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Vulvakrebs

Vulvakrebs ist eher selten, er macht nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Genitalkarzinome aus. Frauen, die von Vulvakrebs betroffen sind, leiden meist unter Tumoren an den großen Schamlippen, aber auch die kleineren Schamlippen und die Klitorisregion können betroffen sein.

Vulvakrebs
© iStock - STEEX

Vulvakrebs

Etwa 3.300 bis 4.000 Frauen erkranken pro Jahr in Deutschland neu an einem Vulvakarzinom. Verglichen mit Brustkrebs, der im selben Zeitraum bei etwa 69.000 Frauen neu diagnostiziert wird, ist, ist Krebs der Schamlippen also eine deutlich seltenere Erkrankung.

Der Krebs tritt meistens an den inneren oder äußeren Schamlippen auf, kann aber auch die Klitoris befallen. Etwa 9 von 10 dieser Tumoren gehen von der äußeren Schleimhautschicht aus.

Wenn Vulvakrebs nicht im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung erkannt wird, verzögert sich die Diagnose oft, denn die Beschwerden sind uncharakteristisch. Juckreiz im Genitalbereich ist bei vielen Frauen über einen langen Zeitraum das einzige Anzeichen. Später bilden sich kleine, Warzen oder Narben ähnelnde Verdickungen oder nässende Stellen. Schmerzen oder Blutungen deuten auf einen bereits fortgeschrittenen Tumor hin.

Operation steht im Vordergrund

Das bevorzugte Behandlungsverfahren bei Vulvakrebs ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Wird der Tumor rechtzeitig diagnostiziert, ehe er groß ist und tief in die Haut eingedrungen, kann eine kleinere Operation ausreichen, bei der der Tumor und evtl. die Wächterlymphknoten entfernt und untersucht werden. Sind die Letzteren tumorfrei, kann auf die Entfernung der Lymphknoten in der Leiste verzichtet werden. Bei größeren Tumoren sind ausgedehntere Eingriffe notwendig, bei denen die Vulva insgesamt oder Teile von ihr entfernt und die Lymphknoten in der Leiste entnommen werden. Dies kann zu einem Lymphödem in den Beinen führen.

Begleitend zur Operation kann eine Chemo- und Strahlentherapie erfolgen, ebenso wenn der Tumor nicht chirurgisch entfernt werden kann. Vulvakarzinome lassen sich aber durch Bestrahlung oder Chemotherapie allein schlecht in den Griff bekommen. Daher wird beides häufig kombiniert und zielt darauf ab, den Tumor so zu verkleinern, dass eine Operation möglich wird.

Da Vulvakrebs selbst und vor allem die operative Behandlung das Aussehen der äußeren Geschlechtsorgane verändern kann, sind eine genaue Aufklärung der Frau und möglichst die Einbeziehung des Partners von großer Bedeutung.

Während in frühen Stadien und ohne Lymphknotenbefall über 90 Prozent der betroffenen Frauen geheilt werden können, verschlechtert sich die Prognose bei fortgeschrittener Erkrankung. Daher ist es wichtig, möglichst die Vorstufen zu erkennen. Vor allem bei jüngeren Frauen spielt die Infektion mit dem Humanen Papillom-Virus (HPV) für die Entstehung des Vulvakarzinoms wie auch für Krebs am Gebärmutterhals als Risikofaktor eine wesentliche Rolle. HPV-Infektionen sind sexuell übertragbar, kommen aber auch bei Immunschwäche z. B. nach einer Organtransplantation oder bei Autoimmunerkrankungen gehäuft vor. Eine Impfung schützt vor der HPV-Infektion; sie wird seit 2007 für Mädchen und junge Frauen (wie auch Jungen) empfohlen.

Bei älteren Patientinnen fördern unbehandelte chronisch entzündliche Hauterkrankungen wie die Weißschwielenkrankheit (Leukoplakien) oder Weißfleckenkrankheit (Lichen sclerosus) die Entstehung der Krebsvorstufen. Diese Vorstufen werden als Vulväre intraepitheliale Neoplasien (VIN) bezeichnet, bei denen sich untypische Zellen in der äußersten Hautschicht an der Vulva vermehren. Diese Veränderungen sind noch kein Krebs, können sich aber zu einem Karzinom entwickeln.

Quelle: Leben? Leben! 4/2021

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