Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.
Neurodermitis-Kinder plagt vor allem eins: der Juckreiz. Tägliche Hautpflege lindert den Reiz. Im Winter, wenn die Kälte die Haut zusätzlich strapaziert, eignen sich vor allem Wasser-in-Öl-Emulsionen.
Neurodermitispatienten leiden generell unter sehr trockener Haut. Die Haut sollte deshalb nicht nur nach dem Baden oder Duschen, sondern täglich mit einer rückfettenden Pflegesalbe behandelt werden. Bewährt haben sich Cremes mit Bestandteilen aus Pflanzenölen.
Bei den rückfettenden Cremes unterscheidet man zwischen Öl-in-Wasser-Emulsionen, sog. O/W-Emulsionen, und Wasser-in-Öl-Emulsionen, sog. W/O-Emulsionen. Bei der ersten Variante herrscht der Wasseranteil vor, wenige Öltröpfchen verteilen sich im Wasser. O/W-Cremes ziehen leicht ein und haben einen kühlenden Effekt.
Im Winter greift man allerdings meist zur anderen Variante, den W/O-Emulsionen. Hier ist der Anteil an Ölen höher und die Wassertröpfchen verteilen sich im Öl. W/O-Cremes sind dickflüssiger und ziehen langsamer ein. Als Ausgleich zur rauen Winterwitterung schaffen diese Cremes aber ein wärmendes, fettendes Hautgefühl. Warme Ölbäder oder rückfettende Badezusätze beugen trockener Haut ebenfalls vor und lindern den Juckreiz.
Bei akuten Beschwerden, den sog. Schüben, kann man nach Rücksprache mit dem Arzt auch zu wirkstoffhaltigen Cremes greifen. Ursache des Juckreizes ist die generell sehr trockene Haut von Neurodermitikern. Der Grund dafür ist die noch nicht vollständig ausgereifte Barrierefunktion im Baby- und Kleinkindalter. Die Lipide der Haut sind noch nicht vollständig ausgebildet und die Hornschicht der Haut durchlässiger. Erhöhter Feuchtigkeitsverlust und stark trockene, raue oder rissige Haut können die Folge sein.
Neurodermitis entwickelt sich meist schon im Säuglingsalter, oft nach dem dritten Monat. Betroffen sind vor allem Kinder, in deren Familien das Krankheitsbild bereits aufgetreten ist. Kinder, die zu Allergien neigen, haben ebenfalls ein Neurodermitisrisiko. Erste Anzeichen können stark trockene Haut oder Milchschorf sein.
Die typischen roten Ekzeme, die sich schuppen oder nässen, Bläschen bilden und stark jucken, bilden sich erst im späteren Verlauf der Krankheit. Bei Kleinkindern treten sie hauptsächlich im Gesicht, z. B. auf den Wangen auf. Werden die Kinder älter, überziehen sie auch die Halsfalte oder die Gelenke und Streckseiten von Armen und Beinen.
Quelle: Allergikus 4/12