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Vulvakrebs

Vulvakrebs ist eher selten, er macht nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Genitalkarzinome aus. Frauen, die von Vulvakrebs betroffen sind, leiden meist unter Tumoren an den großen Schamlippen, aber auch die kleineren Schamlippen und die Klitorisregion können betroffen sein.

Vulvakrebs
© iStock - STEEX

Diagnose von Vulvakrebs

Aufgrund der oft sehr unspezifischen Anzeichen von Vulvakrebs im Frühstadium, die von den betroffenen Frauen häufig nicht eindeutig zugeordnet werden können, ist die Diagnose von Vulvakrebs in vielen Fällen ein Zufallsbefund bei der gynäkologischen Untersuchung. Frauen sollten daher regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen, um eine möglichst frühe Diagnose von Vulvakrebs zu gewährleisten.

Sollten Symptome wie Juckreiz, Blutungen oder bereits kleine Erhebungen auftreten, sollten Frauen zur Sicherheit zum Frauenarzt gehen. Auch für Fachleute sind die Veränderungen, die Vulvakrebs an den Schamlippen auslösen kann, nicht immer eindeutig. Daher kann eine Diagnose schwierig sein.

Gibt es einen Verdacht auf Vulvakrebs, wird der Genitalbereich genau untersucht und abgetastet. Der Frauenarzt achtet insbesondere auf die Färbung der Vulva, etwaige Veränderungen, wie Verfärbungen, Risse oder andere Verletzungen und Auffälligkeiten der Schleimhäute. Außerdem werden die Lymphknoten der Leistengegend untersucht, da diese auf eine Verbreitung von Vulvakrebs hindeuten. Sind die Lymphknoten bereits von Krebs befallen, sind sie meist vergrößert oder schmerzen, auch das ist ein Hinweis für die Diagnose von Vulvakrebs.

Um Symptome wie Flecken und Erhebungen gezielt zu untersuchen, kann auch eine Kolposkopie, eine Untersuchung mit einem Vergrößerungsglas durchgeführt werden. Um Neoplasien, Neubildungen von Gewebe, die unter Umständen auf Vulvakrebs hindeuten können, gut erkennbar zu machen, kann der Frauenarzt Essigsäure einsetzen. Die Essigsäurelösung wird mit einem Wattebausch stark verdünnt auf den verdächtigen Bereich aufgetragen und ermöglicht eine genaue Untersuchung, da Regionen der Schleimhaut mit Zellveränderungen jetzt stärker reagieren als die umliegende Haut. Durch die anschließende Anfärbung und die Farbe, welche die Zellen annehmen, gibt der Test Auskunft über eventuelle Zellveränderungen.

Ob es sich bei Veränderungen im Genitalbereich tatsächlich um Vulvakrebs handelt, kann eine Biopsie nachweisen. Dabei werden unter lokaler Betäubung kleine Proben des verdächtigen Gewebes entnommen, die anschließend mikroskopisch untersucht werden.

Erst eine Biopsie schafft bei Vulvakrebs Klarheit

Um bei der Biopsie möglichst aussagekräftige Proben für die Diagnose von Vulvakrebs zu sammeln, kann zur Vorbereitung der sogenannte Collins-Test angewendet werden. Dabei wird ein Farbstoff auf das Gewebe aufgebracht, der die Zellkerne von sich stark vermehrenden Zellen anzeigt. Dadurch ist für den Frauenarzt unter Umständen besser zu erkennen, welches Gebiet sich für die Biopsie anbietet.

Die entsprechende Region wird örtlich betäubt, dann wird eine Probe des verdächtigen Gewebes genommen. Dies wird meist mit einer Stanznadel durchgeführt. Dadurch können Gewebezylinder gewonnen werden, die einen Überblick über das Gewebe bieten. Unter dem Mikroskop kann der Frauenarzt nun Anzeichen von Vulvakrebs erkennen.

Mittels der Tastuntersuchung, Palpation genannt, und der Biopsie ist es für den Frauenarzt möglich, eine Diagnose zu stellen. Auch wenn die Vorstellung einer Biopsie im Intimbereich vielleicht unangenehm sein kann, ist sie die sicherste Möglichkeit bei Vulvakrebs eine eindeutige Diagnose zu stellen und sollte daher bei einem Verdacht auf Vulvakrebs vorgenommen werden.

Ausbreitung von Vulvakrebs

Zur Diagnose einer möglichen Ausbreitung von Vulvakrebs können beispielsweise Spiegelungen der Harnwege, die sogenannte Urethrozystoskopie, und des Enddarms, sogenannte Rektoskopie, durchgeführt werden. Auch Untersuchungen per Ultraschall können Aufschluss über die Ausbreitung von Vulvakrebs auf angrenzendes Gewebe oder andere Organe geben. Hier werden meist die Scheide, die Leistengegend und die Beckenorgane per Röntgenstrahlung, Computertomografie (kurz CT) oder der Magnet-Resonanz-Tomografie (kurz MRT) untersucht.

Weitere Abtastungen können eine Diagnose über die Ausbreitung von Vulvakrebs festigen. Hier ist die rektale Palpation, eine Abtastung des Enddarms, zu nennen, die Aufschluss über Knoten oder andere krankhafte Veränderungen im Beckenbereich geben kann. Gibt es Hinweise auf eine Ausbreitung von Vulvakrebs auf den Darm, kann der Frauenarzt eine Rektoskopie durchführen. Dabei wird mit einem Rektoskop der Enddarm betrachtet. Wenn nötig können Proben des Gewebes genommen werden. Um eine Ausbreitung auf die Blase auszuschließen, kann diese mit einem Urethrozystoskop untersucht werden. Nach diesen Untersuchungen kann der Frauenarzt eine Diagnose stellen.

Therapieplanung bei Vulvakrebs

Handelt es sich um Vulvakrebs, kann nun nach der richtigen Therapie gesucht werden, um dem jeweiligen Stadium effektiv zu begegnen. Inwieweit Vulvakrebs behandelt werden kann, hängt in erster Linie von der Verbreitung im Körper ab. Je höher die Wahrscheinlichkeit das Metastasen, also Tochtergeschwulste, im restlichen Körper auftreten, desto schwieriger ist die Therapie. Dieses Metastasierungsrisiko hängt mit der Größe und der Eindringtiefe des Tumors und dem Befall des Lymphsystems ab.

Miriam Schaum

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