Arthrose kann entstehen, wenn der Knorpel des Gelenks, der als Stoßdämpfer fungiert, geschädigt ist. Da er seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann, erfolgt eine Verdichtung des Knochens an der Stelle, an der der Knorpel geschädigt ist.
Eine beginnende Arthrose äußert sich meist mit uncharakteristischen Symptomen. Primäres Krankheitszeichen sind Schmerzen in dem betroffenen Gelenk bzw. den betroffenen Gelenken. Hierbei kommt es in der Regel zu sog. Anlaufschmerzen zu Beginn einer Bewegung nach längerer Ruhephase und Belastungsschmerzen nach längerer Beanspruchung.
Viele Patienten leiden v. a. morgens nach dem Aufstehen unter einem Spannungs- oder Steifigkeitsgefühl, das bei Bewegung nach und nach verschwindet. In manchen Fällen kommt es überdies zu einer erhöhten Kälteempfindlichkeit oder auch Wetterfühligkeit.
Bei der fortgeschrittenen Arthrose nehmen Steifigkeitsgefühl und Bewegungsschmerz zu. Es kommt darüber hinaus zu Bewegungseinschränkungen infolge der fortschreitenden krankhaften Veränderungen im Gelenk. Bei Bewegung des Gelenks treten häufig sog. Pseudokrepitationen auf. Darunter versteht man knirschende Geräusche, die durch den Abrieb von Knorpelteilchen und die raue Knorpeloberfläche zustande kommen.
Im weit fortgeschrittenen Stadium wird der anfänglich nur bei Bewegung wahrgenommene Schmerz zum Dauerschmerz, der durch entzündliche Prozesse im Gelenk hervorgerufen wird. An den Gelenken können sich knöcherne Verdickungen oder Verformungen bilden. In manchen Fällen kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen, wenn sich sog. Osteophyten (knöcherne Ausläufer am Rand des Knochens) oder freigewordene Gelenkkörperchen gebildet haben, welche die Bewegung des Gelenks blockieren. Bei einer sog. aktivierten Arthrose, d. h. wenn entzündliche Vorgänge hinzukommen, können ferner Symptome wie Schwellung, Gelenkerguss oder Überwärmung auftreten.
Legt die ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung den Verdacht nahe, dass eine Arthrose vorliegt, werden in der Regel Röntgenaufnahmen von dem betroffenen Gelenk gemacht. Auf dem Röntgenbild sind die charakteristischen Krankheitszeichen der Arthrose meist gut zu erkennen, v. a. eine Verkleinerung des Gelenkspalts, nicht zueinander passende Gelenkflächen, Sklerosierungen unterhalb des Knorpels, die Bildung von Knochenausläufern (Osteophyten) und Geröllzysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Knochen) sowie eine Deformierung des Gelenks.
Zusätzlich können weitere bildgebende Verfahren wie Szintigrafie oder Sonografie zum Einsatz kommen, um Entzündungen des Gelenks besser beurteilen zu können. Die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht die Einschätzung der Knorpeldicke und des Wassergehalts im Knorpelgewebe.
Weiteren Aufschluss geben verschiedene Laboruntersuchungen. Es gibt jedoch keine speziellen Parameter, die auf eine Arthrose hindeuten. Laboruntersuchungen werden in erster Linie zur Differenzialdiagnose genutzt, d. h. zum Ausschluss anderer Erkrankungen mit gleicher bzw. ähnlicher Symptomatik. Dafür kommen z. B. andere rheumatische Erkrankungen wie verschiedene Formen von Arthritis (z. B. Psoriasis-Arthritis, Rheumatoide Arthritis etc.) oder Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) infrage.
In der Regel wird die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ermittelt. Sie ist bei Arthrose zu Beginn meist normal. Im weiteren Verlauf kann der Wert jedoch erhöht sein. Darüber hinaus wird das Vorhandensein von C-reaktivem Protein (CRP), dem Rheumafaktor und antinukleären Antikörpern (ANA) überprüft.
Antje Habekuß