

Um sich auch während der Schwangerschaft wohlzufühlen, ist es darüber hinaus wichtig, die damit einhergehenden Veränderungen zu akzeptieren. „Der Körper muss sich mit dem neuen Leben auseinandersetzen, es laufen viele chemische Prozesse im Körper ab“, gibt die Hebamme zu bedenken. Diese führen auch u. a. dazu, dass viele Frauen mit mehr Sensibilität auf ihre Umwelt reagieren oder, dass es – gerade in der Anfangszeit – zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann. Auch Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Lustlosigkeit (auch in der Sexualität) können Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft sein. Gegen Ende der Schwangerschaft können z. B. Wassereinlagerungen, zu hoher Blutdruck oder Unbeweglichkeit vorkommen.

Die Begleitung durch eine Hebamme und einen Frauenarzt von Beginn der Schwangerschaft an kann helfen, Beschwerden zu erkennen, falls möglich zu lindern und auch das seelische Gleichgewicht nicht zu verlieren. Frauen werden so auffangen und emotional begleitet.

„Die Frauen müssen Geduld mit sich, ihren Veränderungen und der Entwicklung des Kindes haben“, bemerkt Mariangela Bonsignore-Scheuffele. Kleinere Abweichungen von der Norm beim Wachstum und der Entwicklung des Kindes seien durchaus nicht immer Grund zur Sorge. „Jeder Mensch ist einzigartig und damit auch jedes Kind“, betont sie.

Geburtsvorbereitung ab der 24. SSW

Wer sich auf die Geburt ausführlich vorbereiten will, kann dies mit einem Geburtsvorbereitungskurs tun. Die beste Zeit, mit einem solchen Kurs zu beginnen, ist zwischen der 24. und 26. Schwangerschaftswoche (SSW). Dort können sich die Frauen mit Gleichgesinnten austauschen und lernen alles rund um die Geburt und die Versorgung des Babys danach. Auch Atemtechniken für die Geburt oder Gymnastik für die Beweglichkeit gehören zu den Inhalten eines solchen Kurses ebenso wie Entspannungstechniken. „Wir versuchen, die Frauen in den Vorbereitungskursen in ihrer Kompetenz zu stärken, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie die Geburt aus eigener Kraft meistern können“, betont die Hebamme.

Denn, wenn die Geburt näher rückt, steigt nicht nur die Freude, sondern u. U. auch die Unsicherheit. „Wichtig ist, dass Frauen ruhig bleiben, sich auf den Moment der Geburt freuen und sich klar machen, dass der Körper diese Leistung trotz Schmerzen vollbringen kann“, macht Mariangela Bonsignore-Scheuffele den Frauen Mut.

Erste Vorboten auf die Geburt können Senkwehen sein, die i. d. R. vier bis sechs Wochen vor der Geburt einsetzen und, mit denen sich der Körper auf diese vorbereitet. Auch eine innere Unruhe, Schleimabgang und nicht zuletzt ein Blasensprung sind Hinweise, dass es nun bald losgeht.

Der Weg in den Kreißsaal

Wenn die Wehen einsetzen, sollte sich Erstgebärende auf den Weg ins Krankenhaus machen, wenn die Wehen eine Stunde lang regelmäßig alle fünf Minuten kommen. Auch eine Geburt im Geburtshaus oder eine Hausgeburt sind möglich, müssen aber vorher mit der Hebamme abgesprochen werden.

Frauen, die schon Kinder bekommen haben, sollten ins Krankenhaus, wenn die Wehen alle zehn Minuten regelmäßig einsetzen. Auch bei einem Blasensprung oder stärkeren Blutungen ist die Fahrt in den Kreißsaal unbedingt angebracht. Kommt es zu Blutungen, sollten sich Frauen immer mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus bringen lassen. Doch nicht nur die körperlichen Anzeichen sollten ausschlaggebend dafür sein, wann eine Schwangere sich auf den Weg zum Krankenhaus macht. „Auch immer dann, wenn sich die Frauen zuhause nicht mehr wohlfühlen, sollten sie ins Krankenhaus fahren“, erklärt Mariangela Bonsignore-Scheuffele, dass nicht nur körperliche Anzeichen ausschlaggebend sind.

Im Krankenhaus werden Frauen dann zunächst untersucht, die Herztöne des Kindes werden abgehört und dann entscheiden Hebammen und Ärzte vor Ort, ob und wann die Frau zur Entbindung in den Kreißsaal kommt. Je näher die Geburt rückt, umso stärker werden die Wehen und umso kürzer die Abstände zwischen ihnen. „Es hilft dann, wenn die Frauen sich bewusst machen, dass jede Wehe das Kind auf die Welt vorbereitet. Die Wehen sind deshalb positiver Stress für das Kind und auch wichtig für sein Ankommen in der Welt. Und: Auch das Kind hilft bei der Geburt ordentlich mit“, erklärt die Hebamme.

Hat der kleine Wurm das Licht der Welt erblickt, sind die Schmerzen meist vergessen, doch die Veränderungen gehen anschließend weiter. „Die neue soziale Ordnung muss sich zuhause erst einspielen“ weiß Mariangela Bonsignore-Scheuffele aus Erfahrung. Frauen müssen nicht nur mit den – erneuten – körperliche Veränderungen, wie dem Milcheinschuss, dem Stillen oder auch möglichen Verletzungen durch die Geburt zurechtkommen, sondern auch mit schlaflosen Nächten.

Chaos ist erlaubt

Diese ganzen Veränderungen bedeuten auch eine Veränderung für den Vater und für das gemeinsame Verhältnis. „Gerade deshalb sollten sich die Familien am Anfang viel Zeit nehmen, sich die ersten acht Wochen mal einen Schutzraum gönnen, in dem sie sich bewegen“, betont die Hebamme. Dazu gehört auch, dass die Wohnung oder das Haus nicht immer aufgeräumt und geputzt sein müssen und, dass auch der Pyjama mittags um 12 Uhr ein durchaus erlaubtes Outfit ist. „Die Eltern sollten sich Zeit nehmen, ihr Kind kennenzulernen, das jetzt viel Nähe braucht. Das Baby hat noch keinen Tagesrhythmus, die Uhren ticken jetzt einfach ganz anders.“

Quelle: Frauengesundheit 3/2020

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