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Scheidenkrebs

Bösartige, von der Scheide (Vagina) ausgehende Tumoren werden als Vaginalkarzinom beziehungsweise Vaginakarzinom, Vaginalkrebs oder Vaginakrebs, Scheidenkrebs oder Scheidenkarzinom bezeichnet.

Scheidenkrebs
© iStock - RossHelen

Entstehung von Scheidenkrebs

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Scheidenkrebs sind weitgehend ungeklärt. Zu den Risikofaktoren zählt man Infektionen mit dem HPV-Virus Typ 16 bzw. 18, chronische Traumatisierungen des Vaginalepithels (z. B. durch Vaginalpessare, Ausfluss, Syphilis u. a.) sowie eine verstärkte Strahlenexposition (z. B. durch Bestrahlung des kleinen Beckens).

Ein erhöhtes Risiko tragen auch Frauen, deren Mütter während der Schwangerschaft zur Verhinderung einer Fehlgeburt mit dem Medikament DES (Diethylstilböstrol), einem synthetischen Östrogen, das 1971 verboten wurde, behandelt worden sind.

Sekundärer Scheidenkrebs und seine Entstehung

In der sekundären Form des Scheidenkrebses handelt es sich um ein Karzinom, das nicht in der Scheide entstanden ist. Somit kann das Karzinom von jedem nahegelegenen Organ ausgehen. Das Karzinom kann sowohl von einem angrenzenden Organ, etwa dem Gebärmutterhals, der Gebärmutter oder der Harnblase in die Scheide hineinwachsen oder aber Metastasen in der Scheide bilden. Die Metastasierung erfolgt dabei häufig über die Lymphwege, seltener über die Blutbahn. In vielen Fällen liegt als Primärkrebserkrankung ein Nieren- oder Gebärmutterhalskrebs vor, dessen Ausbreitung sich bis in die Scheide erstreckt und hier für den Scheidenkrebs verantwortlich ist.

Primärer Scheidenkrebs und seine Entstehung

Die Ursachen für die Entstehung des primären Scheidenkrebs sind bislang nicht eindeutig geklärt. Beim primären Scheidenkrebs ist sehr oft zu beobachten, dass er in Zusammenhang mit einer HPV-Infektion zu finden ist. Die Humanen Papillomviren (HPV) sind häufig für sexuell übertragbare Krankheiten verantwortlich, die zu warzenähnlichen Verwachsungen der Scheidenschleimhaut führen können.

Die meisten HPV-Stämme sind dabei recht harmlos, die Verwachsungen gutartiger Natur. Die Stämme des HPV Typ 16 und 18 sind allerdings dazu in der Lage, die Schleimhautzellen so zu verändern, dass diese zu Krebszellen mutieren. HPV siedeln sich nicht ausschließlich in der Scheidenschleimhaut an, sondern können auch für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sein. Eine Infektion mit Humanen Papillomviren gilt daher für die Entstehung von Scheidenkrebs als Risikofaktor.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Scheidenkrebs

Ein bekannter Risikofaktor, der als Auslöser für die Entstehung von Scheidenkrebs infrage kommt, ist das DES (Diethylstilbestrol). DES ist ein künstliches Östrogen, dass vor 1971 schwangeren Frauen verabreicht wurde, um Fehlgeburten zu vermeiden. Seitdem ist der Wirkstoff zwar verboten, aufgrund der langen Reaktionszeit der Substanz tragen aber sowohl die Frauen, die diesen Wirkstoff während der Schwangerschaft eingenommen haben, als auch die weiblichen Nachkommen der mit DES behandelten Mütter ein erhöhtes Risiko, an Scheidenkrebs zu erkranken. Hierbei manifestiert sich der Scheidenkrebs in Form eines Adenokarzinoms, einem aus dem Drüsengewebe hervorgehenden primären Scheidenkrebs.

Weiterhin können auch chronische Reizungen der Scheidenschleimhaut zu einem erhöhten Scheidenkrebs-Risiko beitragen. Dieses kann durch die permanente manuelle Reizung, etwa beim Tragen von Pessaren, bei einer Gebärmutterabsenkung, aber auch durch krankheitsbedingte Traumatisierungen der Vaginalschleimhaut, zum Beispiel durch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, der Fall sein. Ebenfalls können Strahlenbehandlungen, wie sie bei anderen Krebsarten nötig werden, zu den Risikofaktoren für Scheidenkrebs gezählt werden. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung des Scheidenkrebses sind zudem Immunerkrankungen wie AIDS. Auch das Rauchen kann die Entstehung von Scheidenkrebs begünstigen.

Anke Tennemann, Judith Schomaker

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