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Scheidenkrebs

Bösartige, von der Scheide (Vagina) ausgehende Tumoren werden als Vaginalkarzinom beziehungsweise Vaginakarzinom, Vaginalkrebs oder Vaginakrebs, Scheidenkrebs oder Scheidenkarzinom bezeichnet.

Scheidenkrebs
© iStock - RossHelen

Scheidenkrebs

Krebs der weiblichen Scheide

Das Vaginalkarzinom ist mit 0,3 % aller bösartigen Tumore der weiblichen Geschlechtsorgane eine eher seltene Krebsform, bei der sich der bösartige Tumor im Scheidengewebe befindet. Pro Jahr sind ca. 0,6-1 von 100.000 Frauen neu betroffen.

Die meisten bösartigen Tumore der Scheide wachsen aus anderen Bereichen (Gebärmutterhals, Vulva, Harnröhre, Harnblase) ein. Mehr als 90 % der bösartigen Scheidentumore sind Plattenepithelkarzinome. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 74 Jahren.

Was ist Scheidenkrebs?

Bösartige, von der Scheide (Vagina) ausgehende Tumoren werden als Vaginalkarzinom beziehungsweise Vaginakarzinom, Vaginalkrebs oder Vaginakrebs, Scheidenkrebs oder Scheidenkarzinom bezeichnet.

Bei dem primären Scheidenkrebs machen Tumoren in der obersten Vaginalschleimhautschicht, die sogenannten Plattenephitelkarzinome, einen Großteil der Scheidenkrebserkrankungen aus. Bei den als sekundäre Malignome bezeichneten Fällen von Scheidenkrebs entsteht das Karzinom nicht ursächlich in der Schleimhaut selbst. Zumeist findet sich der Ursprung in benachbarten Organen. Von dort aus greift der Krebs dann auf die Scheide über.

Beim Scheidenkrebs können sich, wie bei den meisten anderen Krebsarten auch, Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, bilden. Sie können sich durch die Lymphe in anderen Organe bilden und die Prognose bei Scheidenkrebs beeinträchtigen.

Häufigkeit des Scheidenkrebses

Unterteilen lässt sich der Scheidenkrebs und seine Häufigkeit in verschiedene Krebsarten, die sich nach der tumorösen Zellart richten. Mit 90 % ist beim primären Scheidenkrebs das schleimhautbezogene Plattenephitelkarzinom das häufigste unter den bösartigen Scheidentumoren. Die restlichen 10 % teilen sich die aus dem Drüsengewebe hervorgehenden hellzelligen Adenokarzinome und die Sarkome, welche vom Bindegewebe ausgehen. Einen Bruchteil der Scheidenkrebserkrankungen sind zudem auf Pigmentzellentumoren (Melanome) der Scheide zurückzuführen. Von den Scheidenkrebserkrankungen ist ungefähr rund eine Hälfte im oberen Drittel der Scheide und etwa eine Hälfte auf der Scheidenhinterwand anzutreffen.

Scheidenkrebs und seine Stadien

Je nachdem, wie weit der Scheidenkrebs bereits ausgeprägt ist und welche Organe zusätzlich zur Scheide betroffen sind, wird das Vaginalkarzinom in verschiedene Stadien eingeteilt.

Diese Einteilung lässt sich mithilfe der FIGO-Klassifikation (International Federation of Gynecology and Obstetrics) beziehungsweise des TNM-Systems (allgemeine Tumorklassifikation der WHO) vornehmen und entsprechend behandeln. Unterschieden wird dabei, ob der Krebs auf die Scheide begrenzt oder ob schon eine Metastasierung in weitere Organe erkennbar ist. Im ersten Stadium ist der Scheidenkrebs begrenzt und hat sich noch nicht in die Umgebung ausgebreitet. Im letzten Stadium kann der Scheidenkrebs nicht nur die umliegenden Organe befallen, sondern bereits in weit entfernt liegende Organe gestreut haben.

Die Therapie sowie die Heilungschancen bei Scheidenkrebs richten sich nach den verschiedenen Stadien des Krebses. Je früher der Scheidenkrebs erkannt und therapiert wird, desto höher sind die Heilungsaussichten. In diesem Zusammenhang kann der kaum Beschwerden verursachende Krankheitsbeginn problematisch sein. Erste Hinweise bleiben oftmals unentdeckt. Nicht selten wird der Scheidenkrebs im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt erkannt. Kommt es zu Unterleibsschmerzen, Problemen beim Stuhlgang oder Wasserlassen, hat sich der Scheidenkrebs in der Regel bereits auf umliegendes Gewebe oder andere Organe ausgebreitet und die Heilungsaussichten fallen ungünstiger aus.

Anke Tennemann, Judith Schomaker

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