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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
© istock - MarsBars

Unverträglichkeit von Weizen

Zöliakie, Weizenallergie oder Weizensensitivität?

Manche Menschen bekommen Verdauungsprobleme, wenn sie Weizen essen. Wie lässt sich unterscheiden, ob eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), eine Weizenallergie oder eine Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität, im Folgenden Weizensensitivität, dahintersteckt?

Zöliakie

Eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) ist nicht selten, jedoch auch nicht so häufig, wie viele denken. Schätzungen zufolge ist ungefähr ein Prozent aller Menschen betroffen.

Bei Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Klebereiweiß Gluten aus dem Weizen die Dünndarmschleimhaut schädigt. Als Folge kann es zu einer Mangelernährung kommen, da die Darmschleimhaut nicht mehr in der Lage ist, eine ausreichende Menge Nährstoffe aufzunehmen.

Häufig macht sich die Zöliakie im Kindesalter bemerkbar, mit Durchfall, Fettstuhl, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und aufgeblähtem Bauch. Bei diesen Symptomen sollten Eltern mit ihrem Kind unbedingt zum Arzt/zur Ärztin gehen, denn eine Schädigung des Darms bildet sich in der Regel nicht zurück. Sie kann jedoch aufgehalten werden – durch eine glutenfreie Ernährung.

Doch nicht immer äußert sich die Zöliakie so deutlich. Bei Jugendlichen und Erwachsenen können z. B. eine Erhöhung der Leberwerte oder Erkrankungen wie eine Depression unter Umständen auf einer Zöliakie beruhen. Der Weg zur Diagnose kann daher manchmal steinig sein.

Diagnostiziert wird Zöliakie in der Regel durch eine Blutuntersuchung und eine Darmschleimhautbiopsie. Behandelt wird sie durch einen Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel. Wer von Zöliakie betroffen ist, darf keine glutenhaltigen Speisen zu sich nehmen. Selbst winzige Mengen Gluten, z. B. durch Verunreinigungen, sind für Betroffene tabu.

Weizenallergie

Eine Weizenallergie wird durch spezielle Eiweiße im Getreide ausgelöst. Sie äußert sich in der Regel durch Verdauungsbeschwerden, die nach dem Verzehr weizenhaltiger Nahrungsmittel auftreten. Doch auch Hautausschläge oder auch das Anschwellen der Schleimhäute in Mund und Rachen können als Reaktion auftreten.

Diagnostiziert wird die Allergie durch einen Hauttest und durch das Feststellen bestimmter Antikörper, die für eine Allergie charakteristisch sind (Immunglobulin E). Hilfreich ist es, bei Verdacht auf eine Weizenallergie ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem die verzehrten Nahrungsmittel als auch die Beschwerden und wann sie auftreten, aufgeführt werden. Eine solche Dokumentation kann Zusammenhänge deutlich machen und Hinweise auf eine Allergie geben.

Die Behandlung der Weizenallergie erfolgt durch den Verzicht auf weizenhaltige Nahrungsmittel. Auch verwandte Getreidesorten wie Dinkel, Grünkern, Einkorn, Kamut und Emmer müssen gemieden werden. Das Gleiche gilt für alle Nahrungsmittel, die diese Getreide enthalten.

Weizensensitivität

Die Ursachen für eine Weizensensitivität sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Sie äußert sich nach dem Verzehr von weizenhaltigen Produkten mit Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und/oder Müdigkeit.

Auch Gelenk- oder Muskelschmerzen können auftreten. Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss einer Zöliakie und einer Weizenallergie. Erst wenn klar ist, dass diese zwei Erkrankungen nicht vorliegen, wird eine Weizensensitivität in Betracht gezogen.

Vermutlich liegt bei der Weizensensitivität eine Immunität gegen Proteine glutenhaltiger Getreidesorten vor. Einige Personen mit Weizensensitivität können auch Oligo-, Di-, Monosaccharide (bestimmte Zucker) sowie Polyole (abgekürzt FODMAP) nicht vertragen, die u. a. in Weizen vorkommen. Um das herauszufinden, kann eine sogenannte Auslassdiät durchgeführt werden, bei der zunächst auf alle Nahrungsmittel verzichtet wird, die Gluten oder FODMAPs enthalten.

Die einzelnen Nahrungsmittel werden dann nach und nach wieder eingeführt, um festzustellen, welche vertragen werden und in welchen Mengen. Allerdings sollte eine solche Diät unter Aufsicht eines Ernährungsberaters/ einer -beraterin durchgeführt werden – auch um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Da bei einer Weizensensitivität oft noch gewisse Mengen der Stoffe vertragen werden, die die Beschwerden bereiten, muss bei dieser Erkrankung nicht komplett auf weizenhaltige Produkte oder auf Nahrungsmittel, die FODMAPs enthalten, verzichtet werden.

Quelle: Allergikus 4/23

 

28.03.2024
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