Bösartige Tumoren, die aus Zellen des Nierengewebes entstehen, werden als Nierenkrebs bezeichnet. Bei Krebs teilen sich die Zellen unkontrolliert. Diese bösartige Veränderung der Zellen betrifft beim Nierenkrebs die Harnkanälchen (Tubulussystem).
Bösartige Tumoren, die aus Zellen des Nierengewebes entstehen, werden als Nierenkrebs bezeichnet. Im Gewebe der Niere sind verschiedene Zelltypen vorhanden, aus denen verschiedene Formen von Nierenkrebs entstehen können. Neben den am häufigsten auftretenden Nierenzellkarzinomen (auch Hypernephrome genannt) können noch andere Tumoren in der Niere lokalisiert sein. Im engeren Sinne zählen sie jedoch nicht zum Nierenkrebs, da sie sich zwar in der Niere befinden, jedoch nicht aus Funktionsgewebe der Niere entstanden sind: Dazu gehören z. B. Tumoren des Nierenbeckens (Urothelkarzinome), die zu den Blasen- und Harnleitertumoren zählen und auch das Nephroblastom (Wilms-Tumor).
Nierenkrebs ist eine vergleichsweise seltene Tumorerkrankung. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland auf rund 15.000 pro Jahr. In über 60 % der Fälle sind es Männer, die an Nierenkrebs erkranken. Sie sind ungefähr im Alter von 68 Jahren, wenn sie die Diagnose Nierenkrebs erhalten. Das mittlere Erkrankungsalter bei Frauen liegt bei ca. 72 Jahren.
Bei Krebs teilen sich die Zellen unkontrolliert. Diese bösartige Veränderung der Zellen betrifft beim Nierenkrebs die Harnkanälchen (Tubulussystem). Eine Sonderform ist das Onkozytom, das keine Metastasen bildet. Selten sind Tumore des Nierenbeckens.
Nierenkrebs verursacht meist lange Zeit keine Beschwerden. Deshalb wird ein Tumor oft erst spät und oft nur zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums entdeckt. Symptome sind Blut im Urin und Schmerzen in der Nierengegend. Auch ein Blutdruckanstieg, Blutarmut, Fieber und Nachtschweiß sowie Appetitverlust, Brechreiz und Müdigkeit können bei Nierenkrebs auftreten. Je fortgeschrittener das Wachstum, desto größer ist die Gefahr, dass der Tumor die Bindegewebshaut durchbricht, die die Niere, das umgebende Fettgewebe und die Nebenniere umschließt. Dann können sich dann in der Bauchhöhle Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden.
Der Mensch hat normalerweise zwei Nieren. Diese Organe sind faustgroß und haben die Form einer Bohne. Die Nieren liegen ungefähr auf der Höhe des zwölften Brustwirbels bis dritten Lendenwirbels und sind rechts und links von der Wirbelsäule angeordnet. Aufgrund des rechten Leberlappens liegt die rechte Niere etwas tiefer im Bauchraum. Die Nieren sind von einer stabilen Fettschicht umgeben, damit sie gut vor äußeren Einflüssen geschützt sind. Sie werden in die Bereiche Nierenrinde, Nierenmark und Nierenbecken unterteilt.
In der Nierenrinde und dem Nierenmark wird das Blut von den sog. Nephronen gefiltert. In diesen winzigen, röhrenförmigen Strukturen wird der Urin gebildet und danach im Nierenbecken aufgefangen und zum Harnleiter transportiert.
Im Wesentlichen lassen sich die Aufgaben der Nieren zusammenfassen:
Je nachdem, wie viel Flüssigkeit der Mensch zu sich genommen hat und wie viel Schweiß produziert wurde, scheidet der Mensch durchschnittlich ca. 1,4–1,5 Liter Harn am Tag mit den darin enthaltenen Abbauprodukten und Fremdstoffen wie Medikamenten und Umweltgiften aus. Für die Aufgabe der Entgiftung durchfließt das gesamte Blut des Körpers die Nieren.
Neben der Ausscheidung von überflüssigem Wasser werden auch Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Kalzium mit dem Urin abgegeben. Dadurch regulieren die Nieren den Säure-Basen-Haushalt.
In den Nieren werden drei Hormone gebildet: Renin, Erythropoetin (EPO) und Vitamin D. Renin wird für die Regulation des Blutdrucks benötigt. Für die Blutbildung im Knochenmark ist Erythropoetin (EPO) erforderlich. Vitamin D ist für den Kalziumhaushalt und somit für den Knochenstoffwechsel wichtig.
Die Steuerung des Blutdrucks wird nicht nur durch die Bildung von Renin gewährleistet. Indem die Nieren Wasser aus dem Primärharn in den Körper zurückführen, regulieren sie den Flüssigkeitshaushalt und somit auch den Blutdruck.
Antje Habekuß, Karin Janowitz