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Dialyse / Apherese

Mit der Dialyse wird u. a. die Funktion der Nieren unterstützt oder vollständig übernommen. So wird die Dialyse als Therapieform z. B. bei Nierenversagen eingesetzt. Während die Apherese im Gegensatz zur Dialyse bei der Entfernung von schädlichen Stoffen im Blut durchgeführt wird.

Dialyse
© iStock - gopixa

Was passiert bei der Dialyse?

Bei einer Dialyse handelt es sich um ein Verfahren, bei dem das Blut von schädlichen Stoffen befreit wird, wenn die Funktion der Nieren eingeschränkt ist. Die Dialyse übernimmt also die Reinigungsfunktion der Nieren. Man spricht auch von einer Nierenersatztherapie oder Blutwäsche. Eine Dialyse findet in der Regel in einem Dialysezentrum statt, kann aber auch zu Hause (Heimdialyse) durchgeführt werden.

Die Nieren regulieren den Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers. Außerdem sind sie für die Bildung des Harns zuständig. Der Körper produziert giftige Stoffwechselprodukte, die über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden werden. Zu diesen sogenannten harnpflichtigen Substanzen zählen u. a. Kreatinin, Kalium, Harnstoff und Harnsäure.

Können diese Stoffe nicht mehr ausreichend von den Nieren ausgeschieden werden z. B. aufgrund von akutem oder chronischem Nierenversagen (Niereninsuffizienz), sammeln sie sich im Körper an. Dies kann lebensbedrohliche Folgen haben.

Wann ist eine Dialyse notwendig?

Wenn die Nierenleistung aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz zunehmend eingeschränkt ist, sind Patienten dauerhaft auf eine Dialyse angewiesen. Der Zeitpunkt des Dialysebeginns wird mit dem Arzt/der Ärztin (Nephrologe/Nephrologin) erwogen und richtet sich u. a. nach den Symptomen und Laborwerten von Patienten. So können Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Juckreiz, Kraftverlust, Wassereinlagerungen, Atemnot, Bluthochdruck sowie Herzrhythmusstörungen auf eine stark eingeschränkte Nierenleistung hinweisen.

Wichtig zur Beurteilung der Nierenfunktion ist darüber hinaus die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Diese gibt die pro Minute von den Nieren filtrierte Blutmenge (in ml) an. Die sogenannte Clearance gibt Aufschluss über die Reinigungs- und Entgiftungsleistung der Nieren, also darüber, wie schnell bestimmte Stoffe (u. a. harnpflichte Substanzen wie Kreatinin) von den Nieren aus dem Blut entfernt werden können.

Bei akutem Nierenversagen, z. B. durch eine Blutvergiftung (Sepsis) oder schwere Verletzungen (Trauma), ist eine Dialyse meist nur vorübergehend notwendig, bevor die Nieren wieder ihre Funktion übernehmen können. Zudem kann eine Dialyse bei bestimmten Vergiftungen eingesetzt werden, um das Gift aus dem Körper zu entfernen.

Unterschiedliche Verfahren

Mithilfe der Dialyse können schädliche Stoffe (wie harnpflichte Substanzen) und überschüssiges Wasser aus dem Körper entfernt werden. Dabei können verschiedene Verfahren eingesetzt werden:

  •  Hämodialyse
  • Peritonealdialyse
  • Hämoperfusion

Am häufigsten wird die Hämodialyse, auch künstliche Niere genannt, angewandt. Dabei wird das Blut zu einem Gerät mit einer Membran außerhalb des Körpers geleitet. Diese funktioniert wie ein Filter, der nur für bestimmte Substanzen im Blut durchlässig ist. Harnpflichtige Substanzen und überschüssiges Körperwasser werden entfernt. Das gereinigte Blut wird anschließend mit Nährstoffen und Salzen angereichert und zurück in den Körper geleitet.

Wie lange und häufig die Dialyse erfolgt, ist individuell verschieden und hängt u. a. von Größe und Gewicht der Betroffenen und der verbliebenen Nierenfunktion ab. Eine chronisch-intermittierende Hämodialyse wird in der Regel für jeweils vier bis fünf Stunden dreimal pro Woche durchgeführt. Andere Patienten wiederum fühlen sich mit einer täglichen Blutwäsche leistungsfähiger. Meist erfolgt die Hämodialyse in einem Dialysezentrum. Daneben gibt es die Möglichkeit, die Dialyse zu Hause (Heimdialyse) durchzuführen.

Bei der Peritonealdialyse wird das Bauchfell als natürliche Filtermembran verwendet. Über einen operativ eingesetzten Katheter wird eine Dialyselösung (Dialysat) in die Bauchhöhle verabreicht. Schadstoffe und giftige Stoffwechselprodukte wandern aus dem Blut über das Bauchfell in die Dialyselösung (Prozess der Osmose). Die meisten Lösungen enthalten zusätzlich Zucker (Glukose), um dem Körper überschüssiges Wasser zu entziehen. Nach vier bis sechs Stunden ist die Lösung mit den schädlichen Substanzen gesättigt und wird ausgetauscht.

Eine Peritonealdialyse führen Patienten nach Anleitung durch das Fachpersonal vom Dialysezentrum in der Regel selbstständig zu Hause durch. Dialysebilanz, Blutdruckwerte und Gewicht halten Patienten dabei regelmäßig in einem Dialyseprotokoll fest. Außerdem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Dialysezentrum erforderlich.

Bei Vergiftungen kann eine sogenannte Hämoperfusion eingesetzt werden. Dabei wird das Blut durch einen Filter z. B. mit Aktivkohle geleitet, der dem Blut das Gift entzieht.

Folge- und Begleiterscheinungen

Die Dialyse kann die Funktion der Nieren weitgehend, aber nicht vollständig übernehmen. Bei Patienten, die dauerhaft eine Dialyse benötigen, können Folgeerscheinungen wie z. B. Knochen- und Gelenkprobleme, Muskelschwäche, Gefäßschäden und Herzerkrankungen auftreten. Zudem kann die Nierenerkrankung mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes einhergehen. Viele chronisch Nierenerkrankte überbrücken mit der Dialyse die Wartezeit auf eine Nierentransplantation.

Quelle: Deutsches Magazin für Männergesundheit 1/2021

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