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Männergesundheit

Nicht nur der Körperbau und die Verteilung der Muskelmasse unterscheiden sich bei Männern und Frauen, sondern auch die hormonellen Gegebenheiten. Dennoch durchleben beide Geschlechter oft ähnliche Lebensabschnitte.

Männergesundheit
© iStock - ljubaphoto

Entzündung der Prostata

Laut Robert Koch-Institut liegt die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an einer Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostata) zu erkranken, bei 15 Prozent. Häufiger Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen, in der Beckenregion oder im Bereich des Damms können erste Anzeichen sein.

Unter einer Prostataentzündung, auch Prostatitis-Syndrom genannt, werden mehrere Krankheitsbilder zusammengefasst. Das National Institut of Health (NIH) unterscheidet vier Formen:

  • Akute bakterielle Prostataentzündung: Auslöser ist eine Infektion mit Bakterien, meist Darmbakterien wie Escherichia coli (E. coli). Starke Beschwerden treten plötzlich auf, z. B. Fieber, Muskelschmerzen, Schmerzen in Becken und/oder Damm, beim Wasserlassen, starker Harndrang oder unwillkürlicher Urinabgang (Inkontinenz).
  • Chronische bakterielle Prostataentzündung: Auslöser sind ebenfalls Bakterien. Beschwerden im Bereich der Prostata bzw. des Beckens halten mehr als drei Monate an oder kommen immer wieder.
  • Chronisches Beckenschmerzsyndrom (chronische abakterielle Prostatitis): Die Ursache der über drei Monate anhaltenden Beschwerden in der Beckenregion kann häufig nicht nachgewiesen werden (idiopathisch). Unterschieden werden eine entzündliche und eine nicht-entzündliche Form.
  • Asymptomatische Prostataentzündung: Hierbei treten keine Beschwerden auf. Diese Form wird in der Regel zufällig entdeckt, z. B. durch den Nachweis von entzündlichen Zellen bei Untersuchungen von Prostatasekret oder Samenflüssigkeit.

Wie wird eine Prostataentzündung festgestellt?

Zunächst erfolgt ein Gespräch mit dem Arzt/der Ärztin über die Krankengeschichte und Beschwerden. Bei einer Tastuntersuchung (digital-rektale Untersuchung) tastet der Arzt/die Ärztin die Prostata ab. Diese ist bei einer Entzündung angeschwollen und meist schmerzempfindlich.

Bei einer Blutuntersuchung werden Entzündungswerte sowie der Wert des Prostata spezifischen Antigens (PSA) betrachtet, der bei Entzündungen erhöht ist. Bei Urinuntersuchungen kann festgestellt werden, ob eine Infektion mit Bakterien die Ursache ist. Eine Ultraschalluntersuchung kann infrage kommen, um die Größe der Prostata zu erkennen und festzustellen, ob es zu einer Eiteransammlung (Abszess) gekommen ist.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt je nach Ursache und Beschwerden. Bei Bakterieninfektionen werden in der Regel antibakterielle Medikamente (Antibiotika) eingesetzt. Auch krampflösende, entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Medikamente kann der Arzt/die Ärztin verschreiben.

Bei Schmerzen beim Wasserlassen können Alpha-Rezeptorenblocker eingesetzt werden, die die Blasenmuskulatur entspannen. Anticholinergika kommen bei starkem Harndrang infrage.

Ist die Prostata so stark angeschwollen, dass das Wasserlassen über die Harnröhre nicht mehr möglich ist, wird vorübergehend ein Katheter über die Bauchdecke gelegt (suprapubischer Katheter). Bildet sich eine Eiteransammlung (Abszess) nicht durch Antibiotika zurück, kann ein minimal-invasiver Eingriff erforderlich sein.

Warme Sitzbäder und Entspannungsmethoden können unterstützend eingesetzt werden, um chronische Schmerzen zu lindern. Auch psychotherapeutische Unterstützung kann bei anhaltenden Beschwerden hilfreich sein. Bestehen sexuelle Probleme wie Erektionsstörungen, ein vorzeitiger Samenerguss oder schmerzhafte Ejakulation, sollten diese angesprochen und ggf. behandelt werden.

Quelle: Deutsches Magazin für Männergesundheit 3/2021

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