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Adipositas

Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.

Adipositas
© iStock - GrapeImages

Multimodales Konzept zur Therapie

Das multimodales Konzept (kurz „mmK“ genannt) besteht, wie der Name schon sagt, aus den Bausteinen Ernährung, Bewegung, Verhalten. Dies wird auch Drei-Säulen-Therapie genannt. Dabei lassen sich zwei Phasen definieren. Ziel der ersten Phase ist es, das Gewicht zu reduzieren, während in der zweiten Phase eine Gewichtserhaltung angestrebt wird.

Konzept

Die Fäden ziehen sollte der Arzt des Vertrauens, das kann der Hausarzt sein, aber auch ein Internist. Die Fachrichtung spielt eine untergeordnete Rolle. Auch eine Ernährungsberatung sowie ggf. eine Physio- und Psychotherapie sollte miteinbezogen werden.

Wichtig ist, dass der Arzt:

  • erstmal eingehend untersucht, ob eine Krankheit vorliegt, die das Übergewicht evtl. verursacht
  • den Patienten dann weiter zu Spezialisten schickt, um z. B. an Schilddrüse und Herz überprüfen zu lassen, ob weitere organische Erkrankungen vorliegen
  • ein Protokoll anlegt über das persönliche mmK, in das jeder Besuch (mindestens einmal im Monat) mit Gewicht und Allgemeinbefinden über einen Zeitraum von mindestens sechs bis zwölf Monaten eingetragen wird
  • Die Ziele der Therapie sind:

  • Langfristige Senkung des Körpergewichts
  • Verbesserung Adipositas assoziierter Risikofaktoren und Krankheiten
  • Verbesserung des Gesundheitsverhaltens (energieadäquate Ernährung, regelmäßige Bewegung)
  • Reduktion von Arbeitsunfähigkeit und vorzeitiger Berentung
  • Stärkung der Selbstmanagementfähigkeit und Stressverarbeitung
  • Steigerung der Lebensqualität
  • Ernährung

    Man sollte bei der Krankenkasse wegen einer Ernährungsberatung nachfragen, weil auch die Ernährungsberatung eine Kassenzulassung haben sollte, damit die Kosten weitgehend von der Krankenkasse übernommen werden. Eine Beratung beim Hausarzt ist i. d. R. nicht ausreichend.

    Über viele Wochen sollte ein Esstagebuch geführt werden, in dem das Essen und Trinken, der Zeitpunkt und ggf. der Grund und die Empfindungen dabei eingetragen werden. Wichtig ist es, ehrlich zu sein – auch zu sich selbst.

    Bewegung

    Bei der Krankenkasse kann auch nach Sportkursen gefragt werden, die von der Krankenkasse bezuschusst werden. An diesen sollte man teilnehmen und sich dies bestätigen lassen. Man kann auch durch seinen Hausarzt Rehasport verschrieben bekommen.

    Sport kann auch allein bzw. ohne Kurse ausgeübt werden. D. h., man sollte sich täglich (regelmäßig) bewegen mit Fahrradfahren, Walken, Schwimmen o. ä. und das selbst in ein Bewegungstagebuch eintragen. Man kann es sich auch im Schwimmbad bestätigen lassen oder von Menschen, die mit einem gemeinsam Sport gemacht haben. Das Bewegungstagebuch kann auch vom Konzeptarzt bestätigt (abgestempelt) werden. Es muss glaubhaft sein, da evtl. auch mal nachgefragt wird.

    Verhalten

    Befindet man sich zzt. in einer Therapie, dann braucht man lediglich eine Bestätigung über den Zeitraum und die Diagnose vom Behandler (Therapeuten). Wenn nicht, kann man sich einen Therapeuten suchen und dort Schnupperstunden machen. Auch hier hilft entweder die Krankenkasse, der Arzt oder es gibt Hilfe im Adipositaszentrum. Es soll das Verhalten in Bezug auf das Essen analysiert werden – im Moment nicht mehr und nicht weniger.

    Das A und O ist die Begleitung durch den Konzeptarzt über die ganze Zeit und dass alles im gleichen Zeitraum gemacht wird und nachgewiesen werden kann. In Selbsthilfegruppen gibt es gratis Motivation dazu.

    Christel Moll
    Adipositas Verband Deutschland e. V.

    Quelle: Ratgeber Adipositas 2014

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