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Vulvakrebs

Vulvakrebs ist eher selten, er macht nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Genitalkarzinome aus. Frauen, die von Vulvakrebs betroffen sind, leiden meist unter Tumoren an den großen Schamlippen, aber auch die kleineren Schamlippen und die Klitorisregion können betroffen sein.

Vulvakrebs
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Vulvakrebs

Bei Vulvakrebs handelt es sich um eine Tumorerkrankung der Vulva, die mit steigender Häufigkeit auftritt. Laut Daten des Robert Koch-Instituts erkranken jährlich ca. 3.200 Frauen an Vulvakrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren.

Vulvakrebs ist eher selten, er macht nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Genitalkarzinome aus. Frauen, die von Vulvakrebs betroffen sind, leiden meist unter Tumoren an den großen Schamlippen, aber auch die kleineren Schamlippen und die Klitorisregion können betroffen sein. Immer häufiger tritt Vulvakrebs zwischen der Klitoris und der Harnröhrenöffnung auf. Dabei kann es sich um unterschiedliche Karzinomarten handeln, die auch von unterschiedlichen Genitalregionen ausgehen können.

Bei über 90 Prozent handelt es sich um Plattenepithelkarzinome, also Karzinome in der obersten Hautschicht. Die restlichen 10 Prozent sind bösartige Melanome, Basalzellkarzinome, Adenokarzinome, Sarkomen und Karzinome der Bartholindrüsen.

Symptome von Vulvakrebs

Erstes und sehr häufiges Symptom ist Juckreiz an den äußeren Geschlechtsorganen. Außerdem können Blutungen, Schmerzen oder Probleme beim Urinieren als Symptome auftreten. Schreitet der Vulvakrebs fort, können auch Flecken und kleine Erhebungen oder Verhärtungen im betroffenen Bereich auf Vulvakrebs hindeuten.

Doch nicht immer äußert sich der Vulvakrebs bereits durch Frühsymptome, oft wird er erst entdeckt, wenn bereits Knoten oder Geschwüre sichtbar sind. Dadurch wird Vulvakrebs in vielen Fällen erst im Spätstadium entdeckt. Selbst wenn es frühere Anzeichen gibt, können diese Symptome so unspezifisch sein, dass sie nicht eindeutig auf Vulvakrebs hindeuten. Dadurch verschlechtert sich in vielen Fällen die Prognose, da Vulvakrebs besser behandelt werden kann, je weniger er in das Gewebe eingedrungen ist. Gute Möglichkeiten einer Therapie bieten sich daher im Frühstadium.

Verlauf von Vulvakrebs

Im Frühstadium kann es bei Vulvakrebs neben Juckreiz auch zu Schmerzen kommen. Diese können sowohl spontan als auch nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Außerdem kann sich das Frühstadium von Vulvakrebs durch rötliche Flecken, Erhebungen oder Verhärtungen äußern. Diese können an Warzen oder auch Narben erinnern. Auch Erosionen, also nässende kleine Löcher im Epithel, der äußersten Hautschicht sind möglich.

Im fortgeschrittenen Stadium bildet sich beim Vulvakrebs ein oft sichtbarer Tumor. Dieser wächst, wenn zuerst auch langsam, stetig weiter. Der Tumor kann bluten oder Ausfluss, sogenannten Fluor, mit unangenehmen Geruch absondern. Dieser wird durch abgestorbene Zellen und Bakterien verursacht. Im fortgeschrittenen Stadium von Vulvakrebs können auch die Schmerzen zunehmen.

Vulvakrebs kann außerdem weitere Tumore durch den Kontakt mit anderen Hautflächen bilden. Diese werden Abklatschmetastasen genannt und kommen beispielsweise vor, wenn der Tumor an der Innenseite einer Schamlippe sitzt. Dann kann sich an der Innenseite der gegenüberliegenden Schamlippe eine Tochtergeschwulst bilden.

Außerdem kann sich Vulvakrebs mit zunehmendem Stadium auch auf die angrenzenden Organe ausbreiten. Besonders gefährdet sind hier Blase, Scheide, After und Damm. Hat sich Vulvakrebs auf einen dieser Bereiche ausgebreitet, können auch Schwierigkeiten und Schmerzen beim Urinieren oder beim Ablassen von Kot auftreten.

Eine weitere Gefährdung durch Vulvakrebs besteht in dem Befall von Lymphknoten. Sind die nächstgelegenen Lymphknoten befallen, können die Krebszellen über das Lymphsystem in andere Regionen des Körpers ausgebreitet werden. Dadurch können sich auch an anderen Körperstellen Metastasen bilden. Der Befall der nächstgelegenen Lymphknoten in der Leistengegend, die sogenannten inguinalen Lymphknoten, äußert sich manchmal in der Vergrößerung oder dem Auftreten von Schmerzen.

Kategorisierung von Vulvakrebs

Der Verlauf von Vulvakrebs kann nach zwei verschiedenen Systemen eingeteilt werden. Zum einen nach der Klassifizierung nach FIGO, der Fédération Internationale de Gynécologie et d\’Obstétrique, und zum anderen dem TNM der Union Internationale Contre le Cancer (UICC). Die Klassifizierung nach FIGO teilt den Verlauf von Vulvakrebs in Stadium I bis IV. ein. In Stadium I handelt es sich um einen kleinen Tumor, weniger als 2 cm, der auf Vulva oder Damm begrenzt ist. Stadium II bezeichnet einen Tumor, der größer als 2 cm ist. Bei Stadium III hat sich der Vulvakrebs bereits ausgebreitet und auf die restliche Scheide, die Harnwege, den Anus und auf eine Seite der Lymphknoten übergegriffen. Bei Stadium IV sind die Lymphknoten der Leisten und des Beckens befallen, dadurch ist eine Metastasenbildung im restlichen Körper wahrscheinlich.

Die Klassifizierung der Union Internationale Contre le Cancer klassifiziert Tumore mit T, die Lymphknoten mit N (Nodulus) und die Metastasen mit M. Damit wird die Anzahl der Tumore, Metastasen oder befallenen Lymphknoten im jeweiligen Stadium angezeigt.

Miriam Schaum

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