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Parodontose

Parodontose ist eine mittlerweile veraltete, aber gebräuchliche Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Zahnbetts. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird fachlich unterschieden zwischen Parodontose (nicht-entzündlicher Zahnbettschwund) und Parodontitis (Zahnbettentzündung).

Parodontose
© iStock - Natali_Mis

Parodontitis als Anzeichen von Diabetes Typ 2

Menschen mit Diabetes haben im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein dreimal so hohes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Denn hohe Blutzuckerwerte schwächen die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates und begünstigen somit bakteriell bedingte Infektionen, betont diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V. Beim Blick in den Mund kann der Zahnarzt in manchen Fällen daher auch Hinweise auf einen Diabetes Typ 2 erkennen.

Zahnärzte klären nur etwa 13 % ihrer Patienten über die Wechselbeziehung zwischen Diabetes und Parodontitis auf. Dabei verschlechtern entzündetes Zahnfleisch und Zahntaschen die Blutzuckereinstellung und erhöhen das Risiko für Folgeerkrankungen. Menschen mit Diabetes und schwerer Parodontitis haben beispielsweise ein bis zu 8,5-fach erhöhtes Risiko, Nierenerkrankungen zu bekommen.

„Aber auch umgekehrt begünstigt ein schlecht eingestellter Zuckerstoffwechsel, dass sich eine Infektion im Mund entwickelt“, sagt Prof. Petra-Maria Schumm-Draeger, Chefärztin aus München. Denn bei chronisch erhöhten Blutzuckerwerten sammeln sich vermehrt entzündliche Bakterien im Zahnhalteapparat an. Ist die Durchblutung zudem gestört, kann das die Immunabwehr und Wundheilung vermindern. Die bakterielle Entzündung führt zu Zahnfleischbluten und vertieft die Zahnfleischtaschen, in denen sich dann noch mehr Erreger ansammeln. Es bildet sich – oft nicht sichtbar, da von den Taschen verdeckt – Zahnstein. „Im weiteren Verlauf baut sich das Gewebe ab, was schließlich zum Verlust der Zähne führen kann“, erklärt die Expertin. Gutes Putzen und regelmäßige Zahnarztbesuche sollten für Diabetiker daher selbstverständlich sein.

Quelle: BD 4/12

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