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Schuppen

Neben dem harmlosen Phänomen der Kopfschuppen können Schuppen eine Folge von überstandenen Krankheiten (z. B. Scharlach) oder Verletzungen der Haut (z. B. Sonnenbrand) sein. Sie können jedoch auch Anzeichen für Hautkrankheiten sein.

Schuppen
© iStock - vchal

Schuppen

Was sind Schuppen?

Die Haut eines jeden Menschen besteht aus einer Vielzahl von Hautzellen, die einem bestimmten Lebenszyklus unterliegen. Sie werden gebildet, erfüllen ihre Aufgabe und sterben schließlich ab. Dieser Austausch von Hautzellen ist nicht nur auf eine bestimmte Körperregion beschränkt, sondern es erneuert sich auf diese Weise die gesamte Hautoberfläche des Menschen. Im Normalfall dauert dieser Vorgang etwa vier Wochen.

Die einzelnen mikroskopisch kleinen, abgestorbenen Hautzellen, Schuppen genannt, werden normalerweise unbemerkt von dem Menschen selbst und seiner Umwelt abgestoßen, da sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Lediglich das Vorhandensein des Hausstaubs zeugt von der permanenten Abgabe abgestorbener Hautzellen, da dieser zu einem großen Teil aus ihnen besteht.

Kopfschuppen

Im Allgemeinen bezeichnet man mit dem Begriff „Schuppen“ zumeist eine deutlich sichtbare Ablösung von Hautzellen der Kopfhaut, welche auf dem Kopf und der Kleidung der Betroffenen als unangenehm empfundene Spuren hinterlassen. Diese Schuppen können weißlich und trocken oder auch gelblich und eher fettiger Natur sein. Dieses eher harmlose, aber lästige kosmetische Problem der Kopfschuppen entsteht durch eine vermehrte Bildung von Hautzellen, welche durch minimale Entzündungsherde hervorgerufen wird. Der Lebenszyklus dieser Hautzellen ist stark verkürzt und verhindert eine vollständige Ausreifung der Hornzellen. Sie lösen sich vorzeitig und in zusammenhängenden Verbänden von bis zu 1000 Zellen von der Kopfhaut ab und bilden so die sichtbaren Schuppen.

Neben diesem harmlosen Phänomen der Kopfschuppen können Schuppen eine Folge von überstandenen Krankheiten (z.B. Scharlach) oder Verletzungen der Haut (z.B. Sonnenbrand) sein. Sie können jedoch auch Anzeichen für Hautkrankheiten sein, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen, wie beispielsweise das seborrhoische Ekzem, Schuppenflechte oder auch Neurodermitis.

Seborrhoisches Ekzem (seborrhoische Dermatitis)

Das seborrhoische Ekzem tritt vor allem bei Säuglingen nach der Geburt (sog. Grind oder Kopfgneis) und vorwiegend bei männlichen Personen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Für Frauen besteht nach den Wechseljahren ein erhöhtes Risiko, am seborrhoischen Ekzem zu erkranken. Die Haut der Betroffenen ist stellenweise leicht entzündet und zeigt gelblich-rote Herde. Die obere Schicht der Haut löst sich in gelblichen fettigen Schuppen.

Das seborrhoische Ekzem befällt hauptsächlich das Gesicht, hier vor allem die Nasolabialfalten, den Haaransatz, die behaarte Kopfhaut, die Bereiche um die Augen und Ohren sowie in selteneren Fällen Teile der Rückenpartie und die Haut oberhalb des Brustbeins. Die befallenen Stellen können Juckreiz hervorrufen. In den meisten Fällen sind die Patienten, bis auf die starke optische kosmetische Beeinträchtigung jedoch nicht davon betroffen.

Das seborrhoische Ekzem ist eine zwar unangenehme, jedoch harmlose Hauterkrankung. Die Hautkrankheit verläuft in Schüben, auch völlige Beschwerdefreiheit ist möglich, jedoch besteht die Gefahr eines Rückfalls ein Leben lang. Lediglich bei Säuglingen ist nach dem Abklingen der Symptome nicht von einem erhöhten Risiko zu einer späteren Ausbildung eines seborrhoischen Ekzems oder anderer Hauterkrankungen auszugehen.

Schuppenflechte (Psoriasis)

Psoriasis ist eine vererbbare, chronische und nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten und verläuft meist in Schüben. In Deutschland leiden etwa 2-3 % der Bevölkerung daran. Ihre vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen variieren je nach betroffener Körperregion oder Art des Ausschlags. So bildet beispielsweise die Psoriasis vulgaris von einem schmalen roten Saum scharf begrenzte, stark durchblutete und gerötete Areale, welche von silbrig glänzenden Schuppen bedeckt sind, wohingegen eine Psoriasis punctata streichholzkopfgroße rote Stellen am Rumpf ausbildet.

Grundsätzlich können bei der Psoriasis vulgaris alle Bereiche des Körpers befallen werden, jedoch findet sich die Schuppenflechte häufiger an stark beanspruchten Hautstellen wie Knie, Ellenbogen, Kreuzbeingegend und behaartem Kopf. Es kann starker Juckreiz auftreten, dies ist aber nicht immer der Fall. Gesunde Haut erneuert sich in einem Zyklus von ungefähr 4 Wochen. Bei der Schuppenflechte ist dieser Vorgang stark verkürzt, die Hautoberfläche erneuert sich binnen ca. 6-7 Tagen. Starke Schuppenbildung ist die Folge.

Neurodermitis (atopisches Ekzem)

Bei dem atopischen Ekzem, als Neurodermitis bekannt, bildet die Haut stark juckende, zuweilen nässende und gerötete Stellen, die mit Krusten und trockenen Schuppen bedeckt sind. Die Hautkrankheit verläuft chronisch und in Schüben. Bei betroffenen Kindern unter 2 Jahren finden sich die typischen Hautveränderungen vor allem an den Wangen und dem behaarten Kopf (sog. Milchschorf). Später und im Erwachsenenalter kann sich die Krankheit auf weitere Körperregionen ausweiten, insbesondere Streckseiten und Gelenkbeugen. Die Veranlagung, am atopischen Ekzem zu erkranken, ist vererbbar.

Nicole Breuer

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