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Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall, häufig auch als Bandscheibenprolaps oder Diskusprolaps bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der es zur Verlagerung bzw. zum Austritt von Teilen des Gallertkerns der Bandscheibe kommt

Bandscheibenvorfall
© iStock - gilaxia

Diagnose eines Bandscheibenvorfalls

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Bei einem Bandscheibenvorfall treten die Symptome häufig akut nach mechanischer Belastung auf. Die Beschwerden resultieren in der Regel aus der Einengung eines Nervs bzw. dessen Wurzel durch Teile der Bandscheibe. Die Beschwerden sind abhängig davon, welche Wirbelsäulenregion betroffen ist. Häufig kommt es, wenn die Lendenwirbelsäule betroffen ist, zum sog. Ischias-Syndrom (Ischialgie). Dabei wird meist eine der Wurzeln des Ischiasnervs eingeklemmt. Dies verursacht Schmerzen, die vom Lendenbereich bis ins Bein ausstrahlen.

Je nach betroffener Region können neben Schmerzen auch Sensibilitätsstörungen (z. B. ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl), Lähmungserscheinungen, Blasen- und Darmfunktionsstörungen (Stuhl- bzw. Harninkontinenz) in Erscheinung treten. Sollten derartige Symptome auftreten, ist es ratsam, schnellstmöglich einen Arzt zu konsultieren und deren Ursache abklären zu lassen.

Genaue Beschreibung des Schmerzes hilft dem Arzt bei der Diagnose

Am Anfang der Diagnosestellung steht das Anamnesegespräch. Hierbei ist es für den Arzt besonders wichtig, ausführlich und genau über die aufgetretenen Rückenschmerzen oder Begleitsymptome informiert zu werden. Der Patient sollte daher so genau wie möglich beschreiben, z. B. wo der Schmerz lokalisiert ist, wie stark er ist, durch welche Bewegungen er zunimmt bzw. nachlässt und ob das erste Auftreten des Schmerzes an ein bestimmtes Ereignis (Unfall, Sturz, Belastung etc.) gebunden war oder ob es sich um einen schleichenden Prozess handelt.

In der anschließenden körperlichen Untersuchung werden bestimmte klinische Zeichen geprüft, die dem Arzt Hinweise darauf geben, ob die Wirbelsäule in ihrer Funktion eingeschränkt ist. Da in rund 97 % der Fälle die Lendenwirbelsäule betroffen ist, wird im Praxisalltag meist der Ischiasnerv durch eine Beugung des gestreckten Beins im Hüftgelenk gedehnt, um eine eventuell vorliegende Ischiasnervreizung festzustellen.

Mithilfe des sog. Schober-Tests kann ebenfalls die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule begutachtet werden. Mit einem Punkt auf der Haut wird der Dornfortsatz des ersten Kreuzbeinwirbels S1 markiert. Eine andere Hautmarke wird 10 cm weiter oben aufgebracht. Die Abstandsänderung der Punkte beim Vornüberbeugen bzw. Zurückbeugen dient zur Prüfung der Beweglichkeit. Darüber hinaus kontrolliert der Arzt, ob es Punkte gibt, die bei Fingerdruck schmerzen. Bei Bedarf werden außerdem die Reflexe überprüft.

Bildgebende Verfahren bei Verdacht auf Bandscheibenvorfall

Bei einem Verdacht auf Bandscheibenvorfall wird die Wirbelsäule meist zusätzlich mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Häufig verwendet man dafür die Magnetresonanztomografie (MRT), da der Körper hierbei keiner ionisierenden Strahlung ausgesetzt wird. Außerdem können durch die MRT sowohl die Bandscheibe als auch das Rückenmark und die Wirbelkörper dargestellt werden. Beim Röntgen hingegen kann der Arzt nur die knöchernen Strukturen untersuchen. Mithilfe der Computertomografie (CT) ist die Abbildung der Bandscheiben und des Rückenmarks ebenfalls möglich, jedoch kommt es hierbei ebenfalls zu einer Strahlenbelastung. Aus diesem Grund wird die MRT häufig bevorzugt.

Antje Habekuß

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