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Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma oder Beschleunigungstrauma ist eine Verletzung der Halswirbelsäule, die verkürzt auch HWS genannt wird. Es entsteht durch einen heftigen Aufprall, bei dem die Weichteile der Halswirbelsäule stark in Mitleidenschaft gezogen und überdehnt werden.

Schleudertrauma
© iStock - monkeybusinessimages

Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma oder Beschleunigungstrauma ist eine Verletzung der Halswirbelsäule, die verkürzt auch HWS genannt wird. Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, die sich zwischen dem Kopf und der Brustwirbelsäule befinden. Normalerweise ist dies der beweglichste Teil der Wirbelsäule. In der Medizin wird das Schleudertrauma (die Verletzung dieses Abschnitts der Wirbelsäule) auch HWS-Distorsion genannt. Aus dem lateinischen übersetzt, heißt das Wort „Distorsion“ Verstauchung, Verdrehung oder Zerrung.

Der geläufige medizinische Ausdruck für die Diagnose des Schleudertraumas ist „Distorsion der Halswirbelsäule (HWS) nach Beschleunigungstrauma“. Folglich entsteht ein Schleudertrauma durch einen heftigen Aufprall, bei dem die Weichteile der Halswirbelsäule stark in Mitleidenschaft gezogen und überdehnt werden. Dies geschieht durch das heftige Schleudern des Kopfes nach vorn und wieder zurück. Die Entstehung eines Schleudertraumas kann Autounfälle und andere Verletzungen, wie z. B. Sport, zur Ursache haben.

Schleudertrauma nach einem Auffahrunfall

Bei einem Auffahrunfall, der ein mögliches Schleudertrauma auslösen kann, prallt i. d. R. ein Fahrzeug von hinten auf ein anderes. Bei diesem Vorgang wird das angefahrene Auto nach vorne gestoßen. Hierbei beschleunigt sich der Wagen und somit der Sitz des Insassen. Das Unfallopfer wird in seinem Sitz vor- und wieder zurückgeschleudert. Dabei schnellt der Oberkörper zunächst nach vorn. Danach presst sich der Oberkörper zurück in den Sitz und neigt sich somit nach hinten. Auch der Kopf ist stark nach hinten gebeugt und wird im Nacken gedehnt. Hierbei hängt es von der Kopfstütze ab, wie weit der Kopf nach hinten gebeugt wird. Beim Zurückschnellen wird der Oberkörper mit dem Gurt aufgefangen. Da der Kopf vom Gurt nicht aufgefangen werden kann, schnellt dieser weit nach vorne und es kommt zu einer Dehnung oder Zerrung im Nackenbereich und infolge ggf. zu einem Schleudertrauma. In sehr schweren Fällen kann es bei einem Schleudertrauma zu Bänderrissen oder Wirbelbrüchen kommen.

Schleudertrauma: Sitzposition hat Einfluss

Für den Schweregrad des Schleudertraumas ist die Geschwindigkeit, mit der der Aufprall erfolgt und mit der das Unfallopfer konfrontiert wird, ausschlaggebend. Es ist wahrscheinlich, dass das Schleudertrauma mit einer höheren Aufprallgeschwindigkeit auch größer sein wird.

Entscheidend bei der Ausprägung eines Schleudertraumas kann auch die Sitzposition sein, in welcher sich der Fahrzeuginsasse während des Unfalls befindet. Hierbei unterscheidet man zwischen einer normalen und einer von der Norm abweichenden Sitzstellung: „in-position“ und „out-of-position“. In der „in-position“ befindet sich der Insasse aufrechtsitzend und nach vorne schauend im Autosessel. In der „out-of-position“ hingegen kann sich der Insasse während des Unfalls nach vorne, zum Beispiel zum Autoradio gebeugt oder den Kopf zur Seite gedreht haben. In solch einer Position können die Folgen eines Schleudertraumas gravierender sein als bei einer „in-position“-Stellung.

Schleudertrauma nach Sport und anderen Freizeitaktivitäten

Neben dem Autounfall kann das Schleudertrauma durch diverse Sportarten hervorgerufen werden. So wird zum Beispiel beim Boxen nicht selten ins Gesicht geschlagen. Dabei kann auch hier der Kopf die vor- und rückartige Bewegung vollführen, die zu einer Überdehnung oder Zerrung in der Halswirbelsäule und damit zum Schleudertrauma führen kann.

Auch bei Karate, Judo, Ringen u. a. kann es zu einem Schleudertrauma kommen. Denn hier besteht das Risiko eines harten Aufschlages und eines Schleudervorganges des Kopfes ebenfalls. Weiterhin können auch Fahrten mit der Achterbahn, Autoscooter u. Ä. eine Bedrohung für die Wirbelsäule darstellen und ein mögliches Schleudertrauma auslösen.

Verlauf des Schleudertraumas

Nach der HWS-Distorsion (Schleudertrauma) kann es zu Schmerzen im Bereich des Nackens, der Schultern, des Rückens und Störungen der Beweglichkeit der Halswirbelsäule kommen. Die Symptome können sich direkt nach dem Unfall entwickeln, sich aber auch erst nach einigen Tagen, Wochen oder gar Monaten bemerkbar machen. Je nach Schweregrad der Verletzung können die Auswirkungen Betroffene im alltäglichen Leben beeinträchtigen. Vor dem Schleudertrauma ausgeführte Bewegungsabläufe könnten eventuell nicht mehr schmerzfrei vollführt werden und die bisher problemlos geführten Tätigkeiten erschweren.

Schleudertrauma kann chronisch werden

Normalerweise klingen die Beschwerden, die durch ein Schleudertrauma hervorgerufen werden, nach der Therapie wieder ab. Allerdings können die vom Schleudertrauma verursachten Beschwerden chronisch werden. Man geht davon aus, dass u. a. psychische Belastungen nach dem Unfall eine mögliche Ursache sein könnten. Einen fundierten Nachweis hierfür gibt es allerdings noch nicht.

Maria Ballau

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