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Gebärmutterkrebs

Der Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung des weiblichen Genitaltraktes. Bei dieser Krebsart befinden sich die Krebszellen in der Schleimhaut (Endometrium) der Gebärmutter (Uterus).

Gebärmutterkrebs
© iStock - peakSTOCK

Gebärmutterkrebs

In Deutschland stellt Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) mit ca. 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste maligne Erkrankung des Genitaltraktes der Frau dar.

Betroffen sind hauptsächlich (zu 75 %) Frauen in der Postmenopause. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt ca. 69 Jahre. Nur wenige Neuerkrankte sind jünger als 40 Jahre. Bei dieser Krebsart befinden sich die Krebszellen in der Schleimhaut (Endometrium) der Gebärmutter (Uterus). Diese Schleimhaut kleidet im Inneren den Muskel der Gebärmutter aus. Sie wird bis zur Menopause regelmäßig erneuert und während der Menstruation ausgeschieden.

Man unterscheidet zwei Typen von Gebärmutterkrebs: ein östrogenabhängiges Typ I- und ein östrogenunabhängiges Typ II-Karzinom. Krebs der Gebärmutterschleimhaut muss von dem Krebs der Muskulatur der Gebärmutter, dem Uterussarkom, unterschieden werden.

Gebärmutterkrebs und weibliche genitale Anatomie

Die Gebärmutter der Frau besteht aus mehreren Teilen: Gebärmutterkörper, -hals und -höhle. Aus der Anatomie der weiblichen Genitale lassen sich daher auch die verschiedenen Gebärmutterkrebserkrankungen ableiten. Die Gebärmutterhöhle besitzt eine Schleimhaut. Hier befinden sich verschiedene Zelltypen, die von Krebs befallen werden können. Auch der Gebärmutterhals kann von Krebs betroffen sein. In beiden Fällen vermehren sich die aus veränderten Genen bestehenden Zellen unentwegt und können Grenzen übergreifend benachbarte Organe angreifen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für das Uterussarkom sind noch nicht völlig geklärt. Ein erhöhtes Risiko tragen Frauen, die im Beckenbereich mit hoch dosierten Röntgenstrahlen behandelt wurden (externe Strahlentherapie). In weniger als 1% der Fälle entarten ehemals gutartige Myome (Muskelzellgeschwülste), die bei jeder dritten Frau ab 35 Jahren vorkommen, zu bösartigen Tumoren.

Symptome und Diagnose von Gebärmutterkrebs

Krebszellen in der Gebärmutterschleimhaut wachsen meist nur langsam. In diesem Zeitraum sind bestimmte Symptome erkennbar. Bei folgenden Warnsignalen sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden: Zwischenblutungen bei Frauen über 35 Jahren, Blutungen nach den Wechseljahren, Schmerzen im Unterbauch oder unerklärbare Gewichtsabnahme. Wenn Blutungen außerhalb der Menstruation oder während der Menopause aufkommen, ist es ratsam, eine Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut zu entnehmen.

Da das Uterussarkom im Inneren der Gebärmutter entsteht, reicht ein Abstrich vom Muttermund und der Scheidenwand nicht aus, um eine Diagnose zu stellen. Bei Verdacht auf eine solche Krebserkrankung wird der Arzt daher eine Kürettage (Ausschabung) durchführen. Dabei wird zunächst der Muttermund gedehnt (Dilatation) und anschließend erfolgt eine Entnahme von Gewebeproben aus der inneren Wandschicht der Gebärmutter mithilfe eines kleinen, löffelartigen Instruments. Diese Proben werden anschließend mikroskopisch auf Krebszellen untersucht.

Bei positivem Befund schließen sich weitere Untersuchungen (CT, MRT, Blasen-/Darmspiegelung etc.) an, um das Stadium der Erkrankung festzustellen. Bei dem in der Gebärmutterwand liegenden Sarkom, das von der Muskulatur ausgeht, bringt erst die feingewebliche Untersuchung nach der Gebärmutterentfernung endgültige Sicherheit. Gebärmutterschleimhautkrebs, der im Frühstadium erkannt wird, hat eine i. d. R. gute Heilungschance.

Gebärmutterkrebs: Krankheitsverlauf

Es gibt vier Stadien von Gebärmutterkrebs. Im ersten Stadium hat sich der Tumor noch nicht über Schleimhaut und Muskelwand des Gebärmutterkörpers ausgedehnt. Wenn der Tumor sich bereits auf dem Gebärmutterhals ausgebreitet hat, aber noch keine weiteren Organe befallen hat, befindet sich die Patientin in Stadium 2. Wenn der Tumor in andere Organe wie Eierstöcke, Scheide oder Beckenlymphknoten eingedrungen ist und er Metastasen im Bauchfell gebildet hat, dann spricht man vom Stadium 3. Im 4. Stadium hat der Gebärmutterkrebs auch die Schleimhaut von Blase bzw. Darm befallen oder Metastasen befinden sich schon in Lunge, Leber oder Knochen. Des Weiteren beschreibt der Begriff Rezidiv einen Rückfall, was bedeutet, dass der Gebärmutterkrebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist.

Behandlungsmöglichkeiten und Prognose bei Gebärmutterkrebs

Die Behandlung und die Prognose bei Gebärmutterkrebs hängen davon ab, in welchem Krebsstadium sich die Patientin befindet. Insgesamt kommen vier Arten der Behandlung infrage: die Operation, die Strahlentherapie, die Chemotherapie und die Hormontherapie. Standardmethode ist die Operation. In der Regel werden Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke zusammen mit einigen Lymphknoten des Beckens und des Bauchraumes entfernt. Eine gute Prognose kann für eine Patientin, die sich im Frühstadium befindet und einen sehr guten Gesundheitszustand hat, gestellt werden. Dreiviertel aller Fälle bei Gebärmutterkrebs werden in Stadium 1 diagnostiziert, was die Behandlung des Gebärmutterkrebses günstiger ausfallen lässt.

Gebärmutterkrebs und seelische Beschwerden

Die Diagnose Gebärmutterkrebs ist für jeden zunächst ein Schock. Die betroffene Patientin sollte sich nicht die Schuld geben, an Gebärmutterkrebs erkrankt zu sein. Es kommt darauf an, die Einstellung zur Krankheit so gut es möglich ist zu gestalten, das heißt, diese als Schicksalsschlag zu akzeptieren und darüber zu reden. Sicherlich ist es für die Angehörige auch eine enorme Belastung, aber es kann helfen, über die Krankheit miteinander zu sprechen, gemeinsam die Angst zu überwinden und darüber hinaus den Kampf gegen Gebärmutterkrebs aufzunehmen. Denn die seelische Stärke und Stabilität entscheidet sehr oft, wie der Genesungsprozess verläuft. Doch trotzdem ist bei Feststellung von Gebärmutterkrebs die psychologische Belastung der Patientin hoch, vor allem die Angst vor einem Wiederauftreten der Krankheit.

Fazit

Da diese Krebsarten häufig zu spät erkannt werden, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bis ins hohe Lebensalter wichtig.

Anke Tennemann, Kathleen Lindner

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