Wichtig ist es, die Pflege und Reinigung der Haut auf den sogenannten Hauttyp auszurichten. Es gibt spezielle Produkte beispielsweise für trockene, sensible, fettige, junge oder ältere Haut, die die jeweilige Komponenten hinzufügen oder regulieren.
Kinderhaut ist empfindlich und unterscheidet sich stark von der Bedürftigkeit erwachsener Haut. Sie ist empfindlicher und braucht spezielle Pflege. Frau Prof. Dr. Regina Fölster-Holst von Universitäts-Hautklinik Kiel gibt dazu im Interview einen Überblick.
Prof. Dr. Fölster-Holst: Die Babyhaut ist nach der Geburt einem Anpassungsprozess unterworfen. Die Haut ist zu Beginn noch sehr dünn und die Hautbarriere ist noch nicht ganz entwickelt. Eine dünne Haut verliert schneller Wasser, trocknet aus und wird rissig. Dadurch können Bakterien leichter in die Haut eindringen und Entzündungen verursachen.
Prof. Dr. Fölster-Holst: Ein wesentlicher Unterschied ist das Verhältnis zwischen Körperoberfläche und Körpergewicht. Ein Kind hat eine große Körperoberfläche im Gegensatz zu einem kleinen Körpergewicht. Körperoberfläche und Körpergewicht bestimmen die Resorption von Arzneimitteln. Bei Babys muss also die Dosierung sehr sorgfältig bestimmt werden.
Prof. Dr. Fölster-Holst: Es gibt Erkrankungen, die nur bei Neugeborenen auftreten, die sog. Neugeborenen-Exantheme (Säuglingsakne). Dabei handelt es sich lediglich um eine physiologische Anpassungsschwierigkeit der Haut, die nicht unbedingt behandelt werden muss. Im dritten oder vierten Lebensmonat manifestiert sich auch häufig Neurodermitis. 50-60% der Kinder verlieren diese Erkrankung wieder bis zur Pubertät.
Prof. Dr. Fölster-Holst: Wichtig ist, dass die Pflegeprodukte keine Duftstoffe enthalten, weil diese verstärkt zu Allergien führen können. Eltern müssen wissen, wenn sie wasserhaltige Produkte verwenden, dass diese Produkte auch Konservierungsstoffe enthalten müssen, weil sich ansonsten Bakterien vermehren können. Falls ein Kind oder seine Eltern eine Abneigung gegen ein bestimmtes Pflegeprodukt entwickelt, sollte es auch nicht weiter verwendet werden.
Quelle: Patient und Haut 2/12